SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts
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4 Talbrücke Froschgrundsee: Variante Pylon<br />
© DB ProjektBau GmbH<br />
neres Seitental an, an dessen Nordfl anke<br />
die Bundesstraße B 89 und die Eisenbahn<br />
der Strecke Eisfeld–Sonneberg in westöstlicher<br />
Richtung verlaufen. Die NBS-<br />
Trasse ist im Bereich des Grümpentals<br />
mit R = 6.640 m und sich anschließenden<br />
Übergangsbögen trassiert. Die Strecke<br />
steigt im Verlauf der Grümpentalbrücke<br />
mit einer Längsneigung von 12,50 ‰<br />
von Süden nach Norden an. Hinter dem<br />
nördlichen Kastenwiderlager schließt<br />
unmittelbar der 1.317 m lange Tunnel<br />
Baumleite an.<br />
Unter Beachtung der topografi schen Verhältnisse<br />
und der Gestaltungsvorgaben<br />
der benachbarten Talbrücke Froschgrundsee<br />
erfolgte die Entwurfsplanung mit<br />
Hinblick auf eine ästhetisch ansprechende<br />
Lösung, die Minimierung des Eingriffes<br />
in den Talraum sowie eine größtmögliche<br />
Transparenz zur optimalen Einbindung<br />
des Bauwerks in das Landschaftsbild.<br />
Eine Überbrückung des Talraumes mit<br />
großen Stützweiten lag somit auf der<br />
Hand, Balkenbrücken mit Regelstützweiten<br />
von ca. 50–60 m schieden ebenso<br />
aus wie über der Fahrbahn angeordnete<br />
Tragwerke. Hierzu wurden die Ergebnisse<br />
der im Vorfeld durchgeführten Entwurfsplanung<br />
der Talbrücke Froschgrundsee<br />
genutzt: Aufgrund der exponierten Lage<br />
der Talbrücke Froschgrundsee in einem<br />
beliebten Ausfl ugsziel und über dem<br />
Hochwasserrückhaltebecken für die<br />
Region Coburg wurden mehrere Alternativen<br />
für die Brückenhauptform entwickelt.<br />
Ursprünglich untersuchte Varianten mit<br />
tragenden Konstruktionsteilen oberhalb<br />
der Schienenoberkante wurden aus gestalterischen<br />
und wirtschaftlichen Aspekten<br />
frühzeitig ausgeklammert, um keine<br />
zusätzliche Dominante zu schaffen.<br />
Auf dieser Grundlage und unter Berücksichtigung<br />
der örtlichen Randbedingungen<br />
konzentrierte sich die Entwurfsplanung<br />
nunmehr auf die möglichen Varian-<br />
ten von Bogenbrücken. Eine Variante mit<br />
zwei Bögen, einem 270 m weit gespannten<br />
Bogen im Grümpental und einem<br />
132 m weit gespannten im benachbarten<br />
Seitental, wurde wegen der relativen<br />
Nähe der erforderlichen Gründung des<br />
Nordbogens zur Bundesstraße B89 und<br />
Eisenbahnstrecke Eisfeld–Sonneberg<br />
sowie der höheren Kosten für die Herstellung<br />
nicht vertieft. Gestalterisch konnte<br />
diese Lösung aber auch nicht überzeugen,<br />
da die unterschiedlich weit gespannten<br />
Bögen mit den doch stark differierenden<br />
Schlankheiten den visuellen Eindruck<br />
stören.<br />
Als Vorzugslösung wurden zur Überbrückung<br />
der großen Hauptstützweite ein<br />
Bogen mit 270 m Spannweite über das<br />
Grümpental und sich anschließende Vorlandbrücken<br />
mit 307 m Länge im Süden<br />
und 527 m Länge im Norden gewählt.<br />
6 Grümpentalbrücke: Variante mit zwei Bögen<br />
© DB ProjektBau GmbH<br />
7 Grümpentalbrücke: Vorzugslösung<br />
© DB ProjektBau GmbH<br />
5 Talbrücke Froschgrundsee: Variante Stabbogen<br />
© DB ProjektBau GmbH<br />
S Y M P O S I U M<br />
Diese Variante wurde allen Anforderungen<br />
an die Umwelt, die Gestaltung und<br />
eine wirtschaftliche Bauweise am ehesten<br />
gerecht.<br />
Der Überbau der Brücke ist als Spannbeton-Durchlaufträger-Kette<br />
mit einem<br />
einzelligen Hohlkastenquerschnitt und<br />
einer Regelstützweite zwischen 44 m im<br />
Vorland- sowie 30 m im Bogenbereich<br />
geplant und wird mit internen Spanngliedern<br />
in Längs- und Querrichtung vorgespannt.<br />
Die Entwurfsgeschwindigkeit im<br />
Bereich der Brücke beträgt v e = 300 km/h<br />
mit einem Gleisabstand in den Thüringer<br />
Bauabschnitten von 4,50 m, als Oberbauart<br />
ist die Feste Fahrbahn auf Brücken<br />
vorgesehen. Die Bauart mit Fester Fahrbahn<br />
stellt erhöhte Anforderungen an die<br />
Verformungsbegrenzung des Bauwerks,<br />
so dass bereits in der Entwurfsphase<br />
umfangreiche Untersuchungen auch<br />
hinsichtlich der dynamischen Beanspruchungen<br />
erforderlich waren. Die Breite<br />
der Brücke von Gesimsaußenkante zu<br />
Gesimsaußenkante misst 14,10 m, auf<br />
der Westseite bzw. Ostseite erhält das<br />
Bauwerk in den Bereichen der ortsnahen<br />
Lage eine 1 m bzw. 2 m hohe Schallschutzwand<br />
als Maßnahme des aktiven Schallschutzes.<br />
Die Gründungen erfolgen im angewitterten<br />
bis unverwitterten Sandstein mit<br />
Tonsteinzwischenlagen des Mittleren<br />
und Oberen Buntsandsteins. Die Kastenwiderlager<br />
mit vorgelagerten Aufl agerlisenen<br />
und die Pfeiler zwischen den<br />
beiden Tälern werden aufgrund der oberfl<br />
ächennah anstehenden Felsschichten<br />
fl ach gegründet, an den anderen Bauwerksachsen<br />
ist eine Gründung mit Großbohrpfählen<br />
vorgesehen. Aus gestalterischen<br />
Aspekten erhalten die achteckigen<br />
Pfeiler einen seitlichen Anzug von 70:1<br />
und Vertiefungen in Form trapezförmiger<br />
Nuten an den quer zur Brückenlängsachse<br />
angeordneten Seiten.<br />
BRÜCKENBAU | Februar 2010