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SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts

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39<br />

4 Verstärkungsmaßnahme<br />

© Autobahndirektion Nordbayern<br />

Als Verstärkungsmaßnahme mussten<br />

daher in den Jahren 1985–1988 zusätzliche<br />

Längs- und Querträger mit einem<br />

Gewicht von 1.000 t eingebaut werden,<br />

was die Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

weiterer Schäden aber nur für kurze Zeit<br />

verringern konnte. Infolge von Lastumlagerungen,<br />

der Wahl ermüdungsanfälliger<br />

Schweißnähte und des starken Anstiegs<br />

des Schwerverkehrs nahm die Zahl der<br />

Schäden schnell wieder zu. Als im Herbst<br />

2002 vom beauftragten Gutachter keine<br />

Möglichkeiten für weitere Sanierungen<br />

gesehen wurden, erteilten das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

sowie die Oberste Baubehörde<br />

im Bayerischen Staatsministerium des<br />

Innern der Autobahndirektion Nordbayern<br />

den Auftrag zur Planung einer<br />

neuen Brücke unter Berücksichtigung<br />

des sechsstreifi gen Ausbaus der A 3. Ab<br />

diesem Zeitpunkt hatte der genehmigungspfl<br />

ichtige Schwerverkehr das Bauwerk<br />

weiträumig zu umfahren. Zusätzlich<br />

wurden jährliche Sonderprüfungen und<br />

eine intensive laufende Beobachtung<br />

angeordnet, zur Gewährleistung einer<br />

ausreichenden Resttragfähigkeit seither<br />

150.000 €/a für Risseinstandsetzungen<br />

ausgegeben.<br />

3 Der Neubau<br />

3.1 Überbau<br />

Durch ihre Lage im dicht bewaldeten<br />

Spessart, weit entfernt von der nächsten<br />

Bebauung und nur von untergeordneten<br />

Wanderwegen einzusehen, stand beim<br />

Entwurf neben einer bewährten Bauweise<br />

die Wirtschaftlichkeit an vorderster<br />

Stelle.<br />

Gegenüber dem vorhandenen Bauwerk<br />

wurden deshalb die größten Stützweiten<br />

auf 58 m so weit reduziert bzw. optimiert,<br />

dass die Errichtung als Spannbetontaktschiebebrücke<br />

ohne Hilfsstützen mit zwei<br />

getrennten Überbauten ausgeschrieben<br />

werden konnte; die beiden Endfelder<br />

liegen mit 49 m ebenso im optimalen<br />

Bereich für das Taktschieben.<br />

5 Errichtung des ersten Überbaus<br />

© Hajo Dietz/Autobahndirektion Nordbayern<br />

6 Ansicht der neuen Brücke<br />

© Autobahndirektion Nordbayern<br />

7 Querschnitt der neuen Brücke<br />

© Autobahndirektion Nordbayern<br />

Die Gesamtstützweite erhöht sich, weil<br />

die alte Haseltalbrücke sehr große Widerlager<br />

aufweist, die beim Neubauprojekt<br />

auf eine wirtschaftliche Größe reduziert<br />

wurden. Als Überbauquerschnitte wurden<br />

Hohlkästen mit Mischvorspannung,<br />

das heißt, Verbundspannglieder in der<br />

Boden- und Fahrbahnplatte sowie verbundlose<br />

Spannglieder im Innern der<br />

Hohlkästen gewählt. Diese bewährte<br />

Standardbauweise lässt nur geringe<br />

Erhaltungskosten erwarten.<br />

3.2 Unterbauten<br />

Um das Tal durch die zusätzlichen Pfeiler<br />

nicht allzu sehr optisch einzuengen,<br />

wurden diese möglichst schlank geplant.<br />

In der Ansicht beträgt ihre Breite je nach<br />

Pfeilerhöhe zwischen 3 m und 5 m, sie<br />

werden mit 0,45 m Wandstärke hohl ausgebildet.<br />

Mit der großen Pfeilerschlankheit<br />

muss jedoch eine beträchtliche Auslenkung<br />

beim Verschub des Überbaues in<br />

S Y M P O S I U M<br />

Kauf genommen werden, der beim höchsten<br />

Pfeiler rechnerisch 0,65 m beträgt. Im<br />

Zuge der Bauausführung wurde deshalb<br />

beim Verschub auf eine sehr geringe<br />

Reibung geachtet. Es gelang dadurch<br />

beim ersten Überbau die Auslenkung auf<br />

unter 0,05 cm zu begrenzen, so dass auf<br />

ein nachträgliches Ausrichten verzichtet<br />

werden konnte.<br />

3.3 Gründung<br />

Entsprechend den Empfehlungen im<br />

Bodengutachten wurden Bohrpfähle mit<br />

1,50 m Durchmesser gewählt. Unter einer<br />

Pfahlkopfplatte wurden acht Pfähle, 10:1<br />

geneigt, zusammengefasst, deren maximale<br />

Länge bei 19 m lag.<br />

3.4 Bauablauf<br />

Bereits zu Beginn der Planung stand<br />

aufgrund der Netzlage der A 3 zwischen<br />

Aschaffenburg und Würzburg fest, dass<br />

der Verkehr auf der Haseltalbrücke auf-<br />

BRÜCKENBAU | Februar 2010

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