2009 2010 - SPD
2009 2010 - SPD
2009 2010 - SPD
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
142 Landesverband Sachsen-Anhalt<br />
Landesverband Sachsen-Anhalt 143<br />
Landesverband Kriech Sachsen-Anhalt<br />
Wahljahre<br />
Die politischen Schwerpunkte bildeten in den<br />
Jahren <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong> die Vorbereitung und Durchführung<br />
der Wahlkämpfe zum Europäischen<br />
Parlament und zu diversen Kommunalvertretungen<br />
(Juni <strong>2009</strong>), die Bundestagswahl (September<br />
<strong>2009</strong>) sowie seit Jahresbeginn <strong>2010</strong> die<br />
Vorbereitung des Landtagswahlkampfes (Wahl<br />
am 20. März 2011).<br />
Das schlechte Abschneiden bei der Europawahl<br />
sowie der Verlust von zwei Dritteln der<br />
Bundestagsmandate führten im Ergebnis zum<br />
Rücktritt des gesamten Landesvorstands zum<br />
19. Dezember <strong>2009</strong>. An diesem Tag wurde Katrin<br />
Budde zur neuen Vorsitzenden gewählt.<br />
Organisations- und<br />
Mitglieder entwicklung<br />
Der Trend der Mitgliederkonzentration in den<br />
beiden Großstädten Halle und Magdeburg hat<br />
Mitglieder des Landesvorstands 2008 – <strong>2009</strong><br />
Gewählt auf dem Landesparteitag in Naumburg<br />
Vorsitzender<br />
Holger Hövelmann<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
Katrin Budde<br />
Dr. Wolfgang Eichler<br />
Corinna Reinecke<br />
Schatzmeister<br />
Dr. Steffen Eichner<br />
Mitglieder des Landesvorstands <strong>2009</strong> – 2011<br />
sich fortgesetzt. Der Organisationsgrad in den<br />
meisten ländlichen Kreisverbänden hat sich<br />
hingegen verringert. So hatten die mitgliederstärksten<br />
Kreisverbände Harz, Börde, Anhalt-<br />
Bitterfeld und Salzland im Berichtszeitraum<br />
weitere Mitgliederverluste zu verzeichnen.<br />
Dem gegenüber konnten die beiden Stadtverbände<br />
Halle und Magdeburg Mitgliedergewinne<br />
erzielen (+33 bzw. +19), wodurch sich der<br />
oben beschriebene Land-Stadt-Gegensatz weiter<br />
verstärkt hat. Dies zeigt sich auch bei den<br />
Eintritten, die sich mit einem Schwerpunkt<br />
im universitären Umfeld in den beiden großstädtischen<br />
Stadtverbänden konzentrieren.<br />
Die Zahl der Ortsvereine liegt derzeit bei 182<br />
und ist damit im Berichtszeitraum um weitere<br />
15 zurückgegangen. Im Zuge der Gemeindegebietsreform<br />
in Sachsen-Anhalt wird es jedoch<br />
auch hier zu Fusionen nach dem Grundsatz<br />
eine Gemeinde – ein Ortsverein kommen. Diese<br />
Zusammenlegungen erfordern eine besondere<br />
Sensibilität. In Einzelfällen erscheint es für das<br />
Fortbestehen des kommunalen En ga gements<br />
unserer Mitglieder ratsam, kleine re Struktureinheiten<br />
zur Identifikation mit dem Ortsteil<br />
bzw. der Gemeinde aufrecht zu erhalten.<br />
Die Mitgliederentwicklung blieb im Berichtszeitraum<br />
weiterhin rückläufig, aber der negative<br />
Trend hat sich weiter abgeschwächt.<br />
BeisitzerInnen<br />
Rüdiger Erben, Krimhild Fischer,<br />
Petra Grimm-Benne, Klaas Hübner,<br />
Burkhard Lischka, Gerhard Miesterfeldt,<br />
Marko Mühlstein, Katja Pähle,<br />
Silke Schindler, Ulrich Stockmann,<br />
Bernhard Sterz, Waltraud Wolff<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Dr. Mario Kremling<br />
gewählt auf dem außerordentlichen Landesparteitag in Magdeburg am 19.12.10<br />
Vorsitzende<br />
Katrin Budde<br />
Stellvertretende<br />
Rüdiger Erben<br />
Holger Hövelmann<br />
Corinna Reinecke<br />
Schatzmeister<br />
Dr. Steffen Eichner<br />
BeisitzerInnen<br />
Petra Grimm-Benne, Katharina Hintz,<br />
Burkhard Lischka, Gerhard Miesterfeldt,<br />
Marko Mühlstein, Katja Pähle, Silke Schindler,<br />
Victoria Schmid, Andreas Steppuhn,<br />
Ulrich Stockmann, Waltraud Wolff,<br />
Kurt-Jürgen Zander<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Dr. Mario Kremling (bis 15.05.2011)<br />
Betrug die Mitgliederzahl zu Beginn des Berichtszeitraums<br />
4.190 (1 / <strong>2009</strong>), so sank sie<br />
