Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC
Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC
Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
40 Jahre <strong>DGPRÄC</strong> 1.6.4 IPRAS aktuell<br />
In den letzten Jahren hat IPRAS weitere Hilfsprojekte<br />
initiiert: „Support for Iraq“ mit dem Ziel, die irakischen<br />
Kollegen zu unterstützen und die Versorgung der Patien -<br />
ten bei limitierten Ressourcen sicher zu stellen.<br />
„IPRAS Women for Women“ ist eine Hilfsorganisation,<br />
die sich um Opfer von Gewalt (Säureattentate, Brand -<br />
anschläge) wie auch von Beschneidungen kümmert.<br />
IPRAS hat es sich in den letzten Jahren auch zur<br />
Aufgabe gemacht, Maßnahmen zum Schutze des Fach -<br />
gebietes zu initiieren und den internationalen Erfahrungs -<br />
austausch hierzu zu fördern. So haben insbesondere die<br />
europäischen Länder Pionierarbeit geleistet: In Spanien<br />
gibt es ein Urteil des Obersten Gerichtshofes, wonach nur<br />
<strong>Plastische</strong> Chirurgen ästhetische Operationen durchführen<br />
dürfen. In Dänemark wurde ebenfalls eine Auflistung<br />
von Operationen vorgenommen, die nur von <strong>Plastische</strong>n<br />
Chirurgen ausgeführt werden können. Frankreich hat die<br />
Bestimmungen für die Praxisvoraussetzungen maßgeblich<br />
verschärft und damit ein hohes Maß an Patientenschutz<br />
erreicht.<br />
In Deutschland kam es zur Änderung des Heilmittel -<br />
werbegesetzes mit dem Verbot von Vorher-/Nachher-<br />
Bildern. Weitere Maßnahmen zum Verbraucherschutz<br />
sind als Gesetzesvorlage in Vorbereitung.<br />
Auch auf europäischer Ebene konnte IPRAS mit seinem<br />
Subkomitee IQUAM, vormals EQUAM, zunächst das<br />
European Medical Device Law maßgeblich mit erarbeiten.<br />
In den folgenden Jahren gelang es, Vorstellungen zum<br />
Verbraucherschutz bei Brustimplantaten in die Empfeh -<br />
lungen des Europäischen Parlaments einzubringen. Eine<br />
neue Herausforderung stellt der Patiententourismus dar.<br />
Ein internationales Schnelleinsatzkommando in<br />
Katastrophenfällen ist im Aufbau.<br />
Längst sind noch nicht alle Möglichkeiten<br />
ausgeschöpft<br />
Eine der vordringlichsten Aufgaben für die laufende<br />
Amtsperiode ist die Entwicklung der <strong>Plastische</strong>n Chirur -<br />
gie in den Afrikanischen Ländern. Um diese zu fördern,<br />
hat IPRAS einen Vertrag mit Libyen geschlossen. Der libysche<br />
Staat übernimmt die Weiterbildung von afrikanischen<br />
Ärzten zu Fachärzten für <strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong><br />
und nimmt Patienten aus Krisengebieten auf. Vom kuwaitischen<br />
Staat erfährt die IPRAS maßgeblich Unter -<br />
stützung in der Versorgung von Patienten aus dem Irak.<br />
Außerdem fördert Kuwait die Fortbildung von <strong>Plastische</strong>n<br />
Chirurgen aus dem Irak.<br />
Eine weitere wichtige Aufgabe des General Secretary<br />
der IPRAS ist es, Kontakte mit der UNO zu pflegen. So<br />
hat IPRAS als erste internationale Fachgesellschaft das<br />
Projekt „Safe Surgery Saves Lives“ der WHO angenommen<br />
und umgesetzt. Mithilfe dieses Programms sollen<br />
Patientenverwechslungen verhindert werden und Maß -<br />
nahmen zur Patientensicherheit gefördert werden. Die<br />
Besonderheit dieses Programms ist darin begründet, dass<br />
es auch in Entwicklungsländern angewendet werden<br />
kann.<br />
Die IPRAS ist besonders dankbar für die Unter -<br />
stützung, die sie von der <strong>DGPRÄC</strong> erfährt. Wir sind stolz<br />
darauf, dass so viele unserer Mitglieder in so hoher Zahl<br />
Fortbildungen in Drittländern übernehmen und ihre<br />
Urlaube opfern, um Patienten in Entwicklungsländern<br />
unentgeltlich zu operieren. Die Deutschen haben das neue<br />
Image der IPRAS maßgeblich mitgeformt: mehr Kompe -<br />
tenz, mehr Menschlichkeit.<br />
Danke und herzlichen Glückwunsch zum 40jährigen<br />
Jubiläum! �<br />
Dr. med. Marita Eisenmann-Klein<br />
Klinik für <strong>Plastische</strong> und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
Caritas-Krankenhaus St. Josef<br />
Landshuter Str. 65, 93053 Regensburg<br />
www.caritasstjosef.de<br />
53<br />
<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong>