102 stuttgarter beiträge zur naturkunde Ser. A, Nr. 666der Wissenschaften, St. Petersburg, hat ebenfalls in Moskau und St. Petersburg nachdiesen Typen gesucht und mich definitiv informiert (in litt., 14.I.2002), dass es wederin Moskau noch in St. Petersburg Typen der beiden Arten von MOTSCHULSKYgibt. Eine nochmalige Bestätigung, dass es diese Typen nicht gibt, weil die SammlungMOTSCHULSKY zu Beginn des 20.Jahrhunderts von Dermestidae stark beschädigtwurde, erhielt ich von NIKOLAI B. NIKITSKY, Zoologisches <strong>Museum</strong> der MoskauerStaatlichen Universität (in litt., 24.IX.2002), dem für die Sammlung MOT-SCHULSKY verantwortlichen Kurator.Weil MANNERHEIM (1853) einen Typus aus der Sammlung MOTSCHULSKY untersuchthat, bestand auch die Möglichkeit, dass sich dieser in dessen Sammlung imZoologischen <strong>Museum</strong> in Helsinki befindet. HANS SILFVERBERG, Zoologisches <strong>Museum</strong>Helsinki, informierte mich (in litt., 18.I.2002), dass es weder unter dem NamenElosoma californica noch unter dem Namen <strong>Aegialites</strong> debilis Material in Helsinkigibt. In der Sammlung des Deutschen Entomologischen Instituts existiertendrei <strong>Aegialites</strong>-Arten, jedoch kein Tier, das von MOTSCHULSKY stammen könnte (eigeneRecherche). Im <strong>Museum</strong> für <strong>Naturkunde</strong> der Humboldt-Universität zu Berlingibt es die Gattung <strong>Aegialites</strong> nicht (UHLIG in litt. und eigene Recherche).Besonderer Bedarf zur Designation eines Neotypus(ICZN 2000: Artikel 75.3. und 75.3.1.)Der Name <strong>Aegialites</strong> californicus wurde für einen Art-Komplex verwendet, deraufgeschlüsselt werden muss, dessen Arten nicht in Kalifornien vorkommen unddort auch nicht zu erwarten sind. In Kalifornien leben aber sechs andere Arten, vondenen drei mit der knappen Beschreibung von MOTCHOULSKY (1845) mehr oderweniger gut übereinstimmen. Deshalb ist ein besonderer Bedarf zur Designation einesNeotypus gegeben.Klärung des klassischen locus typicusMOTCHOULSKY (1845) hat in seiner dürftigen Drei-Zeilen-Diagnose keine Angabenzum locus typicus gemacht. Es gibt aber drei Indikationen für den locus typicus:(1) Im Titel der Arbeit gibt es eine Indikation für Russland: „Remarques sur lacollection de coléoptères russes“. Diese darf man aber wegen MOTCHOULSKYs häufigerInkonsequenzen nicht überbewerten. Offensichtlich hat er zu einer ersten Elosoma-Art,die aus Russland stammte, ohne Rücksicht auf den Titel der Arbeit nocheine zweite Art anderer Herkunft und fraglicher Zugehörigkeit hinzugefügt.(2) Durch den Namen der Art „californica“ gibt es eine starke Indikation für„California“. Kalifornien war im Jahre 1845 ein klarer geographischer Begriff; esexistierte seit langem als Spanisches Kalifornien und war auch regelmäßig von russischenSeeleuten zur Robbenjagd aufgesucht worden.(3) MANNERHEIM (1853) hat einen Typus von MOTSCHULSKY untersucht und gabeine eindeutige Indikation für „California“: „Specimina tria examinavi; unum utCaliforniae incola designatum, in museo D. MOTSCHULSKY exstans, . . .“.Der Empfehlung 76A.1.1. (ICZN 2000) folgend, berücksichtige ich diese mit demursprünglichen Material einhergehende Angabe. Der klassische locus typicus istdemnach „California“.
