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Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC

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2.2.3 Plexus-brachialis-<strong>Chirurgie</strong> 40 Jahre <strong>DGPRÄC</strong><br />

den N. axillaris zu verwenden. Ein Schritt nach vorne,<br />

den wir sofort gefolgt sind ist die Verwendung C7 von der<br />

gesunden Seite (nach Gu) zur Innervierung über ein langes<br />

eventuell vaskularisiertes Transplantat zum Bizeps,<br />

eventuell Medianus. Weitere extraplexuelle Neurotisa -<br />

tionen, die bei partiellen Läsionen gute Ergebnisse zeigen<br />

ist die Methode nach Oberlin, wobei Faszikeln vom N.<br />

ulnaris für den N. musculocutaneus verwendet werden.<br />

Diese Methode wird derzeit auch weiter distal für<br />

bestimmte Funktionen besonders im Unterarm- und<br />

Handbereich angewandt. In Einzelfällen haben wir diese<br />

Methoden auch erprobt und als empfehlenswert gefunden.<br />

Die ersten Patienten konnte ich mit und bei Millesi seit<br />

1964 in Wien sammeln und habe dann ab 1981 in<br />

Hannover die Forschung und Arbeit fortgesetzt. Über das<br />

Krankengut in Wien finden sie die Ergebnisse bei Millesi.<br />

Das eigene Patientengut von 1981 bis 2006 in der<br />

Klinik für <strong>Plastische</strong>, Hand- und Wiederherstellungs -<br />

chirurgie, Schwerverbranntenzentrum der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover und am INI Hannover ist folgend:<br />

Ätiologie Patienten (frühz.) Sekun- Tertiäre<br />

Mikrochir. däre Eingriffe<br />

Exploration/ Ersatz<br />

Revision operationen<br />

Posttraumatisch 1218 689 347 38<br />

Geburtstraumatisch 420 212 184 11<br />

Radiogen 56 22 9 0<br />

Thoracic-outlet 24 11 4 1<br />

Sonstiges 4 4 2 2<br />

Total 1722 938 546 52<br />

Für die Beurteilung der Ergebnisse, was auf Grund der<br />

Vielfalt der Schädigungen nicht einfach ist haben wir<br />

(Berger, Hierner) und andere Gruppen wie Millesi,<br />

Gilbert, Allieu, Hentz, Raimondi eigene Systeme entwickelt.<br />

In etwa 40 Prozent sind Sekundäreingriffe wie Sehnenund<br />

Muskeltranspositionen und auch freine mikrovaskuläre<br />

Muskelverpflanzungen (Berger, Doi) notwendig<br />

um ein funktionell brauchbares Ergebnis für den<br />

Patienten zu erreichen. Mit diesen zusätzlichen operativen<br />

Eingriffen ist es immerhin möglich die Erfolgsrate von<br />

60 auf 77 Prozent zu steigern. Dies wird aber nur von<br />

Zentren (Millesi, Gu, Berger et al.) erreicht. Lange<br />

98<br />

<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong><br />

Abb. 2 30jähriger Patient.<br />

Kompletter Ausriss C5–Th1.<br />

Schulterrekonstruktion mit N. accesorius,<br />

M. cutaneus und N. medianus<br />

mit Intercostalis-Transfer. 5 Jahre<br />

postoperativ.<br />

Abb. 3 Partielle Plexusläsion. C5–C6<br />

Nerventransplantation. Sekundärer<br />

Latissimus-dorsi-Transfer.<br />

Abb. 4<br />

Geburtstraumatische<br />

obere Plexusläsion.<br />

Nerventransplantation<br />

im 4. Monat, Ergebnis<br />

nach zwei Jahren.

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