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SYMPOSIUM - MixedMedia-Konzepts

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43<br />

Teil der Eisenbahn-Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt<br />

Planung und Errichtung der Grümpentalbrücke<br />

� � � von Martin Schnellhardt<br />

Planung und Errichtung der 270 m<br />

weit gespannten Bogenbrücke über<br />

das Tal der Grümpen zwischen den<br />

Ortslagen Grümpen und Selsendorf<br />

erfolgen im Rahmen der Realisierung<br />

der Eisenbahn-Neubaustrecke<br />

zwischen Ebensfeld und Erfurt. Die<br />

Grümpentalbrücke befi ndet sich<br />

derzeit im Bau – und wird nach ihrer<br />

Fertigstellung eine der beiden am<br />

weitesten gespannten Eisenbahn-<br />

Betonbogenbrücken Europas sein.<br />

1. Einführung<br />

1.1 Rahmenbedingungen<br />

Im Vorgriff auf den Verkehrswegeplan<br />

1992 beschloss die Bundesregierung im<br />

April 1991 die Verkehrsprojekte Deutsche<br />

Einheit. Das Verkehrprojekt Deutsche<br />

Einheit-(VDE-)Schiene Nr. 8 von Nürnberg<br />

nach Berlin ist der wichtigste Abschnitt<br />

der Schienenverbindungen von Verona<br />

nach Berlin. Teil dieses Abschnitts ist die<br />

Neubaustrecke (NBS) von Ebensfeld nach<br />

Erfurt – das Verkehrsprojekt Nr. 8.1.2.<br />

Seine Realisierung und Inbetriebnahme<br />

werden zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung<br />

der Eisenbahn in Deutschland<br />

und Europa für den Personen- und Güterverkehr<br />

führen.<br />

1.2 Eisenbahnbetriebliche Aspekte<br />

Zurzeit beträgt die Verbindung von<br />

Nürnberg nach Erfurt (ca. 175 km Luftliniendistanz)<br />

2 ¾ Stunden, was einer<br />

unattraktiven Luftliniengeschwindigkeit<br />

von 64 km/h entspricht. Mit dem Bau der<br />

NBS Ebensfeld–Erfurt wird in Verbindung<br />

mit der Ausbaustrecke (ABS) Nürnberg–<br />

Ebensfeld erstmals eine direkte Verbindung<br />

zwischen dem fränkischen Zentrum<br />

und der thüringischen Landeshauptstadt<br />

geschaffen und das bestehende Kernnetz<br />

der DB AG ideal vernetzt und ergänzt.<br />

Das planfestgestellte Betriebsprogramm<br />

sieht für die NBS eine Belegung von ca.<br />

108 Zügen pro Tag und Richtung vor.<br />

Hierbei entfallen auf den Güterverkehr<br />

1 Transeuropean-Transport-Network-(TEN-)Projekt 1 und VDE 8<br />

© DB ProjektBau GmbH<br />

84 und auf den Personenverkehr 24 Züge.<br />

Unter diesen Randbedingungen werden<br />

die hohen Anforderungen und Ziele nach<br />

Angleichung der Wettbewerbsbedingungen<br />

in den östlichen Bundesländern, der<br />

Erhöhung der Mobilität in den vernetzten<br />

Regionen, nach umweltfreundlichem und<br />

sicherem Transport von Personen und<br />

Gütern sowie die Kriterien im Rahmen der<br />

europäischen Erfordernisse für die Regionen<br />

Mailand–München–Berlin erfüllt.<br />

Die Fahrzeit für die ICE-Verbindung von<br />

Nürnberg nach Erfurt verkürzt sich nach<br />

der geplanten Inbetriebnahme 2017<br />

gegenüber den heutigen Verhältnissen<br />

erheblich auf ca. 1 h, für die Verbindung<br />

München–Berlin ergibt sich dann eine<br />

Reisezeit von ca. 4 h.<br />

1.3 Streckenführung<br />

Die NBS Ebensfeld–Erfurt ist als zweigleisige,<br />

elektrifi zierte Eisenbahnstrecke für<br />

Hochgeschwindigkeitsverkehre geplant.<br />

Sie hat eine Gesamtlänge von 106,80 km<br />

und verläuft, von Ebensfeld kommend, zunächst<br />

rund 34 km auf bayrischem Gebiet<br />

durch die Mainebene und daran anschließend<br />

östlich an Coburg vorbei. Die Stadt<br />

Coburg wird über die Verbindungskurven<br />

Niederfüllbach und Dörfl es-Esbach an die<br />

neue Trasse angeschlossen. Im weiteren<br />

Verlauf quert die Trasse den Froschgrundsee<br />

an der bayrisch-thüringischen Landesgrenze<br />

und erreicht nordwestlich von<br />

Grümpen den Überholbahnhof Theuern.<br />

S Y M P O S I U M<br />

Nach der Querung des Bleßberges mit<br />

einem 8,30 km langen Tunnel nimmt<br />

die Strecke den weiteren Aufstieg zum<br />

Scheitelpunkt bei Goldisthal. Im Bereich<br />

des Thüringer Waldes wechseln sich dann<br />

Bogenbrücken über tief eingeschnittenen<br />

Tälern mit Tunneln ab. Nördlich des<br />

Tunnels Goldberg fällt die NBS wieder<br />

ab und führt durch den Silberberg mit<br />

einem ca. 7,40 km langen Tunnel. Nach<br />

der Querung der Ilm mit einer ca. 1,70 km<br />

langen Talbrücke beginnt bei Traßdorf der<br />

rund 23 km lange Bündelungsbereich mit<br />

der Bundesautobahn A 71. Zwischen den<br />

Erfurter Stadtteilen Bischleben und Hochheim<br />

wird die NBS in die ABS Bebra–Erfurt<br />

vom Westen her eingebunden; die jetzt<br />

dreigleisige Strecke wird um die beiden<br />

Neubaugleise erweitert.<br />

Die vorgesehene Trassierung ist für eine<br />

Entwurfsgeschwindigkeit bis zu 300 km/<br />

h ausgelegt. Der Strecke liegen die folgenden<br />

Trassierungswerte der Linienführung<br />

zugrunde:<br />

– Regelradius: 6.300 m<br />

– Mindestradius: 3.700 m<br />

– maximale Längsneigung: 12,50 ‰,<br />

auf Teilstücken: 20,00 ‰<br />

– Regelausrundung: 25.000 m<br />

– Mindestausrundung: 22.500 m<br />

Die topografi schen Bedingungen im<br />

nördlichen Bayern und die Querung des<br />

Thüringer Waldes mit dem sich nördlich<br />

anschließenden Thüringer Becken haben<br />

zur Folge, dass von der 106,80 km langen<br />

BRÜCKENBAU | Februar 2010

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