Beschreibung des Neotypus (ICZN 2000: Artikel 75.3.3.)Maße des Neotypus [in mm]: Kopfbreite 0,68; Antennenlänge 0,98; Augenabstand0,52; Augenlänge 0,12; Schläfenlänge 0,14; Pronotumlänge 0,65; Pronotumbreite0,79; Elytrenlänge 1,68; Elytrenbreite 1,09.Kopf mit dem Labrum, Pronotum, Scutellum und Elytren geschwärzt, nur einschmaler Vorderrand des Pronotums und die Elytren im hinteren Teil pechbraun.Dunkle Teile etwas metallisch irisierend. Glied IV der Maxillarpalpen geschwärzt,Pygidium und Apikalteil der Schenkel etwas verdunkelt, letztere ohne jeden Metallschimmer.Antennen und übrige Beine rotbraun. Punktur auf Kopf und Pronotumdeutlich, von gleicher Stärke, die Punkte aber ziemlich klein, Punktabstände auf demPronotum zwei- bis dreimal so groß wie die Durchmesser, entlang der Mittelliniekaum schwächer punktiert. Kopf im Halsbereich nur seitlich fein rundmaschigchagriniert, hinter den Antennen-Basen etwas runzelig, in der Mitte des Scheitels einpunktfreier Bereich. Pronotum ohne Chagrin. Elytren mit sieben, durch kräftigePunkte gebildeten, sehr deutlichen, vertieften, dorsalen Längsstreifen und zwei ±verkürzten unterhalb der Schulterbeule. Zwischenräume glatt und glänzend, ersterZwischenraum an der Naht punktiert, zweiter Zwischenraum mit wenigen Punkten,übrige Zwischenräume mit Ausnahme einiger Haar-Punkte ohne Punktur. Unterseitedes Vorderkörpers glatt und glänzend. Prosternum mit einzelnen mäßig grobenPunkten. Mesosternum mit einzelnen sehr groben Punkten. Metasternum mit einzelnengroben Punkten.Körperlänge: 2,97 mm.Kopf groß, wenig schmaler als das Pronotum (0,86). Stirn mit einem Paar sehr flacherEindrücke zwischen den Augen und kurz dahinter mit einem undeutlichenMitteleindruck. Schläfen etwas länger als die Augen (1,17).Antennen ziemlich schlank, zurückgelegt den Hinterrand des Pronotums etwasübertreffend. Scapus annähernd kugelförmig. Die Glieder IX bis XI eine deutlicheKeule bildend. Proportionen der Glieder: I: 8,5 × 7; II: 8 × 4,5; III: 11,5 × 5; IV: 7 × 5;V: 8 × 5; VI: 7 × 5; VII: 8 × 5,5; VIII: 7 × 5; IX: 10 × 7; X: 9 × 7,5; XI: 13 × 6,5.Kehle breit, glatt und stark glänzend. Kehlnähte bogenförmig verengt. Mentumsehr stark quer.Labrum quer rechteckig, Vorderecken abgerundet, Vorderrand gerade. Maxillarpalpenkurz, Glied IV mehr als doppelt so lang wie Glied III.Pronotum deutlich quer (1,22), kurz vor der Mitte am breitesten, nach hintenkaum stärker als nach vorn verengt. Vorderrand flach konkav. Hinterrand vor demScutellum flach eingebuchtet. Eine flacher Mitteleindruck nur vor dem Hinterrand.Fläche mit sehr flachen seitlichen Schrägeindrücken, zu den Seiten stark abfallend.Prosternalfortsatz breit, hinter den Vorderhüften stark erweitert, aber nicht mitdem Episternum zusammenstoßend, die Vorderhüfthöhlen durch einen schmalenSpalt nach hinten geöffnet. Mittelsklerit des Mesosternums nahezu eben, zwischenden Mittelhüften breit und gerade abgestutzt. Mittelhüften fast doppelt so weit gezerche,revision der gattung aegialites 103Locus typicus des Neotypus (ICZN 2000: Artikel 75.3.6.)Der klassische locus typicus „California“ wird durch die Designation präzisiertzu „California: Mendocino County“. Der neue locus typicus liegt innerhalb desklassischen locus typicus. Der Mendocino County erstreckt sich an der kalifornischenPazifikküste von 38°46 N bis 40°00 N.
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