SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts
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S Y M P O S I U M<br />
6 Fuß- und Radwegbrücke bei Michendorf<br />
© DEGES GmbH<br />
wirtschaftlichen Tragwerk ein ingenieurtechnisches<br />
Ausrufezeichen zu setzen:<br />
Die Skulptur wird täglich von mehr als<br />
100.000 Autofahrern auf ihrem Weg<br />
gekreuzt und mit Sicherheit als Orientierungshilfe<br />
und als Wegzeichen bewusst<br />
wahrgenommen.<br />
Die beiden orthogonal zur Fahrbahn angeordneten<br />
Parabelbögen bilden zusammen<br />
mit dem biegesteif angeschlossenen,<br />
exzentrisch aufgelagerten Steg eine<br />
räumliche semiintegrale Struktur, welche<br />
die Torsionssteifi gkeit des Stahlträgers<br />
ausnutzt und dadurch besonders leicht<br />
und schlank wirkt. Durch die geschickte<br />
Ausnutzung der vorgegebenen Geometrie<br />
erleben auch die Fußgänger und<br />
Radfahrer die Konstruktion, indem sie die<br />
schräggestellten Bögen durchwandern.<br />
Es kann erwartet werden, dass dieses<br />
Bauwerk, das im Laufe seiner Standzeit<br />
von sage und schreibe fünf Milliarden<br />
Menschen auf ihrer Fahrt erlebt wird,<br />
dem ansonsten technisch geprägten Streckenabschnitt<br />
einen besonderen Charakter<br />
verleihen einen Beitrag zur Baukultur<br />
leisten wird.<br />
7 Elbebrücke bei Wittenberge<br />
Die neue und mit ca. 1.100 m längste<br />
DEGES-Brücke im Zuge der Bundesautobahn<br />
A 14 verläuft parallel zur bestehenden<br />
Elbequerung der B 189 und<br />
stellt hohe Ansprüche an den Entwurf<br />
wegen der Komplexität der naturschutzfachlichen<br />
und städtebaulichen<br />
Randbedingungen. Deshalb wurde die<br />
Vorzugslösung über einen Realisierungswettbewerb<br />
gefunden, den die DEGES als<br />
Auslober Anfang 2008 durchführte.<br />
Der Siegerentwurf des Büros Leonhardt,<br />
Andrä und Partner, Dresden, basiert auf<br />
einer »Wellenstruktur« mit einem ent-<br />
Februar 2010 | BRÜCKENBAU<br />
sprechend geformten Hauptträger aus<br />
Stahl, der zwischen den zwei Fahrbahnträgern<br />
angeordnet ist und seine maximale<br />
Höhe über den beiden Strompfeilern<br />
erreicht. Wie das Preisgericht feststellte,<br />
fügt sich diese elegante und schlanke<br />
Konstruktion wie selbstverständlich in die<br />
großartige Elbelandschaft ein. Weitere<br />
Nachhaltigkeitskriterien werden durch<br />
die landschaftsschonende Bautechnologie<br />
des Einschubs erfüllt.<br />
Die prägende Wellenform der Hauptträger<br />
wird in der nächsten Entwurfsphase<br />
konsequent auf die schwingenartig auskragenden<br />
Querträger, auf den Überbau<br />
der Vorlandbrücke und die Pfeiler der<br />
Unterbauten übertragen, um so die Harmonie<br />
der Proportionen in allen Sichtbeziehungen<br />
zu erreichen.<br />
8 Fuß- und Radwegbrücke Flöha<br />
Auch dieses ca. 110 m lange Bauwerk wird<br />
der geometrisch-strukturellen Naturform<br />
einer Welle nachgebildet, ausgehend<br />
von der S-förmigen Trassierung, welche<br />
in sanftem Schwung die Ortsumgehung<br />
Flöha der B 173 und die parallel geführte<br />
Bahnlinie überquert.<br />
7 Elbebrücke bei Wittenberge<br />
© DEGES GmbH<br />
8 Fuß- und Radwegbrücke in Flöha<br />
© DEGES GmbH<br />
Da an dem nur gering frequentierten und<br />
städtebaulich nicht gerade exponierten<br />
Standort keine dominante Gestaltung<br />
angezeigt war, wurde mit der »sanften<br />
Welle« die angemessene Struktur des<br />
Haupttragwerkes gewählt. Der Überbau<br />
besteht aus einem dreizelligen Stahlkasten,<br />
wobei der im Grundrissbogen<br />
außenliegende Querschnitt bis auf Geländerhöhe<br />
voutenförmig aufgestockt<br />
wird und damit in Verbindung mit dem<br />
torsionssteif angebundenen Gehwegdeckträger<br />
eine ausreichende Biegesteifi<br />
gkeit erzeugt.<br />
9 Talbrücke bei Gottleuba<br />
Die 921 m lange, sich in 55 m Höhe über<br />
das Gottleubatal schwingende Talbrücke<br />
an der B 172 ist ein Musterbeispiel für die<br />
landschaftlich-städtebauliche Optimierung<br />
des Gesamtbauwerkes, ausgehend<br />
von der Gestaltungsvision der Schwingen<br />
in Voutenform.<br />
Dabei besitzen die Vouten neben der ästhetisch<br />
ansprechenden Form auch eine<br />
effi ziente Struktur, da sie ausreichende<br />
Steifi gkeit mit wirtschaftlichem Aufwand<br />
erzeugen.<br />
Das Konzept beschreibt der Gewinner<br />
des 2007 durchgeführten Entwurfswettbewerbs,<br />
das Büro Schüßler-Plan,<br />
Berlin, mit den Worten: »Der Überbau<br />
wird als schlanke, parallelgurtige Stahlverbundkonstruktion<br />
ausgebildet, die im<br />
Bereich der Talpfeiler durch Betonvouten<br />
verstärkt wird. Die Herstellung erfolgt<br />
unter Schonung der Hangbereiche mittels<br />
Längsverschub ohne Hilfsstützen.<br />
Die gevoutete Balkenbrücke stellt in ihrer<br />
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