84 stuttgarter beiträge zur naturkunde Ser. A, Nr. 666Differentialdiagnose<strong>Aegialites</strong> raikokensis n. sp. (: 3,22–4,34 mm; : 3,64–4,69 mm) unterscheidetsich von A. sugiharai (: 2,66–3,08 mm; : 3,15 mm) von der nördlichen NachbarinselShiashkotan durch seine bedeutendere Größe, aber auch durch die Formdes Pronotums, das kurz vor der Mitte am breitesten ist, bei A. sugiharai im vorderenDrittel, und nur schwach quer ist (1,02; A. sugiharai 1,17). <strong>Aegialites</strong> shiashkotanensisn. sp., ebenfalls von Shiashkotan, hat ein etwas stärker queres Pronotum(1,07), das im vorderen Drittel am breitesten ist. <strong>Aegialites</strong> matuaensis n. sp. von dersüdlichen Nachbarinsel Matua hat ein kürzeres Antennenglied IX (0,74; A. raikokensis1,00), unterscheidet sich aber auch durch die Merkmale des Sensillen-Apparatesder Unterseite.VerbreitungDie Art ist bisher nur von ihrem locus typicus auf der winzigen Kurilen-InselRaikoke (Fläche: 4,6 km 2 ) bekannt und dort wahrscheinlich endemisch.5.21 <strong>Aegialites</strong> matuaensis n. sp. (Abb. 26, 62, 89)TypenmaterialHolotypus (): Russia, Kamtshatka; Kuril Islands; eastern part of island; 48°04.13 N;153°15.07 E / MA-96-ASL-017; Matua; A. LELEJ, 15.08.96 / Holotypus; <strong>Aegialites</strong>; matuaensis;Zerche (RANW).Paratypus (): Daten wie Holotypus (DEI).Anmerkung: Der Holotypus ist etwas missgebildet; sein rechtes Auge ist nicht normalausgebildet, seine rechte Antenne ist verkürzt. Beide Vorderbeine sind lose und hinter demKörper aufgeklebt [nicht im Foto]. Am linken Mittel- und Hinterbein fehlen die Klauenglieder.Rechts fehlen die Hintertarsen.Derivatio nominisDie neue Art nenne ich matuaensis (Adjektiv) nach ihrem locus typicus, der Kurilen-InselMatua.BeschreibungMaße des Holotypus [in mm]: Kopfbreite ca. 0,73 [nicht exakt verifizierbar]; Antennenlänge0,84; Augenabstand ca. 0,56 [nicht exakt verifizierbar]; Augenlänge0,14; Schläfenlänge 0,20; Pronotumlänge 0,72; Pronotumbreite 0,75; Elytrenlänge1,82; Elytrenbreite 1,40.Maße des Paratypus [in mm]: Kopfbreite 0,80; Antennenlänge 0,87; Augenabstand0,77; Augenlänge 0,17; Schläfenlänge 0,14; Pronotumlänge 0,73; Pronotumbreite0,83; Elytrenlänge 2,18; Elytrenbreite 1,57.Farbe schwarz, Basis der Schenkel in geringem Umfang düster rotbraun, Klauenkaum heller rotbraun, ohne Metallschimmer. Punktur auf Kopf und Pronotum sehrzerstreut; etwa gleich stark. Punkte von unterschiedlicher Größe, aber relativ fein,die größten zwei- bis dreimal so groß wie die kleinsten, alle rund, nur die größerendeutlich. Kopf sehr dicht und fein rundmaschig chagriniert und mäßig glänzend; dasähnliche Chagrin des Pronotums nur schwach sexualdimorph, ein schmaler Streifenam Vorderrand und eine unscharfe Fläche in der Mitte vor dem Hinterrand nichtchagriniert und stärker glänzend.
