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Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC

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40 Jahre <strong>DGPRÄC</strong> 1.7.3 Vitae der Gründungsmitglieder<br />

Mehr als 100 Originalarbeiten und Buchbeiträge entstammen<br />

seiner vielseitigen wissenschaftlichen Tätigkeit.<br />

Internationale Anerkennung fand seine Methode der<br />

Kunststoffschienung von Kieferfrakturen und insbesondere<br />

die von ihm 1955 inaugurierte primäre Osteoplastik<br />

des Kieferbogens bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. 1963<br />

publizierte er die Methode der Verschiebe-Schwenk -<br />

plastik. Schrudde wird mit der von ihm 1972 eingeführten<br />

„Lipexhairese“ international als „Urvater“ der<br />

Liposuktion zitiert. Mit seiner operativen Originalität, insbesondere<br />

auch in der Beherrschung der Spaltchirurgie<br />

war er eine unersetzliche Bereicherung unseres damals<br />

jungen Faches.<br />

Seinen Schülern war er ein großherziger Mentor und<br />

Lehrer. Eine große Zahl von ihnen haben mit dem so<br />

erworbenen Wissen später eigene wertvolle Beiträge für<br />

unsere Disziplin erbracht: u.a. Olivari, Frau Petrovici,<br />

Trauner, Toenissen, Pless.<br />

In seiner Persönlichkeit fanden sich Eigenschaften seiner<br />

sauerländischen Heimat wieder: Geradlinigkeit,<br />

natürliches Selbstbewusstsein, Herzlichkeit und spontane<br />

Hilfsbereitschaft. Sein späteres langes Wirken im<br />

Rheinland vervollständigte dieses Bild durch ungezwungene<br />

Fröhlichkeit und einen geselligen Umgang. Unserer<br />

Gesellschaft diente er selbstlos in vielen berufspolitischen<br />

Funktionen, die ihn auch dafür mit der Ehren mit glied -<br />

schaft auszeichnete. Zu seinen vielen Aus zeichnungen<br />

gehörte auch die Verleihung des Martin-Wasmuth-Preises<br />

für seine Beiträge zur Spaltchirurgie. Josef Schrudde<br />

starb am 9. Oktober 2004.<br />

Fritz E. Müller/Veronica Petrovici<br />

Ursula Schmidt-Tintemann<br />

Präsidentin VDPC 1974–1977<br />

Ehrenmitglied VDPC 1989<br />

Ehrenmitglied DGCH 1996<br />

Geboren 1924 in Goldap<br />

(Ostpreußen), Medizinstudium<br />

in Königsberg, Prag und<br />

München. 1950 Staatsexamen,<br />

1951 Promotion, 1956 Facharzt<br />

für <strong>Chirurgie</strong>. Dann Weiter bil -<br />

dung an plastisch-chirurgischen<br />

Ausbildungs zentren in den USA, in England und in<br />

Öster reich.<br />

Ab 1958 Aufbau einer Abteilung für <strong>Plastische</strong><br />

<strong>Chirurgie</strong> im Krankenhaus Rechts der Isar, München, und<br />

Etablierung des Teilgebiets der <strong>Chirurgie</strong> als selbstständiges<br />

Fach (104 wissenschaftliche Veröffentlichungen<br />

und Vorträge).<br />

Mit Hilfe von hochqualifizierten Mitarbeitern wurde<br />

aus der Abteilung ein international renommiertes<br />

Zentrum für Klinik, Forschung und Lehre. Praktiziert<br />

wurde das gesamte Spektrum plastisch-chirurgischer<br />

Eingriffe (7 Habilitationsarbeiten).<br />

Ab 1975 Einführung der Mikrochirurgie mit einem 24stündigen<br />

Replantationsdienst und regem internationalem<br />

Austausch von Praxis und Lehre.<br />

1969 Habilitation. 1975 Apl. Professur. 1984 Emeri -<br />

tierung und Ende der klinischen Arbeit. Berufspolitisch<br />

vertrat Schmidt-Tintemann von 1984 bis 1987 die Be -<br />

lange ihres Fachs als Vorsitzende in der Sektion <strong>Plastische</strong><br />

<strong>Chirurgie</strong> der Deutschen Gesellschaft für <strong>Chirurgie</strong>.<br />

1968 als eines der vier Gründungsmitglieder (Müller,<br />

Bochum; Zellner, Ludwigshafen; Buck-Gramcko, Ham -<br />

burg) und von 1974 bis 1977 als Präsidentin der VDPC<br />

engagierte sich Schmidt-Tintemann für die Reputation<br />

des Fachs und forderte eine deutliche Abgrenzung gegenüber<br />

nicht indizierten chirurgischen Dienstleistungen.<br />

Ihre programmatischen, auf die psychologischen<br />

Implikationen hinweisenden Texte beeinflussten das<br />

Selbstverständnis der <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong> in Deutsch -<br />

land.<br />

Friedrich E. Müller<br />

Pionier und Promoter der modernen <strong>Plastische</strong>n<br />

<strong>Chirurgie</strong> in Deutschland. Maßgeblicher Mitbegründer<br />

der „Vereinigung der Deutschen<br />

<strong>Plastische</strong>n Chirurgen“, ihr<br />

Präsident 1971–1974.<br />

Geprägt im Fronteinsatz als<br />

Fahnenjunker im Sanitäts dienst<br />

einer Fallschirmdivision bei der<br />

Versorgung Schwer verwun -<br />

deter. Tätigkeit 1945–1948 in<br />

einem britischen Militärhospital<br />

in Ägypten.<br />

63<br />

<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong>

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