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Aegialites - Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

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8 stuttgarter beiträge zur naturkunde Ser. A, Nr. 666den konnten – beherbergt ihre eigene Art, drei Inseln sogar zwei Arten; nach jetzigerKenntnis handelt es sich dabei ausnahmslos um Insel-Endemiten.Man muss deshalb auch annehmen, dass Meldungen unter A. „stejnegeri“ bzw. A.„stejnegeri sugiharai“ von Honshû (ARAKI 1994) und von Hokkaidô (ÔHARA et al.1989, SATO & SAITO 1989) sich auf noch nicht beschriebene Arten beziehen.Weil viele Abbildungen von Imagines und Larven und Beschreibungen von Larvenohne einen exakten Fundort publiziert wurden, können sie keiner Art eindeutigzugeordnet werden. Die beigefügten Namen beziehen sich meist auf die bisher nichterkannten Art-Komplexe.Prinzipiell sollte jede früher erfolgte Determination von <strong>Aegialites</strong> angezweifeltund überprüft werden.3 Zur systematischen Stellung und zum locus typicus von Elosoma persicaMotchoulskyDas Binomen Elosoma persica Motchoulsky, 1845 kann nicht eindeutig geklärtwerden, weil der Typus verschollen ist (siehe Dank und die Diskussion bei A. californicus).Sowohl der Gattungsname Elosoma als auch der Artname persica wurdenvon mehreren Autoren zu den Aegialitinae bzw. zur Gattung <strong>Aegialites</strong> gestellt (LA-CORDAIRE 1859, GEMMINGER & HAROLD 1870, BORCHMANN 1910, LUCAS 1920,WINKLER 1928, SPILMAN 1967) oder an Stelle von <strong>Aegialites</strong> als valider Name eingesetzt(JACOBSON 1915).SPILMAN (1967) stellte Elosoma Motchoulsky und persica Motchoulsky als „genusincognito“ beziehungsweise „species incognito“ zu den Aegialitinae, um dem Gattungsnamenirgend einen Platz zu geben [„The generic name is carried here in theAegialitinae merely to give it a place of record.“]. Dies ist aber inkorrekt, weil MOT-CHOULSKY seine Elosoma persica mit Malachius [Malachiidae] und Macronychus [Elmidae]verglichen hat.Außerdem wurde die Art aus „Russland“ beschrieben, obwohl sie etwas irreführendpersica genannt wurde. Es gibt für ihren locus typicus drei Indikationen: (1)Der Artname persica deutet auf Persien hin. (2) Der Titel der Arbeit lautet: „Remarquessur la collection de coléoptères russes“. Er deutet auf Russland hin. (3) MOT-CHOULSKY schrieb am Ende der kurzen Diagnose: „Il vient de la frontière de laPerse.“ [Es stammt von der Grenze zu Persien.]. Dies ist eine eindeutige Indikationfür Russland (im historischen Sinn), heute Aserbaidschan oder Turkmenistan, dieauch die Verwendung des Namens persica erklärt. Die Angaben der Autoren zumlocus typicus sind daher falsch, z.B. SPILMAN (1967): „Type locality: Persia. Distribution:Persia.“.Man kann aus chorologischen Gründen mit absoluter Sicherheit ausschließen,dass die Gattung Elosoma Motchoulsky, 1845 (Typusart: Elosoma persica Motchoulsky,1845 aus dem heutigen Aserbaidschan oder Turkmenistan) irgend etwaszu tun hat mit der hoch spezialisierten, in der Gezeitenzone felsiger Meeresküstenlebenden und nordpazifisch verbreiteten Gattung <strong>Aegialites</strong> Mannerheim, 1853 (Typusart:<strong>Aegialites</strong> debilis Mannerheim, 1853).Das Binomen Elosoma persica Motchoulsky, 1845 und mit ihm der Familiengruppen-NameElosomatidae Jacobson, 1915 gehören mit hoher Wahrscheinlichkeit indie Familie Malachiidae (incertae sedis). Die wenigen angegebenen Merkmale der

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