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SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts

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S Y M P O S I U M<br />

Generalerneuerung und Tragwerkshebung<br />

Brücke über den Sinichbach in Italien<br />

� � � von Anton Obholzer, Alois Neulichedl<br />

Die in den Jahren 1980–1982 errichtete<br />

Brücke auf der Landesstraße<br />

Nr. 98 von Meran auf die Hochebene<br />

von Hafl ing überwindet die tiefe und<br />

steile Talmulde, in der das Gerinne<br />

des Sinichbaches verläuft. Infolge<br />

der Topologie mit der tiefen Schlucht<br />

wurde ein fl acher Dreigelenkbogen<br />

in Spannbetonbauweise mit einer<br />

Stützweite von 125 m gewählt. Bereits<br />

unmittelbar nach seiner Fertigstellung<br />

kam es zu einem sichtbaren<br />

Verlust der Stichhöhe, der später<br />

zugenommen hat. Dieser Umstand<br />

und die damit verbundene Einbuße<br />

an Tragkraft veranlassten die Baubehörde<br />

im Jahre 2005, einen Firmenwettbewerb<br />

mit Konstruktionsideen<br />

auszuschreiben, der den Umbau<br />

bzw. Neubau des Tragwerkes<br />

beinhaltet.<br />

1 Bestandstragwerk<br />

Die bestehende Brückenstruktur ist ein<br />

von den Widerlagern aus im Freivorbau<br />

hergestelltes Spannbetontragwerk, das<br />

im Endzustand als Dreigelenksbogen mit<br />

einer Spannweite von 125 m geschlossen<br />

wurde. Die Gesamtlänge der Brücke<br />

ist 157 m, die Breite 8,20 m. Für den im<br />

Freivorbau errichteten Mittelbereich von<br />

114,20 m wurde Leichtbeton mit einer<br />

Wichte von 19 kN/m³ eingesetzt, für die<br />

Widerlager mit dem Lagerpunkt an seiner<br />

tiefsten Stelle hingegen Normalbeton.<br />

Wie den vorliegenden Berichten und Untersuchungen<br />

zu entnehmen war, kam es<br />

beim Bau und in den folgenden Jahren zu<br />

ungewöhnlich großen Durchbiegungen<br />

und einer Absenkung des Gelenkpunktes<br />

von ca. 0,50 m. Dieser auf mögliche Überhöhungsfehler<br />

im Freivorbau und erhöhte<br />

Schwind- und Kriechwerte beim Leichtbeton<br />

zurückzuführende Gradientenfehler<br />

bewirkt neben der negativen Optik auch<br />

die Verkleinerung des Bogenstiches und<br />

damit eine Verkleinerung der Traglast.<br />

Zusätzlich wurde die Reduktion des Bo-<br />

Februar 2010 | BRÜCKENBAU<br />

1 2 Bestehende Brücke<br />

© Baumann + Obholzer ZT-GmbH<br />

genstichs im Ausmaß von rund 1 m infolge<br />

der Wannenausrundung der Gradiente<br />

(R = 2.000 m) im Brückenbereich in der<br />

ursprünglichen Statik nicht berücksichtigt<br />

und somit die Traglast überschätzt.<br />

Im Jahre 1989 wurde ein Projekt ausgearbeitet,<br />

das die Hebung des Tragwerkes<br />

durch Anbringen eines Horizontalschubes<br />

im Gelenkpunkt in Brückenmitte<br />

bezweckte. Die Querträger beidseitig<br />

des Gelenkpunktes wurden verstärkt,<br />

die Tragwerkshebung ist jedoch nicht<br />

gelungen. Anhand der vorgefundenen<br />

Bestandsunterlagen, Gutachten und Expertisen<br />

wurden nun die für die weiteren<br />

Untersuchungen der Rückbauzustände<br />

notwendigen Materialkennwerte gesammelt<br />

und aufgelistet.<br />

Betongüten:<br />

– Fundierungen: R’bk ≥ 300 kg/cm²<br />

entspricht C25/30<br />

– Tragwerk Normalbeton:<br />

R’bk ≥ 350 kg/cm² entspricht C25/30<br />

(Widerlagerbereich)<br />

– Tragwerk Leichtbeton:<br />

R’bk ≥ 380 kg/cm² entspricht C30/37<br />

(Freivorbaubereich)<br />

Spannstahl:<br />

– Spannstahl Litzen: Rak>18.000 kg/cm²;<br />

Raks ≥ 16.000 kg/cm² entspricht<br />

St 1570/1770<br />

– Einzelspannstähle: Rak>10.500 kg/cm²;<br />

Raks ≥ 8.500 kg/cm² entspricht<br />

St 850/1050<br />

Schlaffe Bewehrung:<br />

– Betonstahl Fe B 44k mit<br />

fyk = 430 N/mm²<br />

Eine Einstufung der Betongüte auf<br />

C25/30, Normalbeton, und C30/37,<br />

Leichtbeton, erfolgte auf Basis der umfangreichen<br />

Versuche und Materialproben<br />

am Bestandstragwerk. Dabei wurde<br />

berücksichtigt, dass örtliche geringfügige<br />

Unterschreitungen unbedenklich sind,<br />

wenn in den einzelnen Querschnittsteilen,<br />

insbesondere in der Bodenplatte und<br />

den Stegen, im Mittel die Mindestwerte<br />

der Betonfestigkeit erreicht werden.<br />

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