SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts
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4.2 Phase I<br />
Phase I dient zur Vorbereitung des Bestandtragwerks<br />
für die (Tragwerks-)Hebung<br />
und umfasst folgende Schritte:<br />
Herstellen eines seitlichen Zuganges im<br />
Bereich jeweils eines Stegs der Widerlager:<br />
Zur Herstellung der Verankerung<br />
der Unterspannung muss dieser Zugang<br />
geschaffen werden.<br />
Herstellen des Verankerungsbalkens im<br />
Widerlager und der Rückspannungen<br />
zum Aufl agerquerschott: Sanierung der<br />
Bodenplatte des Bestandes, Steg und<br />
Fahrbahnplatte können später ertüchtigt<br />
werden.<br />
Herstellen der V-förmigen Abstützungen<br />
für die Unterspannung: Die Lagerung<br />
erfolgt jeweils unter den Stegen des<br />
Tragwerkshohlkastens, die Fixierung über<br />
eine Durchankerung im Steg von außen.<br />
Am untersten Punkt befi nden sich die<br />
Kabelsättel der externen Spannkabel.<br />
Die untere Spitze der Abstützung wird<br />
über ein Spiraldrahtseil, das im Bereich<br />
der Ankerbalken im Widerlagerbereich<br />
verstellbar fi xiert wird, über Seilklemmen<br />
festgehalten.<br />
Vorbereiten der Widerlager für die Tragwerkshebung:<br />
– Freiräumen und Abtrag der Betonbauteile<br />
unter den äußeren Widerlagerbereichen,<br />
Herstellen eines Freiraums von<br />
mindestens 15 cm zur Ermöglichung<br />
der Widerlagerverdrehung beim Hebevorgang;<br />
die Außenkante des Widerlagers<br />
bewegt sich dabei nach unten.<br />
– Herstellen horizontaler Führungslager<br />
mit über Felsanker niedergehängten<br />
10 Prinzipieller Bauablauf<br />
© Bilfi nger Berger AG/Chembau GmbH/Raffl Stahlbau GmbH<br />
können und diese samt Fahrbahnübergängen<br />
für Inspektionen zugänglich zu<br />
haben; der Verkehr wird mittels provisorischer<br />
Stahlbehelfsbrücken über die<br />
Baugrube geführt.<br />
Einziehen der externen Vorspannkabel.<br />
Vorbereiten der Gelenkfuge zur Tragwerkshebung:<br />
Fugenbereich und Querträger<br />
wurden bereits nach den Planunterlagen<br />
von 1989 für den damaligen<br />
Hebungsversuch umgebaut. Zur Sicherung<br />
der Tragwerkslage während des<br />
Hebevorganges wurden nun zusätzlich<br />
vier Dywidag-Spannanker (d = 63,50 mm)<br />
und ein Sicherungsdorn im Mannloch<br />
(Rohr 403,40 × 35) angeordnet. Anschließend<br />
erfolgte der Einbau der Pressen für<br />
den Hebevorgang (7 × 400-t-Hydraulikzylinder).<br />
9 Schema der Unterspannung<br />
© Ingenieurbüro Dr.-Ing. Alois Neulichedl/Baumann + Obholzer ZT-GmbH<br />
seitlichen Konsolen zur Stabilisierung<br />
des Tragwerkes bei Lagerwechsel und<br />
Tragwerkshebung; die Längs- und<br />
Querbeweglichkeit der Lager muss<br />
gegeben sein.<br />
– Abbruch der bestehenden und Errichtung<br />
der neuen Kammerwand mit<br />
angeschlossener Schleppplatte in einem<br />
Abstand von 50 cm zum Tragwerk,<br />
um die Betonsanierungsarbeiten an<br />
den Brückenstirnseiten ausführen zu<br />
4.3 Phase II<br />
Die Tragwerkshebung und der spätere<br />
Lagerwechsel erfolgten bei minimalen<br />
ständigen Lasten, also nach weitestgehender<br />
Freiräumung der Fahrbahn<br />
und durch schrittweises Anspannen der<br />
Unterspannung mit Längsausrichten der<br />
Lage mit geklemmtem Spiraldrahtseil<br />
und anschließendem Auseinanderpressen<br />
der Gelenkfuge.<br />
S Y M P O S I U M<br />
11 Umbau des Widerlagers<br />
© Ingenieurbüro Dr.-Ing. Alois Neulichedl/<br />
Baumann + Obholzer ZT-GmbH<br />
12 Verankerung im Widerlager<br />
© Ingenieurbüro Dr.-Ing. Alois Neulichedl/<br />
Baumann + Obholzer ZT-GmbH<br />
Das Tragwerk muss, um auch die spätere<br />
Durchbiegung aus dem Eigengewicht der<br />
Verbreiterung zu kompensieren, um ca.<br />
78 cm im Gelenkpunkt gehoben werden.<br />
In einer detaillierten Arbeitsanweisung<br />
wurde der Hebevorgang beschrieben,<br />
Zwangspunkte wie ein kleiner verbleibender<br />
Horizontalschub im Widerlager beim<br />
Anspannen der Unterspannung waren<br />
einzuhalten. Die Tragwerkshebung erfolgte<br />
zu ca. 75 % aus dem Auseinander-<br />
BRÜCKENBAU | Februar 2010