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SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts

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S Y M P O S I U M<br />

Rechnerzeiten in der Größenordnung von<br />

ca. 0,50 h bedeuten, und die Gesamtberechnung<br />

für alle 500 Überfahrten wäre<br />

in der Größenordnung von ein bis zwei<br />

Wochen kaum mehr praktikabel. Daher<br />

wurde auf ein alternatives Verfahren<br />

zurückgegriffen, das bereits für ca. 200<br />

Brücken der österreichischen »Westbahn«<br />

Wien–Salzburg mit großem Erfolg<br />

zum Einsatz kam. Hierbei wird zunächst<br />

die Überfahrt einer einzelnen Achslast<br />

betrachtet. Die Lösung für diese einzelne<br />

Last gilt dann für alle Achslasten des<br />

Lastenzuges, wobei das Gesamtergebnis<br />

durch Überlagern der immer gleichen<br />

Basislösung für alle Achsen des Zuges<br />

gebildet wird – mit der jeweils gültigen<br />

Zeitverschiebung, die sich aus Achsabstand<br />

und Fahrgeschwindigkeit ergibt.<br />

Die Basislösung für die einzelne Achslast<br />

wird nach den Prinzipien der »modalen<br />

Analyse« berechnet. Dabei werden zunächst<br />

im ersten Schritt die relevanten<br />

Eigenfrequenzen mit den zugehörigen<br />

Eigenschwingformen ermittelt und ein<br />

äquivalenter Ein-Mas se-Schwinger (EMS)<br />

zugeordnet. Für die zeitabhängige Belastung<br />

des EMS muss das Vektorprodukt<br />

aus Eigenschwingform und Last (Achslast<br />

in ihrer jeweiligen Position) gebildet<br />

werden. Die Eigenschwingform wird<br />

feldweise als Summe von einigen wenigen<br />

Sinusfunktionen dargestellt, wobei<br />

deren Koeffi zienten durch eine einfache<br />

Ausgleichsrechnung bestimmt werden.<br />

Mit dieser algebraischen Darstellung der<br />

Eigenschwingform ergibt sich eine analoge<br />

Formulierung der Lastfunktion und<br />

in der Folge eine einfache algebraische<br />

Darstellung (Summe über mehrere Sinusfunktionen)<br />

der Lösungsfunktion für die<br />

Differentialgleichung, die das zeitabhän-<br />

Februar 2010 | BRÜCKENBAU<br />

13 Bogen Mitte: Träger-Biegeschwingung bei 0,887 Hz<br />

© IT Services in Civil Engineering<br />

14 Bogen Mitte: Träger-Biegeschwingung bei 1,911 Hz<br />

© IT Services in Civil Engineering<br />

15 Bogen Nord: Träger-Biegeschwingung bei 5,831 Hz<br />

© IT Services in Civil Engineering<br />

16 Bogen Nord: Träger-Biegeschwingung bei 2,610 Hz<br />

© IT Services in Civil Engineering<br />

17 Bogen Mitte:<br />

Querbiegung und Torsion bei 1,320 Hz<br />

© IT Services in Civil Engineering<br />

gige Verhalten des EMS beschreibt. Die<br />

Lösung für den EMS erlaubt wiederum<br />

die Gesamtlösung für die Zugüberfahrt<br />

durch einfache Summenbildung. Und aus<br />

der Zusammenfassung aller verwendeten<br />

Eigenfrequenzen entsteht das Resultat<br />

für die einzelne Achslast und daraus das<br />

für den Zug.<br />

Dieses Verfahren hat gegenüber den<br />

sonst verwendeten Zeitschrittverfahren<br />

zwei Vorteile:<br />

1. Die geschlossene analytische Darstellung<br />

vermeidet alle Unsicherheiten<br />

und Ungenauigkeiten, die sich bei der<br />

Differenzenmethode aus der Wahl des<br />

Zeitschrittes ergeben.<br />

2. Die geschlossene analytische Darstellung<br />

reduziert die extremen Rechenzeiten<br />

der Differenzenmethode bis zu<br />

einem Verhältnis von 1:500.<br />

Eine genaue Beschreibung fi ndet sich in<br />

[6] und [8].<br />

Die Eigenfrequenzen wurden mit dem<br />

Programmsystem Sofi stik ermittelt, die<br />

Berechnung der Zugüberfahrten und die<br />

Auswertungen mit dem HSRDyn von IT<br />

Services in Civil Engineering, Dr. H. Pircher,<br />

Graz, durchgeführt, das als »Zusatzanwendung«<br />

für Microsoft Excel konzipiert<br />

ist. Die Aufbereitung der Rechenergebnisse<br />

inklusive graphischer Darstellung<br />

kann somit mit den dort verfügbaren<br />

Standardfunktionen erfolgen.<br />

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