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1933 Das neue Jahr hat vor wenigen Wochen angefangen. Es ist ...

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<strong>1933</strong>Wenn Deutschland im revolutionären Aufbruch <strong>ist</strong>, können sie nicht analten Sprüchen hängen. Am 4. April <strong>1933</strong> bringen Sie das Ergebnis ihrerZusammenkunft an die Öffentlichkeit: „Gott <strong>hat</strong> mich als Deutschen geschaffen,Deutschsein <strong>ist</strong> Geschenk Gottes. Gott will, dass ich für meinDeutschland kämpfe. Kriegsdienst <strong>ist</strong> in keinem Fall Vergewaltigung deschr<strong>ist</strong>lichen Gewissens, sondern Gehorsam gegen Gott . . . Der StaatAdolf Hitlers ruft nach der Kirche, die Kirche <strong>hat</strong> den Ruf zu hören . . .Chr<strong>ist</strong>us <strong>ist</strong> zu uns gekommen durch Adolf Hitler!“ 114Um gerecht zu bleiben – die Nazis haben sich die evangelischen Kirchenaber auch schneller und massiver <strong>vor</strong>genommen als die katholische. DerDiplomat Erich Kordt weiß es: „Dem Grundsatz getreu, immer nur einenGegner anzugreifen, konzentrierten sich die Bestrebungen der NSDAPzunächst auf die protestantische Kirche. Mit den gleichen Methoden,mit denen die politische Macht übernommen worden war, sollten auchdie Kirchen gleichgeschaltet werden. Zunächst wurde eine große ZahlSA-Männer, die bisher nur bürgerliche Eheschließungen <strong>vor</strong>genommen<strong>hat</strong>ten, zu kirchlichen Massentrauungen veranlasst. In der Propagandawurde scharf gegen die aus der Kirche Ausgetretenen gewettert. Gleichzeitigwurde eine »Vereinigung deutscher Chr<strong>ist</strong>en« gebildet, die bei derKirchenwahl mit staatlicher Unterstützung die Mehrheit erhalten unddie Pfarrhäuser ähnlich besetzen sollte, wie es <strong>vor</strong>her mit den Polizeipräsidiendurch die SA geschehen war. Obwohl gerade aus der protestantischenPfarrerschaft die NSDAP bei den politischen Wahlen wertvolleUnterstützung erhalten <strong>hat</strong>te, setzte sich die Mehrheit der deutschenPfarrer unter der Führung von Pastor Niemöller hiergegen zur Wehr,und der Plan einer einfachen Machtübernahme scheiterte. Auch der mitUnterstützung der Partei fungierende sogenannte Reichsbischof Müller<strong>hat</strong>te kein Glück.“ 115 Martin Niemöller hebt mit Gleichgesinnten einenPfarrernotbund aus der Taufe. Sie möchten die Freiheit des chr<strong>ist</strong>lichenBekenntnisses <strong>vor</strong> der braunen Vereinnahmung schützen und halten ander Einheit von Altem und Neuem Testament fest. 116Der politische Katholizismus und die Katholische Arbeiterbewegung aufder anderen Seite waren bereits <strong>vor</strong> dem <strong>Jahr</strong>eswechsel auf D<strong>ist</strong>anz zu114 Internetquelle 7115 Kordt, S. 34116 Steinbach, S. 16641

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