SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts
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33<br />
8 Bestehende Mainbrücke Segnitz<br />
© Staatliches Bauamt Würzburg<br />
9 Bestehende Mainbrücke Volkach<br />
© Staatliches Bauamt Würzburg<br />
10 Bestehende Mainbrücke Klingenberg<br />
© Staatliches Bauamt Aschaffenburg<br />
hensweise bei vorhandenen Überbauten.<br />
Ist hier die lichte Höhe kleiner als das<br />
1,5fache der erforderlichen Lichtraumhöhe,<br />
wird nach risikoanalytischen Überlegungen<br />
entschieden, ob der Überbau<br />
anfahrgefährdet ist. Ergibt sich aus den<br />
risikoanalytischen Überlegungen eine<br />
Anfahrgefährdung, hat man den Überbau<br />
einer existierenden Brücke ebenfalls für<br />
eine statische Ersatzlast von 1 MN zu<br />
bemessen.<br />
Diese risikoanalytischen Betrachtungen<br />
stellen ein völlig neues Sicherheitskonzept<br />
im Bereich der Tragwerksplanung<br />
dar. Bezüglich der Risikoanalyse besteht<br />
derzeit ein Regelungsdefi zit.<br />
2.4 Sicherung gegen Schiffstoß<br />
Nach Untersuchungen der WSV sind von<br />
den 45 Mainbrücken in der Baulast der<br />
Straßenbauverwaltung 27 nicht anprallgefährdet<br />
oder anprallgefährdet, aber<br />
standsicher; 18 Bauwerke sind anprallgefährdet<br />
und nicht standsicher.<br />
Auf der Grundlage dieser Untersuchungen<br />
wurde eine gemeinsame Projekt-<br />
bzw. Dringlichkeitsliste festgelegt. Die<br />
Palette der geplanten Maßnahmen reicht<br />
von der Brückenerneuerung über massive<br />
Verstärkungen der Fundamente und der<br />
Pfeiler bis hin zu Schiffstoßsicherungsvorkehrungen,<br />
die durch bauliche Maßnahmen<br />
im Fluss unabhängig vom Brückenbauwerk<br />
durchgeführt werden können.<br />
Insgesamt haben die Projekte ein Kostenvolumen<br />
von über 100 Mio. €.<br />
3 Neue Mainbrücken<br />
3.1 Ausgewählte Maßnahmen<br />
Aufgrund der beschriebenen Situation<br />
besteht aus Sicht der Bayerischen Straßenbauverwaltung<br />
dringender Handlungsbedarf.<br />
Die mit der WSV aufgestellte<br />
Projektliste enthält auch fünf Mainbrücken<br />
im Zuge von Staatsstraßen, die zu<br />
erneuern sind. Aus dem laufenden Staatsstraßenhaushalt<br />
war dies kurzfristig nur<br />
schwer zu fi nanzieren.<br />
Als Ergebnis von Verhandlungen zwischen<br />
dem Bayerischen Staatsministerium<br />
der Finanzen und dem Bayerischen<br />
Staatsministerium des Innern wurde im<br />
Juli 2006 entschieden, dass die Erneue-<br />
S Y M P O S I U M<br />
rung der Mainbrücken<br />
− Bergrheinfeld (Staatsstraße 2277),<br />
− Segnitz (Staatsstraße 2273),<br />
− Volkach (Staatsstraße 2260) sowie<br />
− Klingenberg (Staatsstraße 3259)<br />
als Public-Private-Partnership-(PPP-)<br />
Projekte realisiert werden sollen. Das<br />
Gesamtkostenvolumen beträgt rund<br />
55 Mio. €. An den Baukosten beteiligt sich<br />
die WSV etwa zur Hälfte sowie in geringem<br />
Umfang auch die jeweils betroffene<br />
Gemeinde.<br />
Ausschlaggebend für die Entscheidung<br />
des Freistaats Bayern, auch staatliche<br />
PPP-Projekte durchzuführen, war, dass<br />
man hier eigene belastbare Erfahrungen<br />
gewinnen und (Vertrags-)Elemente des<br />
Funktionsbauvertrags erproben will.<br />
3.2 PPP-Bauvertrag<br />
Wesentlich bei den PPP-Modellen im<br />
Staatsstraßenbau ist die Zusammenführung<br />
von Funktionsbauvertrag und<br />
privatem Vorfi nanzierungsvertrag. In<br />
einem Funktionsbauvertrag wird dem<br />
Unternehmer neben dem Bau auch die<br />
bauliche Erhaltung für einen Zeitraum<br />
von 25 Jahren übertragen. Anders als<br />
beim konventionellen Bauvertrag wird<br />
die Leistung nicht durch eine Vielzahl<br />
von Detailanforderungen beschrieben,<br />
stattdessen werden nur die funktionalen<br />
Eigenschaften und der Bauwerks- bzw.<br />
Straßenzustand durch objektiv messbare<br />
Kriterien defi niert.<br />
BRÜCKENBAU | Februar 2010