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1933 Das neue Jahr hat vor wenigen Wochen angefangen. Es ist ...

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<strong>1933</strong>Gefreite, wie der Reichspräsident von Hindenburg ihn zu nennen pflegt,zu sagen <strong>hat</strong>. Er will sich engagieren für eine Revision der Bedingungenvon Versailles. Damit findet auch er Zustimmung. Nimmt man nur die<strong>vor</strong>handenen Möglichkeiten der verschiedenen europäischen Länder imnüchternen Vergleich, so <strong>ist</strong> Deutschland, bedingt durch die Regelungenvon Versailles, nicht in der Lage, sich gegen <strong>neue</strong>rliche Übergriffe durchPolen oder zum Beispiel durch Frankreich erfolgreich zu verteidigen. 30Doch wie will es der <strong>neue</strong> Kanzler anstellen? Hitler spricht „die erstenWorte gesetzt, dann in immer größerer Ekstase, über den Tisch gelegt,gestikulierend. Nach der Meinung der Generale sehr logisch und gut,überzeugend betreffend der innenpolitischen Probleme. Außenpolitischwenig klar. Nach Art seiner Agitationsreden wiederholte er die markantenStellen bis zu 10 Mal.“ 31 Logisch entwickelt er weiter: Die Reichswehrsolle wieder aufgebaut werden. Aber die Reichswehr bauen sie jajetzt schon seit Versailles wieder auf, heimlich. Dabei helfen ihnen dieSowjets. Die deutsche Wirtschaft und der Außenhandel sollen gefördertwerden. Gut. Dann erwähnt er, wie er das machen will: dass „vielleicht<strong>neue</strong> Exportmöglichkeiten erkämpft werden müssten oder vielleicht –und das wäre wohl besser – <strong>neue</strong>r Lebensraum im Osten erobert undrücksichtslos germanisiert werden müsste.“ 32 Der Kanzler möchte dieArbeitslosigkeit bekämpfen „durch groß angelegte Siedlungspolitik, dieeine Ausweitung des Lebensraumes des deutschen Volkes zur Voraussetzung<strong>hat</strong>. Dieser letzte Weg wäre mein Vorschlag. Man würde in einemZeitraum von 50-60 <strong>Jahr</strong>en einen vollkommen <strong>neue</strong>n gesundenStaat haben. Doch die Verwirklichung dieser Pläne kann erst in Angriffgenommen werden, wenn die Voraussetzungen dafür geschaffen seinwerden. Diese Voraussetzung heißt Konsolidierung des Staates. Manmuss zurück zu den Anschauungen, in denen der Staat gegründet wurde.Man darf nicht mehr Weltbürger sein. Demokratie und Pazifismussind unmöglich.“ Er redet weiter. „Um dieses Ziel zu erreichen, erstrebeich die gesamte politische Macht. Ich setze mir die Fr<strong>ist</strong> von 6-8 <strong>Jahr</strong>en,um den Marxismus vollständig zu vernichten. Dann wird das Heer fähigsein, eine aktive Außenpolitik zu führen, und das Ziel der Ausweitungdes Lebensraumes des deutschen Volkes wird auch mit bewaffneterHand erreicht werden. <strong>Das</strong> Ziel würde wahrscheinlich der Osten sei.30 Vgl. Schultze-Rhonhof, S. 246-25331 Enzensberger, S. 11732 Schultze-Rhonhof, S. 43313

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