zerche, revision der gattung aegialites 85Elytren mit sieben sehr deutlichen dorsalen Längsstreifen und drei ± verkürztenunterhalb der flachen Schulterbeule. Zwischenräume stark glänzend, zu den Seitenund nach hinten deutlich nadelrissig, im Apikalteil etwas runzelig, mit Ausnahme einigerHaar-Punkte ohne Punktur.Körperlänge (): 3,32 mm; (): 3,78 mm.Kopf groß, stark quer (ca.1,62–1,67). Stirn mit deutlicher Querfurche und flachenetwas gebogenen Längsfurchen. Schläfen stark ausgeschweift verengt.Antennen relativ kurz, zurückgelegt das letzte Drittel des Pronotums erreichend.Scapus fast kugelig. Die Glieder IX bis XI eine deutliche Keule bildend. Proportionender Glieder: I: 10 × 9; II: 7 × 5,5; III: 9,5 × 5; IV: 6 × 5; V: 5,5 × 5,5; VI: 5 × 5; VII:6 × 6,5; VIII: 5 × 6; IX: 7 × 9,5; X: 6,5 × 10; XI: 12 × 10.Kehlnähte in den beiden Basaldritteln annähernd parallel.Pronotum etwas quer (1,04–1,14), etwas vor der Mitte am breitesten, nach vornflach gerundet verengt, nach hinten schwach ausgeschweift verengt. Vorderwinkelkurz abgerundet. Vorderrand gleichmäßig flach konkav. Hinterwinkel stumpf. Mittel-Längsfurcheflach, aber deutlich, vorn verkürzt. Fläche vor der Mitte mit einemPaar flacher Eindrücke.Prosternalfortsatz ziemlich breit, schwach erweitert. Vorderhüfthöhlen ziemlichweit geöffnet (etwa das Eineinhalbfache [] bis Dreifache [] der Stärke des Basalteilsder Klauenglieder messend). Meso- und Metasternum chagriniert.Elytren langoval (L : B = 1,30–1,39), einzeln abgerundet, an der Naht etwas auseinanderklaffend. Schultern sehr flach.Sensillen-Apparat der Unterseite: Metasternum mit verstreuten Punkten, ohneSensillen-Reihe. Sternit III mit nach hinten gebogener Sensillen-Reihe, in der Mittebreit unterbrochen. Sensillen-Reihe der Sternite IV bis VI jeweils bogenförmig, aufdem Sternit IV etwas breiter unterbrochen. Apikale Bereiche etwas stärker glänzend;auf dem Sternit V flach, auf dem Sternit VI etwas stärker wulstförmig. Sensillen-Reihedes Sternits VII konvex, Sensillen lang; Hinterrand mit schmaler Randung.: Vorderschienen schwach gebogen. Mittelschienen stärker gebogen, Hinterschienenfast gerade, nur apikal stark gebogen, beide dornförmig ausgezogen. Medianlobus(Abb. 62). Internalsack fein strukturiert, Setulae relativ zerstreut und unauffällig,überwiegend stumpf kegelförmig (L: 4 µm, B: 5–6 µm). Apikalteil des Tegmen(Abb. 89).: Vorder- und Mittelschienen apikal schwach gebogen. Hinterschienen fast gerade,deutlich erweitert.Differentialdiagnose<strong>Aegialites</strong> matuaensis n. sp. unterscheidet sich von A. raikokensis n. sp. von dernördlich gelegenen Insel Raikoke durch ein kürzeres Antennenglied IX (0,74; A. raikokensis1,00), unterscheidet sich aber auch durch die Merkmale des Sensillen-Apparates der Unterseite. <strong>Aegialites</strong> urupensis n. sp. von der südlicher gelegenen InselUrup hat eine weniger stark abgesetzte Antennenkeule (Index aus der Breite desGlieds IX und der Breite des Glieds VIII 1,33; A. matuaensis 1,58) und ein deutlichgestrecktes Antennenglied IX (1,12; A. matuaensis 0,74). <strong>Aegialites</strong> iturupensis n. sp.von der südlicher gelegenen Insel Iturup hat ebenfalls ein gestrecktes AntennengliedIX (1,13) und als einzige Art der Gattung ein gestrecktes Pronotum (B : L = 0,93).
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