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Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC

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40 Jahre <strong>DGPRÄC</strong> 2.3.1 Zentren für Schwerbrandverletzte<br />

nungs behandlung (DAV) sichert und entwickelt sie den<br />

Standard ständig weiter. So hat die DGV strukturelle, personelle<br />

und medizinische Leitlinien erarbeitet, die zusätzlich<br />

durch ein internes Qualitätssicherungssystem aller<br />

beteiligten Zentren begleitet werden. Dieses System<br />

beruht auf eine umfangreichen Datensammlung, die in<br />

Form eines jährlichen von der Arbeitsgemeinschaft der<br />

Verbrennungszentren intern veröffentlichten Berichtes<br />

Angaben zur Patientenanzahl, Unfallursache, Art des<br />

Traumas, Tiefe und Ausdehnung, demographische Daten<br />

der Patienten, Begleiterkrankungen und die dabei erzielte<br />

Überlebensrate enthält. Weltweit existiert keine vergleichbare<br />

Datensammlung von Verbrennungszentren.<br />

Indikationen für die Behandlung im Zentrum für<br />

Schwerbrandverletzte<br />

Die Indikation für die Verlegung in ein Zentrum für<br />

Schwerbrandverletzte ergibt sich aus Parametern, die<br />

von der DGV formuliert wurden und vom Verbrennungs -<br />

ausmaß, patientenspezifischen Parametern Lokalisa -<br />

tionen und Begleitverletzungen abhängen (s. Tabelle 1:<br />

„Einweisungskriterien“). Eine Direkteinweisung in ein<br />

Brandverletztenzentrum vom Unfallort ist nur in Einzel -<br />

f ällen sinnvoll, wenn sich das Unfallereignis ohne größere<br />

räumliche Distanz zum Zentrum ereignet hat. In den meisten<br />

Fällen erfolgt die Koordination über die zentrale<br />

Bettenvermittlung in Hamburg. Nur so können bei feh-<br />

Tabelle 1 Einweisungskriterien in ein Brandverletzten-Zentrum (Leitlinien<br />

der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin e.V.,<br />

www.verbrennungsmedizin.de)<br />

– Alle Patienten mit Verbrennungen an Gesicht/Hals, Händen, Füßen,<br />

Ano-Genitalregion, Achselhöhlen, Bereiche über großen Gelenken<br />

oder sonstiger komplizierter Lokalisation<br />

– Patienten mit mehr als 15 % zweitgradig verbrannter<br />

Körperoberfläche<br />

– Patienten mit mehr als 10 % drittgradig verbrannter Körperoberfläche<br />

– Patienten mit mechanischen Begleitverletzungen<br />

– Alle Patienten mit Inhalationsschaden<br />

– Patienten mit Vorerkrankungen oder Alter unter 8 Jahren bzw. über 60<br />

Jahren<br />

– Alle Patienten mit elektrischen Verletzungen<br />

lenden Aufnahmekapazitäten unnötige Wege und damit<br />

Zeitverluste und Schaden für den Patienten abgewendet<br />

werden.<br />

Brandverletztenzentren – Versorgungsstruktur<br />

1964 wurde erstmals in Deutschland eine Abteilung<br />

für Schwerbrandverletzte und <strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> an den<br />

Berufsgenossenschaftlichen Krankenanstalten Berg -<br />

manns heil in Bochum von Prof. Dr. Dr. Fritz Eduard<br />

Müller aufgebaut. Später folgten Ludwigshafen und weitere<br />

BG-Kliniken, das Klinikum Bogenhausen, das<br />

Klinikum der RWTH Aachen und weitere Uni ver si täts -<br />

klinken.<br />

Nach den Vorbildern englischer und US-amerikanischer<br />

Zentren konnte hier das Prinzip der Einheit von<br />

Intensivmedizin, aseptischer Wundpflege, Hautersatz<br />

und vor allem <strong>Plastische</strong>r <strong>Chirurgie</strong> umgesetzt werden, die<br />

auch heute noch die Basis der modernen Verbrennungs -<br />

behandlung darstellt. Nahezu alle Zentren für die Behand -<br />

Abb. 1<br />

101<br />

<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong>

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