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1933 Das neue Jahr hat vor wenigen Wochen angefangen. Es ist ...

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<strong>1933</strong>Der Diplomat Kordt verwe<strong>ist</strong> darauf, dass das Ausscheiden des ReichsLondon ebenfalls zum Grübeln bringt: „<strong>Das</strong>s der britischen Regierungangesichts dieser für sie unerwarteten Reaktion Hitlers nachträglichdoch Bedenken hinsichtlich der Richtigkeit ihrer Politik kamen, gehtdeutlich aus der Unterhausrede Sir John Simons vom 7. November <strong>1933</strong>her<strong>vor</strong>, in welcher der britische Außenmin<strong>ist</strong>er das Bestreben, auch weiterhineine Versöhnung zwischen Paris und Berlin zu suchen, zum Ausdruckbrachte.“ 202Am 12. November wird der Reichstag neu gewählt. Da sollen die Bürgernur noch die aufgestellten Kandidaten der NSDAP bestätigen. Zugleichwird eine Volksabstimmung über Hitlers Außenpolitik durchgeführt. Inerster Linie geht es um die Bestätigung des Austritts aus dem Völkerbund.Die Wahlbeteiligung soll bei 96,3 Prozent liegen. Nur 4,8 Prozentseien gegen die <strong>neue</strong> Außenpolitik. Wer es glaubt, wird selig, und wer esnicht glaubt muss dran glauben. In der fernen Zukunft wird sich zeigenlassen, dass das die erste Wahl der <strong>neue</strong>n Zeit <strong>ist</strong>, an deren Ergebnis imNachhinein gearbeitet wird. 203In Warschau gewinnt man den Nicht-Preußen weiterhin positive Seitenab; man betrachtet sie als „unbelastet vom traditionellen antipolnischenKomplex“ 204 . Am 15. November lässt Marschall Piłsudski den Botschafterin Berlin Józef Lipski bei der Reichsregierung anfragen, ob sie eineMöglichkeit sieht, Polen nach dem Austritt des Reiches aus dem Völkerbundeine Rückversicherung für die eigene Sicherheit zu geben. 205 Hitlerbietet Józef Piłsudski „einen Freundschafts- und Nichtangriffsvertragan. Am 24. November legt der deutsche Botschafter von Moltke den Vertragsentwurfdazu im polnischen Außenmin<strong>ist</strong>erium <strong>vor</strong>. Dann herrschtfür sechs <strong>Wochen</strong> Funkstille zwischen Warschau und Berlin. Piłsudskiversucht in dieser Zeit ein drittes Mal, Paris zu animieren, einer zukünftigenWiederaufrüstung Deutschlands durch einen Präventivkrieg zu<strong>vor</strong>zukommen.Als Frankreich ihm erneut die kalte Schulter zeigt, entschließtsich der polnische Staatschef, seine Außenpolitik zu ändern.“ 206202 Kordt, S. 59203 Der Spiegel, 48/1949, S. 7f.204 <strong>Das</strong> Dritte Reich I, S. 265205 Schultze-Rhonhof; S. 406206 Schultze-Rhonhof, S. 40677

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