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1933 Das neue Jahr hat vor wenigen Wochen angefangen. Es ist ...

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<strong>1933</strong>Untergliederungen beizutreten, nachdem der Reichstag am 28. Mai dasVermögen der KPD beschlagnahmen ließ mit der Begründung, dass diePartei „als in der Gesamtheit dem Hochverrat dienend“ anzusehen sei,und am 22. Juni auch das Verbot der SPD beschließt. So ein Gesetz <strong>hat</strong>teweder die eine noch die andere Partei durchgesetzt. Auch die Mandateder SPD gelten als erloschen und jede Propaganda für diese Partei wirdverboten. 139 In diesen Monaten geht die Frage herum: „Wer <strong>ist</strong> das? EineZigeunerfrisur, ein französisches Bärtchen, eine englische Uniform undeine russische Idee?“ Die Antwort <strong>ist</strong> eindeutig: Adolf Hitler. 140 SeinePartei heißt nicht von ungefähr National-Sozial<strong>ist</strong>ische Arbeiter-Partei.Wobei es streng genommen gar nicht das Klübchen der Parteimitglieder<strong>ist</strong>, in dem sich in diesem Teil der Gesellschaft sozial<strong>ist</strong>ische Hoffnungeneingefressen haben. Dr. Gisevius meint, die SA sei „unter den nationalsozial<strong>ist</strong>ischenGruppen die Einzige, in der das Wort vom Sozialismusverwurzelt <strong>ist</strong>. Die Partei als solche kommt selbst in den Zeiten ihresgrößten Zulaufs nie über eine Bewegung des in sich zerfallenden Mittelstandeshinaus. Demgegenüber kann man bei den Sturmabteilungen davonsprechen, dass sich in ihnen nicht zuletzt auch sozial<strong>ist</strong>ische Leidenschaftenformieren. Der SA glückt, was der organisierten Partei nur insehr bedingtem Maße gelingt, nämlich in die große Masse des entwurzeltenProletariats einzudringen. <strong>Das</strong> Rücksichtslose und Kämpferischean ihr zieht jene jungen, lebensgierigen Schichten an, deren soziale Eingliederungtrotz der Irrungen und Wirrungen eines <strong>Jahr</strong>hunderts immernoch aussteht.“ 141 Die KPD als Interessenvertretung gibt es nicht mehr,keine Gewerkschaften, keine SPD, nichts. „Aber noch gellt den Arbeitslosen,verheißungsvoll und verführerisch zugleich, das bereits von denGroßvätern überkommene Losungswort vom Sozialismus in den Ohren.Da nehmen die jungen unter ihnen einen <strong>neue</strong>n Anlauf. Noch einmal –<strong>ist</strong> es das letzte Mal? - bilden sie einen, wie sie meinen, sozial<strong>ist</strong>ischenStoßtrupp, von Leidenschaft, voll von verwegenen Phantasien, voll vonBegehrlichkeit, aber doch auch voll von gläubigem Idealismus und hingabebereitemOpfermut.“ 142139 <strong>Das</strong> Deutsche Reich I, S. 106140 Kurt Hirche, Der »braune« & der »rote« Witz, S. 93141 Gisevius I, S. 156142 Gisevius I, S. 15651

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