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SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts

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45<br />

4 Talbrücke Froschgrundsee: Variante Pylon<br />

© DB ProjektBau GmbH<br />

neres Seitental an, an dessen Nordfl anke<br />

die Bundesstraße B 89 und die Eisenbahn<br />

der Strecke Eisfeld–Sonneberg in westöstlicher<br />

Richtung verlaufen. Die NBS-<br />

Trasse ist im Bereich des Grümpentals<br />

mit R = 6.640 m und sich anschließenden<br />

Übergangsbögen trassiert. Die Strecke<br />

steigt im Verlauf der Grümpentalbrücke<br />

mit einer Längsneigung von 12,50 ‰<br />

von Süden nach Norden an. Hinter dem<br />

nördlichen Kastenwiderlager schließt<br />

unmittelbar der 1.317 m lange Tunnel<br />

Baumleite an.<br />

Unter Beachtung der topografi schen Verhältnisse<br />

und der Gestaltungsvorgaben<br />

der benachbarten Talbrücke Froschgrundsee<br />

erfolgte die Entwurfsplanung mit<br />

Hinblick auf eine ästhetisch ansprechende<br />

Lösung, die Minimierung des Eingriffes<br />

in den Talraum sowie eine größtmögliche<br />

Transparenz zur optimalen Einbindung<br />

des Bauwerks in das Landschaftsbild.<br />

Eine Überbrückung des Talraumes mit<br />

großen Stützweiten lag somit auf der<br />

Hand, Balkenbrücken mit Regelstützweiten<br />

von ca. 50–60 m schieden ebenso<br />

aus wie über der Fahrbahn angeordnete<br />

Tragwerke. Hierzu wurden die Ergebnisse<br />

der im Vorfeld durchgeführten Entwurfsplanung<br />

der Talbrücke Froschgrundsee<br />

genutzt: Aufgrund der exponierten Lage<br />

der Talbrücke Froschgrundsee in einem<br />

beliebten Ausfl ugsziel und über dem<br />

Hochwasserrückhaltebecken für die<br />

Region Coburg wurden mehrere Alternativen<br />

für die Brückenhauptform entwickelt.<br />

Ursprünglich untersuchte Varianten mit<br />

tragenden Konstruktionsteilen oberhalb<br />

der Schienenoberkante wurden aus gestalterischen<br />

und wirtschaftlichen Aspekten<br />

frühzeitig ausgeklammert, um keine<br />

zusätzliche Dominante zu schaffen.<br />

Auf dieser Grundlage und unter Berücksichtigung<br />

der örtlichen Randbedingungen<br />

konzentrierte sich die Entwurfsplanung<br />

nunmehr auf die möglichen Varian-<br />

ten von Bogenbrücken. Eine Variante mit<br />

zwei Bögen, einem 270 m weit gespannten<br />

Bogen im Grümpental und einem<br />

132 m weit gespannten im benachbarten<br />

Seitental, wurde wegen der relativen<br />

Nähe der erforderlichen Gründung des<br />

Nordbogens zur Bundesstraße B89 und<br />

Eisenbahnstrecke Eisfeld–Sonneberg<br />

sowie der höheren Kosten für die Herstellung<br />

nicht vertieft. Gestalterisch konnte<br />

diese Lösung aber auch nicht überzeugen,<br />

da die unterschiedlich weit gespannten<br />

Bögen mit den doch stark differierenden<br />

Schlankheiten den visuellen Eindruck<br />

stören.<br />

Als Vorzugslösung wurden zur Überbrückung<br />

der großen Hauptstützweite ein<br />

Bogen mit 270 m Spannweite über das<br />

Grümpental und sich anschließende Vorlandbrücken<br />

mit 307 m Länge im Süden<br />

und 527 m Länge im Norden gewählt.<br />

6 Grümpentalbrücke: Variante mit zwei Bögen<br />

© DB ProjektBau GmbH<br />

7 Grümpentalbrücke: Vorzugslösung<br />

© DB ProjektBau GmbH<br />

5 Talbrücke Froschgrundsee: Variante Stabbogen<br />

© DB ProjektBau GmbH<br />

S Y M P O S I U M<br />

Diese Variante wurde allen Anforderungen<br />

an die Umwelt, die Gestaltung und<br />

eine wirtschaftliche Bauweise am ehesten<br />

gerecht.<br />

Der Überbau der Brücke ist als Spannbeton-Durchlaufträger-Kette<br />

mit einem<br />

einzelligen Hohlkastenquerschnitt und<br />

einer Regelstützweite zwischen 44 m im<br />

Vorland- sowie 30 m im Bogenbereich<br />

geplant und wird mit internen Spanngliedern<br />

in Längs- und Querrichtung vorgespannt.<br />

Die Entwurfsgeschwindigkeit im<br />

Bereich der Brücke beträgt v e = 300 km/h<br />

mit einem Gleisabstand in den Thüringer<br />

Bauabschnitten von 4,50 m, als Oberbauart<br />

ist die Feste Fahrbahn auf Brücken<br />

vorgesehen. Die Bauart mit Fester Fahrbahn<br />

stellt erhöhte Anforderungen an die<br />

Verformungsbegrenzung des Bauwerks,<br />

so dass bereits in der Entwurfsphase<br />

umfangreiche Untersuchungen auch<br />

hinsichtlich der dynamischen Beanspruchungen<br />

erforderlich waren. Die Breite<br />

der Brücke von Gesimsaußenkante zu<br />

Gesimsaußenkante misst 14,10 m, auf<br />

der Westseite bzw. Ostseite erhält das<br />

Bauwerk in den Bereichen der ortsnahen<br />

Lage eine 1 m bzw. 2 m hohe Schallschutzwand<br />

als Maßnahme des aktiven Schallschutzes.<br />

Die Gründungen erfolgen im angewitterten<br />

bis unverwitterten Sandstein mit<br />

Tonsteinzwischenlagen des Mittleren<br />

und Oberen Buntsandsteins. Die Kastenwiderlager<br />

mit vorgelagerten Aufl agerlisenen<br />

und die Pfeiler zwischen den<br />

beiden Tälern werden aufgrund der oberfl<br />

ächennah anstehenden Felsschichten<br />

fl ach gegründet, an den anderen Bauwerksachsen<br />

ist eine Gründung mit Großbohrpfählen<br />

vorgesehen. Aus gestalterischen<br />

Aspekten erhalten die achteckigen<br />

Pfeiler einen seitlichen Anzug von 70:1<br />

und Vertiefungen in Form trapezförmiger<br />

Nuten an den quer zur Brückenlängsachse<br />

angeordneten Seiten.<br />

BRÜCKENBAU | Februar 2010

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