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SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts

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63<br />

abgelassen und im Talgrund waagerecht<br />

längs in die nächste Bauphasenposition<br />

gezogen. Jetzt wurde das Bogengerüst<br />

wieder mittels Litzenheber hochgezogen<br />

und in der endgültigen Höhenlage abgesetzt.<br />

In dieser Abfolge sind die insgesamt<br />

neun Bauabschnitte verwirklicht worden,<br />

wobei der Bogen im Bauzustand über<br />

hydraulische Pressen auf den Hilfsstützen<br />

gelagert wurde, um Baugrund- und Bauwerksverformungen<br />

auszugleichen.<br />

Der Überbau wird mit einer Vorschubrüstung<br />

feldweise von Achse 210 nach Achse<br />

10 hergestellt. Im Bogenbereich sind die<br />

Hilfsstützen zur Durchbiegungsverminderung<br />

aber noch vorhanden.<br />

3.2.3 Statische Besonderheit<br />

Als statische Besonderheit ist der weit gespannte<br />

Bogen zu nennen, der im Aufriss<br />

wie im Grundriss (Klothoide) gekrümmt<br />

ausgeführt wird. Infolge von Ausbau- und<br />

Verkehrslasten treten daher nicht nur<br />

vertikale, sondern auch horizontale Verformungen<br />

auf. Zum Ausgleich der sich<br />

erst nach Bogenschluss einstellenden<br />

Verformungen wird der Bogen vertikal<br />

wie horizontal überhöht hergestellt.Die<br />

horizontale Überhöhung beträgt in Bogenmitte<br />

etwa 13 cm, die vertikale Überhöhung<br />

33 cm.<br />

Wesentlich für die zu berücksichtigenden<br />

Verformungen ist die Errichtung auf Hilfsstützen,<br />

bei der das System näherungsweise<br />

wie ein Durchlaufträger wirkt. Das<br />

heißt, das Bogeneigengewicht wird zunächst<br />

durch die Hilfspfeiler abgetragen,<br />

nicht durch die Bogentragwirkung. Erst<br />

nach Fertigstellung des Bogens werden<br />

die Hilfsstützen das erste Mal abgelassen,<br />

der Bogen übernimmt dabei sein Eigengewicht,<br />

und es kommt zu den ersten Bogenverformungen<br />

sowie geringfügigen<br />

Setzungen an den Kämpfern.<br />

Anschließend werden die Hilfsstützen<br />

erneut kraftschlüssig unter den Bogen<br />

gesetzt, um die bei der Überbaurealisierung<br />

auftretenden Lasten abzuleiten und<br />

eine unsymmetrische Beanspruchung<br />

des Bogens zu verhindern. Danach werden<br />

sie wiederum abgelassen und der<br />

Bogen freigesetzt, wobei der Überbau<br />

durch Nachjustieren mittels Pressen in<br />

seiner ursprünglichen Lage gehalten<br />

wird. Die Verformungen des Bogens aus<br />

Eigengewicht Überbau sowie Kriechen<br />

und Schwinden erzeugen so keine zu-<br />

28 29 Brücke im Bau<br />

© Kinkel + Partner<br />

sätzliche Beanspruchung im Überbau.<br />

Der endgültige Verguss der Lager erfolgt<br />

erst nach Beendigung des Ausbaus, um<br />

geringfügige Korrekturen an der Höhenlage<br />

des Überbaus durchführen und die<br />

tatsächlich auftretenden Kriech- und<br />

Schwindverformungen des Bogens ausgleichen<br />

zu können.<br />

3.3 Talbrücke Weissenbrunn<br />

3.3.1 Entwurf und Ausschreibung<br />

Diese 614 m lange Talbrücke führt die<br />

NBS-Trasse östlich von Weissenbrunn am<br />

Forst in ca. 40 m Höhe über das Tal des<br />

Weissenbrunner Baches, dessen Form von<br />

einem ca. 300 m breiten Talboden geprägt<br />

ist.<br />

Im Bauwerksbereich liegt die Trasse in<br />

einem Bogen, die Überhöhung der Gleise<br />

beträgt 135 mm. Die Gradiente fällt in<br />

südlicher Richtung mit einem konstanten<br />

Gefälle von 5,924 ‰, die Entwurfsgeschwindigkeit<br />

auf der Brücke beträgt<br />

300 km/h. Für einen Gleisabstand von<br />

4,70 m ausgebildet, war als Regeloberbau<br />

die »Feste Fahrbahn« zu berücksichtigen.<br />

Der Überbau ist zwischen den Widerlagern<br />

als eine Kette von Einfeldträgern mit<br />

dazwischenliegendem Durchlaufträger<br />

(Rahmenbrücke) konzipiert:<br />

– acht Einfeldträger mit einem Stützweitenraster<br />

von 1 × 43 m + 7 × 44 m,<br />

– ein 176 m langer Durchlaufträger als<br />

Rahmenbrücke über drei Felder mit<br />

einem Stützweitenraster von 50 m +<br />

76 m + 50 m,<br />

S Y M P O S I U M<br />

– zwei Einfeldträger mit einem Stützweitenraster<br />

von 44 m + 43 m.<br />

Die Abtragung der »Einfeldträger-Längskräfte«<br />

erfolgt feldweise. Die auf die<br />

Rahmenbrücke entfallenden Längskräfte<br />

werden über die beiden V-Stützen abgeleitet.<br />

Bei dem Überbauquerschnitt handelt es<br />

sich um einen Hohlkasten mit einer Konstruktionshöhe<br />

von 4,00 m, der im Bereich<br />

der Rahmenbrücke auf ca. 5,00 m über<br />

den V-Stützen gevoutet ist. Die Brückenbreite<br />

zwischen den Gesimsaußenkanten<br />

beträgt 14,30 m, die Gesimskappen haben<br />

eine Höhe von 1,10 m, die Randkappen<br />

sind auf beiden Seiten mit einem<br />

Kabeltrog ausgerüstet. Die Überbauten<br />

sind nach Richtlinie 804 in Längs- und<br />

Querrichtung vorgespannt.<br />

Gemäß DB-Rahmenplanung werden<br />

kastenförmige Widerlager mit vorgesetztem<br />

Aufl agerschaft hergestellt, die Pfeiler<br />

im Bereich der Einfeldträger, ebenfalls<br />

entsprechend DB-Rahmenplanung, mit<br />

Pfeilerkopfabmessungen von 3,50 m ×<br />

6,00 m und allseitigem Anzug von 70:1<br />

ausgeführt. Die V-Stützen der Rahmenbrücke<br />

sind als Hohlquerschnitt mit den<br />

Abmessungen ca. 5,00 m × 2,80 m (oben)<br />

und einem Anzug von 70:1 in Brückenquerrichtung<br />

konzipiert und gehen am<br />

Stützenfuß in einen Vollquerschnitt über.<br />

Dort befi nden sich Betongelenke, welche<br />

die Vertikal- und Horizontalkräfte der<br />

Rahmenbrücke aufnehmen.<br />

BRÜCKENBAU | Februar 2010

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