SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts
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Der Entwurf bietet als weiteren Vor teil,<br />
dass mit den Bögen steife Ele mente zur<br />
Abtragung der hohen Horizontallasten in<br />
Brückenlängs richtung, wie Anfahren und<br />
Brem sen, für die einzelnen Überbauabschnitte<br />
geschaffen wurden und somit<br />
massige und plump wirkende Festpfeilergruppen<br />
vermie den werden konnten.<br />
3 Unterbauten<br />
Die Widerlager Süd und Nord werden als<br />
begeh bare Kastenwiderlager hergestellt,<br />
für die Bauwerksunterhaltung ist an der<br />
Achse 10 eine Zufahrt vorgese hen. Im<br />
Zuge der Bearbeitung der funktionalen<br />
Ausschreibung wurden die Gründungsverhältnisse<br />
für beide Widerlager angeglichen<br />
und die Flachgründung des<br />
Widerlagers Süd ebenfalls in den stabilisierten<br />
Dammabschnitt hochgesetzt,<br />
um die Bean spruchungen zu reduzieren<br />
und den erforderlichen Erdbau für den<br />
Übergangsbereich Widerlager–Strecke<br />
zu optimieren.<br />
Die Brückenpfeiler lassen sich abhängig<br />
von ihrer Anordnung und Funktion statisch<br />
zu folgenden Grup pen zusammenfassen:<br />
– 14 Regelpfeiler,<br />
– 13 Trennpfeiler,<br />
– 16 Kämpferpfeiler,<br />
– 16 Bogenständer.<br />
We gen des erst mehrere Meter tief unter<br />
Geländeoberfl äche anstehenden tragfähigen<br />
Baugrundes werden mit Ausnahme<br />
von vier Pfeilern alle mittels Bohrpfählen<br />
tiefgegründet. Als konstruktiv problematisch<br />
erwiesen sich insbesondere<br />
die Köpfe der Regelpfeiler: Wegen der<br />
vergrößerten Stützweiten und der daran<br />
angepassten Überbauhöhe erge ben sich<br />
wesentlich größere Lager- und Pressenlasten<br />
als bei den üblichen 44-m-Feldern.<br />
Um die Abmes sungen analog DB-Rahmenplanung<br />
von 5,80 m in Brückenquer-<br />
und 2,70 m in -längsrichtung beibehalten<br />
zu können, werden moderne, hochbelastbare<br />
Kalottenlager verwendet. Ferner<br />
wurde der Überbau unten von 5,00 m<br />
auf 5,40 m verbreitert und der Besichtigungstrog<br />
auf ein zweckorientiertes Maß<br />
verkleinert. Dadurch wurde es möglich,<br />
die Lager sowie die in der Regel U-för mig<br />
um sie herum angeordneten Pressen auf<br />
dem verfügbaren Platz unterzubringen.<br />
Statisch führte diese Lösung vor allem<br />
zu Problemen bei der Lasteinleitung aus<br />
Teilfl ächenpressung und bei der Lastweiterleitung<br />
auf den Schaftquerschnitt,<br />
so dass die Pfeilerköpfe mit Betonen<br />
C40/50–C50/60 ausgeführt werden<br />
mussten. Es ist anzumerken, dass man<br />
sich hier sicherlich im Grenzbereich der<br />
noch sinnvollen Umsetzung der Rahmenplanung<br />
bewegt.<br />
Die drei Bögen dürfen nicht unerwähnt<br />
bleiben. Für den Bogen Süd galt es das<br />
Problem zu lösen, dass er im Grundriss<br />
eine Gerade beschreibt und der aufge-<br />
3 Bogen mit Lehrgerüst<br />
© K+S Ingenieur-Consult GmbH & Co. KG<br />
ständerte Überbau im Radius von 7.000 m<br />
verläuft. Durch ein Ausmitteln der Geraden<br />
unterhalb des Kreisbogens und der<br />
exzent rischen Anordnung der Bogenständer<br />
– die äußeren sind nach rechts und die<br />
inneren nach links gegenüber der Bogenachse<br />
versetzt – ließ sich die unvermeidbare<br />
Torsionsbean spruchung für den<br />
Bogen auf ein Minimum reduzieren. Bei<br />
den beiden anderen Bögen entfi el dieses<br />
Problem, weil hier Überbau- wie Bogenachse<br />
in der Geraden liegen. Die fl ache<br />
und ebene Talform erlaubte es, für jeden<br />
Bogen ein durchgängiges Lehrgerüst aufzustellen<br />
und sie dann, ausgehend von<br />
den Kämpfern, symmetrisch zum Scheitel<br />
hin in mehreren Abschnitten zu er richten.<br />
Der Querschnitt wird dabei immer in<br />
zwei Abschnitten, zuerst Bodenplatte mit<br />
Stegen und an schließend Deckenplatte,<br />
betoniert. Durch die gewählte Bauweise<br />
und die Steifi g keitsunter schiede zwischen<br />
Traggerüst und vorhandenem<br />
Querschnitt lässt es sich nicht vermeiden,<br />
dass Letzterer den größten Teil der Frischbetonlast<br />
der Decke aufnimmt. Um die<br />
statischen Auswirkungen beurteilen zu<br />
können, wurde für den Bauzustand daher<br />
ein kombi niertes System aus Bogen und<br />
Traggerüst untersucht.<br />
S Y M P O S I U M<br />
4 Bewehrung des Bogens<br />
© Adam Hörnig Baugesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
5 Pfeilerkopfausbildung<br />
© K+S Ingenieur-Consult GmbH & Co. KG<br />
BRÜCKENBAU | Februar 2010