Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC
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40 Jahre <strong>DGPRÄC</strong> 2.2 Handchirurgie/Extremitäten<br />
40 Jahre Handchirurgie<br />
in der <strong>DGPRÄC</strong><br />
Kai Megerle, Günter Germann<br />
Mit Sterling Bunnells epochemachendem Werk<br />
„Surgery of the Hand“ begann die Handchirurgie<br />
1944 sich, anfänglich vornehmlich im angloamerikanischen<br />
Raum, als eigenständiges Fach zunehmend<br />
zu etablieren. Seine Arbeiten waren geprägt von<br />
den Pionieren Kanavel, Koch und Mason, den Begründern<br />
der „Chicago School of Hand Surgery“ in den 20er<br />
Jahren. Durch die zunehmenden internationalen<br />
Kontakte inspiriert, fanden sich auch im deutschsprachigen<br />
Raum interessierte Chirurgen aus unterschiedlichen<br />
Disziplinen zusammen, so im Rahmen des „Basler<br />
Zirkels“, ihr Wissen in Stil eines „Journal Clubs“ auszutauschen.<br />
Dieser Kreis bildete die Keimzelle der<br />
Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie<br />
(DAH). Treibende Kraft war hier vor allem Dieter Buck-<br />
Gramcko. Weitere Pioniere im deutschsprachigen Raum<br />
waren damals Otto Hilgenfeldt, Wilhelm Schink, Jörg<br />
Böhler, Hanno Millesi, Henry Nigst, Urs Pfeiffer und<br />
Peter Rudolf Zellner.<br />
Neben der wachsenden klinischen Aktivität entwikkelten<br />
sich parallel aus diesem Zirkel die „Hand chirur -<br />
gischen Symposien“, die seit 1960 in jährlichen Ab -<br />
ständen an wechselnden Orten in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz abgehalten wurden. Ziel der<br />
Gruppe war neben dem wissenschaftlichen Austausch vor<br />
allem die Etablierung der Handchirurgie als chirurgische<br />
Schwerpunktdisziplin und später als eigenständiges Fach.<br />
Diese Zusammenkünfte mündeten schließlich 1965 in der<br />
Gründung der „Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft<br />
für Handchirurgie“, die diese Tradition bis heute fortführt.<br />
Da sich die Gründungsmitglieder gegen die Ein -<br />
richtung eines Präsidenten aussprachen, wurde der<br />
Posten eines ständigen Sekretärs geschaffen, den D.<br />
Buck-Gramcko bis 1993 innehatte. Nachfolger in diesem<br />
Amt wurde U. Lanz, dessen Name untrennbar mit der<br />
weiteren Verbreitung der Handchirurgie in Deutschland<br />
verbunden ist.<br />
Wissenschaftlich lag der Schwerpunkt zu dieser Zeit<br />
vor allem in der Entwicklung der internen Osteosynthese -<br />
techniken, der Versorgung der Sehnenverletzungen und<br />
der Behandlung kongenitaler Anomalien, ein Gebiet in<br />
dem die deutschsprachige Handchirurgie vor allem durch<br />
W. Blauth und D. Buck-Gramcko internationale Reputa -<br />
tion erwarb.<br />
Im Sog dieser Entwicklung und der damit verbundenen<br />
weiteren klinischen Spezialisierung wurde bereits 1963<br />
am Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus in<br />
Hamburg-Boberg die erste selbständige Handchirurgische<br />
Abteilung in Deutschland gegründet. Zum ersten Chefarzt<br />
wurde D. Buck-Gramcko berufen, dessen Abteilung sich<br />
in den ersten Jahrzehnten zum Mekka der deutschen<br />
Handchirurgie entwickelte und viele, später renommierte<br />
Kollegen verdienten sich dort ihre ersten Sporen.<br />
Nur drei Jahre darauf wurde die „Vereinigung der<br />
Deutschen <strong>Plastische</strong>n Chirurgen“ (VDPC) als Zusam -<br />
men schluss der plastischen Chirurgen in Deutschland<br />
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<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong>