SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts
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S Y M P O S I U M<br />
6 Prinzipieller Lösungsvorschlag<br />
© Bilfi nger Berger AG/Chembau GmbH/<br />
Raffl Stahlbau GmbH<br />
7 Tragwerk nach Hebung und Herstellung<br />
der Nivelette mit Unterspannung<br />
© Bilfi nger Berger AG/Chembau GmbH/<br />
Raffl Stahlbau GmbH<br />
3.2 Einwirkungen und Materialien<br />
Die Einwirkungen entsprechen den Anforderungen<br />
laut Ministerialdekret vom<br />
4. Mai 1990 für die Brückenklasse I, die<br />
Verkehrsbelastung wurde folgendermaßen<br />
angesetzt:<br />
Erste Kolonne:<br />
– Linienlast: q = 30 kN/m<br />
– Regelfahrzeug 60 t Dreiachser:<br />
Q = 600 kN je Achse: Q 1 = 200 kN<br />
Zweite Kolonne:<br />
– Linienlast 50%: q = 15 kN/m<br />
– Regelfahrzeug 60 t Dreiachser 50%:<br />
Q = 300 kN je Achse: Q 1 = 100 kN<br />
– Gehwege Gleichlast: q = 4 kN/m²<br />
Neben der Erhöhung der Nutzlasten kam<br />
es auch zu einer wesentlichen Erhöhung<br />
der ständigen Aufl asten durch die (Tragwerks-)Verbreiterung<br />
um ca. 75 kN/m<br />
Tragwerk.<br />
Als Betongüten wurden für die Fundierungen<br />
C25/30 und für das Tragwerk Normalbeton<br />
C30/37 und C35/45 gewählt.<br />
Der verwendete Spannstahl gliedert sich<br />
folgendermaßen auf:<br />
– Litzen (externe Unterspannung):<br />
St 1570/1770<br />
– Einzelspannstähle: St 1080/1230<br />
– Felsanker: St 670/800 Gewi-Plus<br />
Darüber hinaus kamen Betonstahl Fe<br />
B 44k mit fyk = 430 N/mm² als schlaffe<br />
Bewehrung sowie Profi lstahl und Bleche<br />
S235 J0 bis S355 J2 als Stahlbauteile zum<br />
Einsatz.<br />
Februar 2010 | BRÜCKENBAU<br />
8 Querschnitt vor und nach dem Umbau<br />
© Bilfi nger Berger AG/Chembau GmbH/Raffl Stahlbau GmbH<br />
3.3 Tragverhalten und Berechnung<br />
Um das Tragverhalten im Umbau zu<br />
ermitteln, wurden die statischen Einfl üsse<br />
am Bestandssystem untersucht und<br />
später bei der Berechnung und Bemessung<br />
mit berücksichtigt. Ziel war es, die<br />
örtlichen Einwirkungen nicht über das<br />
bisherige Niveau zu heben. Aus der Nachrechnung<br />
ergaben sich im derzeitigen<br />
Zustand mit verformtem Tragwerk und<br />
wahrscheinlichem Spannkraftverlauf<br />
(Spannkraftverlust ca. 18 %, Spannstahlspannung<br />
ca. 1.000 N/mm²) die<br />
Maximalwerte der Betonspannung in der<br />
Bodenplatte mit<br />
– σ c min = -16,20 N/mm² und<br />
– σ c max = +1,60 N/mm².<br />
Nach dem Umbau des Tragwerkes sowie<br />
dem Einbau und Anspannen der Unterspannung<br />
stellen sich Kräfte und Einwirkungen<br />
ein, die nicht über den bereits<br />
vorher eingeleiteten Werten liegen, was<br />
auf der Vergrößerung des Bogenstiches<br />
als Folge der Unterspannung beruht: Der<br />
existierende Bogenstich von derzeit ca.<br />
9,70 m wird im Umbau auf ca. 20,00 m<br />
vergrößert, also etwa verdoppelt. Die<br />
Maximalwerte der Betonspannung bei<br />
den Nachweisen der Gebrauchstauglichkeit<br />
im Bestandsüberbau sind bei einer<br />
mittleren, wahrscheinlichen Vorspannkraft<br />
in den vorhandenen Spanngliedern<br />
mit jenen des Bestands identisch. Bei<br />
einer Variation der Spannkraft im Bestand<br />
zwischen 80 % und 105 % ergeben sich<br />
hingegen Betonspannungen mit σ c min =<br />
-16,70 N/mm² und σ c max = +1,80 N/mm².<br />
Dieser Abfall auf 80 % entspricht ca.<br />
65–70 % der ursprünglichen Spannkraft<br />
vor Schwinden und Kriechen. Aber auch<br />
bei einer so extremen Grenzwertüberlegung<br />
sind die aus der statischen Berechnung<br />
resultierenden Spannungen bei<br />
allen Nachweisen im zulässigen Bereich.<br />
Die maximalen Lagerkräfte am Bestand<br />
ergeben sich für die Vertikalkräfte aus<br />
dem Bauzustand »Freivorbau« und für die<br />
Horizontalkräfte aus dem Bogenschub;<br />
sie werden am umgebauten Tragwerk,<br />
ebenfalls als Folge der Unterspannung,<br />
nicht erreicht.<br />
4 Ausführungsmaßnahmen<br />
4.1 Prinzipieller Ablauf<br />
Für die Wiederherstellung und Verbreiterung<br />
des Tragwerkes sind in drei Phasen<br />
gegliederte Baumaßnahmen erforderlich,<br />
die hier in chronologischer Reihenfolge,<br />
aber ohne Berücksichtigung der jeweiligen<br />
Verkehrsführung beschrieben<br />
werden.<br />
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