Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC
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1.3 Die Gründung der VDÄPC 40 Jahre <strong>DGPRÄC</strong><br />
Gründung der Vereinigung der<br />
Ästhetisch <strong>Plastische</strong>n Chirurgen<br />
Für diese Vorstellungen erhielt ich aber keine Mehr -<br />
heit. Mit einer Stimme wurde der Vorschlag der AG abgelehnt.<br />
Stattdessen wurde in der VDPC der Gedanken<br />
einer eigenen Gesellschaft geboren, was sich dann bei dem<br />
Chirurgenkongress 1995 in der Charité vollzog. Dies<br />
wurde den Mitgliedern der VDPC offiziell bei der<br />
Mitgliederversammlung unserer Tagung in Leipzig am 20.<br />
September 1995 mitgeteilt. Als Namen wurde „Deutsche<br />
Gesellschaft Ästhetisch <strong>Plastische</strong>r Chirurgen“ geplant.<br />
(Dieser wurde später zurückgezogen, wegen der bereits<br />
bestehenden Gesellschaft ähnlichen Namens. Es wurde<br />
dann die „Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-<br />
<strong>Plastische</strong>n Chirurgen“ (VDÄPC).<br />
Präsident: Biemer<br />
Vize-Präsident: Witzel<br />
Sekretär: Steen<br />
Schatzmeister: Exner<br />
Insgesamt hatten wir 30 Gründungsmitglieder<br />
Ich war über diese Lösung nicht sehr glücklich, da ich<br />
Gefahren in der Gründung einer eigenen Gesellschaft sah.<br />
International gibt es zwar eigene Gesellschaften für<br />
Ästhetisch <strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> aber die Zusammenarbeit<br />
mit den Muttergesellschaften ist nicht immer die beste.<br />
Es wurde vereinbart, einen engen Kontakt mit der<br />
VDPC zu halten, was sich in gemeinsamen Tagungen,<br />
gemeinsamen Büro etc. ausdrückte. Es wurde auch mehrheitlich<br />
beschlossen, dass die Mitgliedschaft in der<br />
„Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-<strong>Plastische</strong>n<br />
Chirurgen“ eine Mitgliedschaft in der VDPC voraussetzt.<br />
Aber immerhin wurde die Ästhetische <strong>Chirurgie</strong><br />
damit aus dem Dornröschen-Schlaf herausgeholt. Es gab<br />
eine Basis für Weiterbildung und schwerpunktmäßiger<br />
Darstellung auf den Tagungen. Entsprechende Veranstal -<br />
tungen organisierte ich in Kloster Banz und Wildbad<br />
Kreuth. Aus diesen entwickelte sich die so genannte<br />
Akademie mit jährlichen Fortbildungen. Als Reaktion auf<br />
die Gründung der VDÄPC wurde in der VDPC ein neuer<br />
Beirat für Ästhetische <strong>Chirurgie</strong> installiert mit Peter<br />
Härtel.<br />
Da die Mehrheit der VDPC-Mitglieder diese Ent -<br />
wicklung beschlossen hatte, welche ich eigentlich nicht<br />
wollte, war es dennoch ich, der furchtbare Briefe erhielt,<br />
30<br />
<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong><br />
in denen ich als Zerstörer der <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong> in<br />
Deutschland dargestellt wurde. Die Diskussion über den<br />
Sinn und die Ausrichtung dieser neuen Gesellschaft verstummte<br />
auf beiden Seiten bis heute nicht. So gab es auf<br />
der Vorstandsitzung am 6. September 1998 in Würzburg<br />
den Vorschlag, doch eine eigene Sektion innerhalb der<br />
VDPC für Ästhetische <strong>Chirurgie</strong> zu gründen. Ander er -<br />
seits wurden Stimmen in der VDÄPC laut, die Aufnahme -<br />
bedingungen zu vereinfachen, eine eigene Mitgliederliste<br />
in das Internet zu stellen und eine eigene Gelbe Liste zu<br />
drucken, da sonst der Sinn der Mitgliedschaft, besonders<br />
von den jungen Niedergelassenen, nicht gesehen würde.<br />
1996 erhielt ich in Köln Unterstützung von der IPRAS,<br />
indem Hinderer die VDÄPC für sehr sinnvoll hielt und<br />
ich als Vertreter in die IPRAS gewählt wurde. Auch hier<br />
nahm jetzt die Präsenz deutscher Kollegen zu. Es kamen<br />
auch erstmals IPRAS-Kurse nach Deutschland.<br />
Am Ende meiner Präsidentschaft unternahm ich nochmals<br />
den Versuch, wenigstens die alte aber kleine<br />
„Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch <strong>Plastische</strong><br />
<strong>Chirurgie</strong>“ unter Bergmann zu integrieren – auch wegen<br />
des Namens. Hier wurde ich ebenfalls überstimmt. Der<br />
Vorschlag wurde wegen sieben Nichtplastikern in der<br />
Gesellschaft abgelehnt. Dies kostete uns einen guten<br />
Namen und Gerichtskosten. Danach waren sämtliche<br />
Bemühungen einer Zusammenführung der verschiedenen,<br />
auf diesem Gebiet arbeitenden Kollegen, bzw.<br />
Gruppierungen endgültig gescheitert. Die Folgen sieht<br />
man täglich.<br />
Heutige Situation<br />
Der Erfolg der VDÄPC ist, dass die Ästhetische<br />
<strong>Chirurgie</strong> nun einen wichtigen Platz in der Diskussion bei<br />
uns eingenommen hat und damit auch eine entsprechende<br />
Darstellung in der Öffentlichkeit erfolgte. Sie war<br />
schließlich auch Auslöser für die Ergänzung der<br />
Facharztbezeichnung „Ästhetische <strong>Chirurgie</strong>“. Es trat<br />
aber automatisch ein gewisser Wettstreit zwischen den<br />
beiden Gesellschaften VDPC (<strong>DGPRÄC</strong>) und VDÄPC<br />
ein. Besonders deutlich zu sehen bei unseren Tagungen:<br />
Welche Gesellschaft besetzt nun die Ästhetische <strong>Chirurgie</strong><br />
mehr?<br />
Das Programm wurde teilweise kopflastig. Rekon -<br />
struk tive und vor allem handchirurgische Themen wurden<br />
vernachlässigt. Es schien sich plötzlich alles nur um<br />
Ästhetische <strong>Chirurgie</strong> zu drehen.