Abschlussbericht - Universität zu Köln
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Deutlich wird, dass bei allen Erhebungen das soziale Engagement außerhalb der<br />
Familie einen besonders hohen Stellenwert einnimmt. Über die Hälfte aller Aussagen<br />
(56 %) <strong>zu</strong> den Engagementbereichen beschäftigen sich hiermit. Dies ist bei den Befragungen<br />
der älteren Menschen noch stärker der Fall als bei der 1000-Wünsche-<br />
Box, die ohne altersbezogenen Hintergrund verwendet wurde. An zweiter Stelle steht<br />
das Interesse an der Gestaltung des Nahbereichs im Stadtteil, Viertel oder der<br />
Nachbarschaft. Hier hatte die 1000-Wünsche-Box ihren besonderen Schwerpunkt.<br />
Alle anderen Engagementbereiche haben in der <strong>zu</strong>sammenfassenden Betrachtung<br />
keine Bedeutung mehr. Ob der gesellschaftliche Bedarf für Engagement bzw. die<br />
Möglichkeiten tatsächlich so ein<strong>zu</strong>grenzen sind, kann man allerdings in Frage stellen.<br />
Hier wären genauere Untersuchungen notwendig, <strong>zu</strong>mal die hier dargestellten Zahlen<br />
nur Hinweise sein können.<br />
Soziales Engagement außerhalb der Familie soll, so die Befragten, <strong>zu</strong> fast gleichen<br />
Teilen sowohl der Gruppe der Senioren bzw. alten Menschen (30 %) als auch Kindern<br />
und Jugendlichen (29 %) <strong>zu</strong> Gute kommen. Alle anderen Personengruppen liegen<br />
unter 10 %. Allerdings ist hier <strong>zu</strong> fragen, ob die Zugehörigkeit oder baldige Zugehörigkeit<br />
<strong>zu</strong> einer bestimmten Gruppe auch da<strong>zu</strong> führt, dass der Bedarf dieser<br />
Gruppe als besonders hoch eingeschätzt wird. So setzen die Antworten aus der Befragung<br />
durch die 1000-Wünsche-Box, an der vermutlich weniger Ältere und mehr<br />
Menschen mit Migrationshintergrund teilgenommen haben als bei den anderen Erhebungen,<br />
bezogen auf beide Gruppen etwas andere Akzente als die übrigen Erhebungen.<br />
Ausgenommen ist der Bereich Kinder und Jugendliche, in dem bei allen Befragungen<br />
hoher Bedarf gesehen wurde.<br />
Die Aussagen im Bereich „Engagement im Stadtteil / im Viertel / in der Nachbarschaft“<br />
sind vor allem durch die 1000-Wünsche-Box geprägt. Die Erhebungen, bei<br />
denen vor allem ältere Menschen befragt wurden, haben dieses Thema nicht so<br />
stark in den Vordergrund gestellt. Auch hier wären Nachfragen und genauere Untersuchungen<br />
notwendig, wenn man allgemeingültige Aussagen machen möchte. Für<br />
die Arbeit bei den Bürgerforen spielte vor allem die Thematik der seniorengerechten<br />
Stadt und der Nahversorgung eine größere Rolle, wie etwa die Auswertung der Kartenabfrage<br />
des Bürgerforums zeigt.<br />
Bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen von Engagement gibt es deutliche<br />
Wünsche an finanzielle Unterstüt<strong>zu</strong>ng (18 %), etwa in Form von Auslagenerstattung<br />
und Bereitstellung von Material. Solche Unterstüt<strong>zu</strong>ngswünsche äußern sich auch in<br />
Aussagen <strong>zu</strong> benötigten Räumen (13 %), aber auch <strong>zu</strong> Begleitung und Beratung<br />
durch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (11 %) und <strong>zu</strong> Bildungs- und<br />
Ausbildungsangeboten (8 %). Zusammengenommen erfolgt in den Erhebungen der<br />
Hinweis darauf, dass Engagement Unterstüt<strong>zu</strong>ng von professioneller Seite benötigt.<br />
Betrachtet man in den einzelnen Erhebungen die Daten <strong>zu</strong> Honorarwünschen, so<br />
sind die Nennungen dort gering. Fasst man allerdings auch Aussagen <strong>zu</strong> steuerlichen<br />
oder anderen Vergünstigungen, die sich monetär ausdrücken, mit den Honorarwünschen<br />
<strong>zu</strong>sammen, so liegt die Gesamtsumme doch bei immerhin 13 %. Eine<br />
gewisse latente Un<strong>zu</strong>friedenheit mit der völlig unentgeltlichen Tätigkeit scheint vorhanden<br />
<strong>zu</strong> sein, müsste aber deutlicher untersucht werden. Vergünstigungen können<br />
auch als eine Form von Anerkennung (mit 12 % genannt) betrachtet werden.<br />
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