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Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC

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1.6 Internationale Beziehungen 40 Jahre <strong>DGPRÄC</strong><br />

INTERPLAST-Germany e.V.<br />

Gottfried Lemperle, André Borsche<br />

Es ist nicht unser Verdienst, in eine Welt des Wohl -<br />

standes und der optimalen medizinischen<br />

Versorgung geboren worden zu sein. Es ist nicht<br />

deren Schuld, mit einer Fehlbildung oder Verbrennungs -<br />

folgen in einem Ent wicklungsland aufzuwachsen, in<br />

dem es für die Armen keine <strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> gibt.<br />

Lasst uns versuchen, diese Ungerechtigkeit auszugleichen<br />

– soweit es in unserer Macht steht. Dies ist die Motivation<br />

für viele humanitäre Organisationen in Entwicklungs -<br />

ländern aktiv zu werden. Neben anderen medizinischen<br />

Fächern ist die <strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> aufgrund ihres geringen<br />

diagnostischen Aufwandes besonders geeignet, auch<br />

unter minimalen technischen Voraussetzungen optimale<br />

Operations ergebnisse zu erzielen. In vielen Nationen<br />

haben sich deshalb <strong>Plastische</strong> Chirurgen organisiert um<br />

Hilfe denen zu bringen, die in ihren Ländern selbst keinen<br />

Zugang zur <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong> haben.<br />

INTERPLAST-Germany e. V.<br />

Auf einer Studienreise 1972 durch die USA lernte<br />

Gottfried Lemperle den Chef der <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong> an<br />

der Stanford University, Donald Laub, kennen. Dieser<br />

hatte dort 1965 Interplast gegründet, um mithilfe seiner<br />

Privateinnahmen bedürftige Kinder in Mexiko zu operieren.<br />

In einer umgebauten DC-3 flogen die beiden nach<br />

Tijuana und operierten dort Lippen- und Gaumenspalten<br />

in einer Schulbaracke neben dem Flughafen.<br />

Beeindruckt von dieser Idee der unkomplizierten<br />

Nächstenhilfe gründete Gottfried Lemperle 1980 in<br />

46<br />

<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong><br />

Frankfurt Interplast-Germany<br />

und war selbst erstaunt, wie<br />

schnell der Funke auf seine<br />

Oberärzte übersprang. Viele<br />

Kollegen in Deutschland und<br />

bald auch in Europa organisierten<br />

selbst Teams und machten<br />

so die Interplast-Idee zu einem<br />

Selbstläufer. In den ersten zehn<br />

Jahren wurden von fast 50<br />

Teams über 3200 Patienten in<br />

Entwicklungsländern operiert.<br />

Nach zehn Jahren engagierter<br />

Gottfried Lemperle<br />

Arbeit für Interplast gab<br />

Gottfried Lemperle den Vorsitz an Werner Niermann und<br />

Robert Festge nach Bergisch-Gladbach ab. Dank guter<br />

Kontakte zum Auswärtigen Amt, Malteser-Hilfsdienst<br />

und zur Katholischen Kirche kamen immer mehr<br />

Einsatzorte hinzu. Werner Niermann setzte sich für eine<br />

systematische Erfassung der von Interplast operierten<br />

Lippenspalten ein und Robert Festge organisierte den<br />

Druck der Interplast-Jahresberichte. Als Tagungsort für<br />

die Jahreshauptversammlungen wählten sie das Kolping-<br />

Haus in Köln. Viele Einsätze nach Peshawar/Pakistan<br />

wurden organisiert und immer neue Ziele wie in Vietnam<br />

und Indonesien erschlossen.<br />

Ab 1994 übernahm dann Hans-Elmar Nick aus<br />

Eschweiler den Vereinsvorsitz. Ihm verdanken wir die<br />

Weiterentwicklung der Vereinsstruktur mit Aufbau von<br />

eigenständigen Sektionen, Einsatzregistrierung und einer

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