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SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts

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13<br />

Was sich im Evolutionsprozess der Natur<br />

durchgesetzt hat, kann auch im Wettbewerb<br />

der Technik bestehen.<br />

Nachhaltige Strukturen und Formen müssen<br />

sämtliche Qualitätsziele für die sechs<br />

hier formulierten Elemente erfüllen.<br />

– Die Technologie muss die Standsicherheit<br />

des Tragwerks für die volle erwartete<br />

Lebensdauer sicherstellen.<br />

– Die Funktionalität wird durch die<br />

Gebrauchsfähigkeit und die Betriebssicherheit<br />

des Bauwerks beschrieben.<br />

– Die Wirtschaftlichkeit ist für die Summe<br />

aus den Baukosten sowie den<br />

aufsaldierten Betriebskosten zu untersuchen.<br />

– Die Ökologie fordert im Abwägungsprozess<br />

zwischen dem Nutzen von<br />

Infrastrukturprojekten und den Eingriffen<br />

in den Naturhaushalt den Nachweis<br />

der Umweltverträglichkeit.<br />

– Dem Anspruch der Baukultur sollte,<br />

dem Standort und der Dimension der<br />

Bauwerke angemessen, die Gestaltung<br />

gerecht werden.<br />

– Die öffentliche Meinung, geprägt von<br />

der Gesamtheit der Nutzer und Betroffenen,<br />

wird letztlich über die Akzeptanz<br />

der Projekte befi nden.<br />

4 Brückenbau nach Vorbild<br />

Bestärkt durch die positive Resonanz auf<br />

die im Zuge der Ostseeautobahn A 20<br />

sowie des sogenannten Rügenzubringers<br />

erfolgreich umgesetzten Brückenentwürfe,<br />

unter anderem die Peenebrücke<br />

Jarmen (Best Practice im Naturschutz),<br />

die Grünbrücke Wilmshagen (Pilotprojekt<br />

für die Holzbauweise) sowie die Rügenbrücke<br />

Stralsund (Neues Wahrzeichen im<br />

Welterbe), werden die aktuellen Entwürfe<br />

verstärkt auf die Kriterien der Baukultur<br />

und der Nachhaltigkeit, nicht zuletzt auf<br />

eine Synthese aus Natur und Technik nach<br />

den Prinzipien der Bionik ausgerichtet.<br />

4 Bionische Prinzipien<br />

© DEGES GmbH<br />

3 Strukturen und Projekte<br />

© DEGES GmbH<br />

Die wird verdeutlicht an sechs ausgewählten<br />

Projekten des Jahres 2009,<br />

welche in der für die Bundesländer Sachsen-Anhalt,<br />

Brandenburg und Sachsen<br />

zuständigen Abteilung der DEGES im<br />

Bereich P 1 entwickelt wurden. Die beteiligten<br />

Ingenieurbüros sind in der bereits<br />

erwähnten Tabelle genannt, ebenso die<br />

Standorte, die Bauwerkslängen und der<br />

geplante Baubeginn.<br />

Jeweils zwei der Entwürfe sind in die Brückenfamilien<br />

der Bogen-, der Wellen- und<br />

der Voutenformen einzuordnen, wobei<br />

die Vorzugslösung jeweils für die Gesamtheit<br />

der am jeweiligen Brückenstandort<br />

entwurfsrelevanten Randbedingungen<br />

ausgewählt wird.<br />

5 Grünbrücke bei Thyrow<br />

Die Grünbrücke an der Bundesstraße<br />

B 101 zählt zur zweiten Generation der<br />

Holzbauweise auf der Grundlage des<br />

2004 fertiggestellten Pilotprojektes<br />

Wilmshagen. Die Konstruktion mit aneinandergereihten<br />

Dreigelenkbögen aus<br />

Brettschichtholzträgern wurde geringfügig<br />

modifi ziert, indem die Verbindung zur<br />

Beplankung lösbar ausgebildet wird. Dadurch<br />

können die Binder bei Bedarf »von<br />

5 Grünbrücke bei Thyrow<br />

© DEGES GmbH<br />

S Y M P O S I U M<br />

unten« ausgebaut und ersetzt werden,<br />

eine weitere Optimierung des nunmehr<br />

redundanten Tragwerks im Vergleich zur<br />

Stahlbetonbauweise.<br />

Die gestalterischen Elemente der Nachhaltigkeit<br />

werden weiter betont, indem<br />

die lichte Weite von ca. 47 m über den<br />

beiden Verkehrswegen durch zwei getrennte<br />

Bögen überspannt wird. Beide<br />

lagern auf einer aufgelösten Wandscheibe<br />

aus Stahlbeton, die zur Abrundung des<br />

Gesamtbildes in Analogie zur Bogenform<br />

des Überbaus wellenförmig aufgelöst<br />

wird.<br />

Insgesamt ordnet sich das Tragwerk<br />

harmonisch in das Landschaftsbild der<br />

begrünten und bepfl anzten Überschüttung<br />

ein, ergänzt durch die Linienführung<br />

der Verwallungen und der aufgesetzten<br />

Irritationsschutzwände.<br />

6 Fuß- und Radwegbrücke<br />

bei Michendorf<br />

An diesem stark frequentierten Autobahnabschnitt<br />

der A 10 unweit der Raststätte<br />

am Berliner Ring wurde bewusst<br />

die Chance ergriffen, mit einem konstruktiv<br />

und gestalterisch auffälligen, dennoch<br />

effi zienten und sogar vergleichweise<br />

BRÜCKENBAU | Februar 2010

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