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Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC

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2.1 Rekonstruktion/Konstruktion 40 Jahre <strong>DGPRÄC</strong><br />

Brustchirurgie –<br />

Mikrochirurgische Verfahren<br />

Axel-Mario Feller<br />

Neue Impulse erhielt die plastisch rekonstruktive<br />

Brustchirurgie mit der Publikation von Carl<br />

Hartrampf 1982 im Journal of Plastic and<br />

Reconstructive Surgery. Mit seiner Methode der<br />

Brustrekonstruktion mit körpereigenem Gewebe als transversalem<br />

gestieltem Unterbauch lappen (TRAM-Flap)<br />

war es erstmals möglich, auch volu menstarke Brüste<br />

ausschließlich aus körpereigenem Gewebe zu rekonstruieren.<br />

Seine Publikation revolutionierte die Brust -<br />

rekonstruktion mit autologem Gewebe weltweit. Interes -<br />

santerweise hatte Hans Holmström 1979 schon über die<br />

Möglichkeiten eines freien queren Unterbauchlappens zur<br />

autologen Brustrekonstruktion im Scandinavian Journal<br />

of Plastic and Reconstructive Surgery berichtet. Leider<br />

ohne große Resonanz. Erst durch die Publikation von<br />

Hartrampf fand die Methode der autologen Brustrekon -<br />

struktion weltweite Akzeptanz.<br />

Der erste freie TRAM-Flap in Deutschland wurde im<br />

Herbst 1986 von Feller am Münchner Klinikum rechts der<br />

Isar erfolgreich für eine sekundäre Brustrekonstruktion<br />

verwendet. Seinerzeit wurde noch die gesamte Breite des<br />

Musculus rectus abdominis mitgehoben, um die<br />

Durchblutung dieses freien Lappentransplantates zu<br />

sichern, was im Hinblick auf die Entnahmestelle keinen<br />

wesentlichen Vorteil gegenüber dem gestielten TRAM<br />

brachte. Die Verfeinerung der Operationstechnik erlaubte<br />

es immer weniger Muskulatur mitzuheben, was die<br />

Morbidität der Hebestelle weiter minimierte. Die<br />

Entwicklung ging vom gestielten TRAM zum freien<br />

TRAM über den „Muscle-sparing free TRAM“ hin zu den<br />

sogenannten Perforatorlappen, bei denen nur noch Haut-<br />

82<br />

<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong><br />

und Fettgewebe ohne Muskulatur für die Transplantation<br />

gehoben werden.<br />

Zur Verbreitung dieser Operationsmethoden im<br />

deutschsprachigen Raum haben wesentlich die von Feller<br />

durchgeführten Brustsymposien beigetragen. Im Jahre<br />

1990 wurde erstmals in der Geschichte der <strong>Plastische</strong>n<br />

<strong>Chirurgie</strong> Deutschlands, ein interaktives Symposium via<br />

Satellit transatlantisch, zwischen Atlanta in den USA und<br />

München, veranstaltet. Die in den folgenden 17 Jahren<br />

regelmäßig veranstalteten Symposien mit Live-Übertragungen<br />

rekonstruktiver Mammaeingriffe aus dem OP,<br />

haben nicht nur unter den <strong>Plastische</strong>n Chirurgen, sondern<br />

auch bei allen sich mit dem Mammakarzinom<br />

beschäftigenden Disziplinen, zur Akzeptanz dieser Art<br />

der rekonstruktiven Mammachirurgie beigetragen. Die<br />

internationale Beteiligung und die live Demonstration der<br />

Operationen durch die jeweiligen Protagonisten, brachten<br />

die Entwicklung im deutschsprachigen Raum auf den Weg.<br />

Ähnlich wie die Entwicklung für den Unter bauch -<br />

lappen, verlief der Fortschritt bei der Verwendung des<br />

Gewebes vom Gesäß zur autologen Brustrekonstruktion.<br />

William W. Shaw hat als erster 1983 das Gewebe vom<br />

Gesäß als freien mikrovaskulären myokutanen Lappen<br />

zur Brustrekonstruktion verwendet. 1993 publizierte<br />

Isao Koshima aus Japan erstmals die Verwendung dieses<br />

Gewebeblockes als Perforatorlappen und Robert „Bob“<br />

Allen aus den USA hatte 1995 diese Methode dann für die<br />

Brustrekonstruktion adaptiert. In Deutschland wurde<br />

erstmals 1999 von Feller in Vogtareuth ein S-GAP Flap<br />

zur autologen Brustrekonstruktion erfolgreich angewendet.

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