bis zum Ende des Berichtszeitraums auf 4.067<br />
(Gesamtsaldo -123).<br />
Dieser Verlust setzt sich jedoch anders zusammen<br />
als in den Vorjahren: Betrug das Verhältnis<br />
zwischen Austritten und Eintritten damals noch<br />
etwa 2:1, so wurden im Berichtszeitraum die<br />
Austritte zu etwa 84% durch Eintritte kompensiert.<br />
Diesem positiven Trend steht jedoch eine<br />
zunehmende Zahl von Sterbefällen gegenüber.<br />
Das Ziel, die Mitgliederzahl zu stabilisieren<br />
und wieder ein Wachstum zu erzielen, konnte<br />
bisher nicht realisiert werden. Zwar kommen<br />
neue, junge Mitglieder und damit künftige Aktive<br />
zu uns und wollen mitarbeiten. Die darüber<br />
hinaus notwendige Kompensation der zunehmenden<br />
Zahl von Todesfällen wird jedoch erst<br />
gelingen, wenn die Eintrittszahlen massiv steigen<br />
und die Austrittszahlen weit übertreffen.<br />
Während des Europa- und Bundestagswahlkampfes<br />
<strong>2009</strong> kam es jedoch nicht zu einer<br />
signifikanten Erhöhung der Eintrittszahlen. Die<br />
verstärkten diesbezüglichen Anstrengungen<br />
während des Landtagswahlkampfs <strong>2010</strong> / 2011<br />
haben ebenfalls nicht zu signifikanten Gewinnen<br />
geführt, weshalb eine Neuausrichtung der<br />
Mitgliederneugewinnung, koordiniert durch<br />
die Projektgruppe Mitglieder, vorgesehen ist.<br />
Der Frauenanteil in der <strong>SPD</strong> Sachsen-Anhalt<br />
liegt seit längerem stabil bei 27 %. Beim politischen<br />
Nachwuchs zeigt sich eine erfreuliche<br />
Tendenz. Die Zahl der <strong>SPD</strong>-Mitglieder unter 35<br />
Jahren konnte im Berichtszeitraum von 690<br />
Mitgliedern (16 %) auf 745 Mitglieder (18 %)<br />
weiter erhöht werden. Zudem sind momentan<br />
105 junge Menschen als Nicht-<strong>SPD</strong>-Mitglieder<br />
bei den Jusos organisiert. Erfreulich im Hinblick<br />
auf die Entwicklung unserer Altersstruktur<br />
ist der Blick auf die Eintritte: Etwa 13 % der<br />
neuen Mitglieder sind im Alter bis 21 Jahre und<br />
68 % sind noch im Juso-Alter.<br />
Europa- und<br />
Bundestagswahlen <strong>2009</strong><br />
Im Europawahlkampf wurde gemeinsam mit<br />
unserem MdEP Ulrich Stockmann und großer<br />
ehrenamtlicher Unterstützung eine Bus-Info-<br />
Tour durch Sachsen-Anhalts Städte und Gemeinden<br />
organisiert. Dabei stand ein roter<br />
Oldtimer-Bus mit dem Kandidaten im Mittelpunkt.<br />
Zusammen mit einem in gegenläufiger<br />
Richtung durchs Land tourenden Kleinbus erreichten<br />
wir eine räumlich-zeitliche Flächenpräsenz<br />
bis zum Wahltag. Diese Aktivitäten<br />
wurden durch die Kommunalwahlkämpfer<br />
vor Ort unterstützt (Kommunalwahl am<br />
09.06.09, siehe unten). Aufgrund des schlech-<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
ten <strong>SPD</strong>-Ergebnisses und seiner hinteren Listenplatzierung<br />
verfehlte Ulrich Stockmann<br />
den erneuten Einzug ins EP. Seitdem gibt es in<br />
Sachsen-Anhalt kein <strong>SPD</strong>-Europabüro mehr.<br />
Bemühungen des Landesvorstands um eine<br />
teilweise Kompensation durch den Parteivorstand<br />
bzw. die gewählten <strong>SPD</strong>-MdEP blieben<br />
bislang erfolglos. Angesichts dessen ist nicht<br />
absehbar, wie der Europawahlkampf 2013 inhaltlich<br />
kompetent zu organisieren ist.<br />
Wichtige Meilensteine in Richtung Bundestagswahl<br />
am 27. September <strong>2009</strong> waren der<br />
Zerbster Listenparteitag am 14.02.<strong>2009</strong>, die<br />
Mobilisierungskonferenz am 08.08.<strong>2009</strong> im<br />
Moritzhof Magdeburg mit dem Start der Roten<br />
Busse sowie der Wahlkampfauftakt mit<br />
dem Parteivorsitzenden Franz Müntefering<br />
im Steintor-Varieté in Halle am 22.08.09. Die<br />
Beteiligung von Mitgliedern und Sympathisanten<br />
an dieser Veranstaltung war leider nicht<br />
zufriedenstellend. Das gleiche gilt für die Großveranstaltung<br />
mit Frank-Walter Steinmeier am<br />
03.09. auf dem Magdeburger Domplatz. Trotz<br />
innovativer Werbekonzepte (4m hoher <strong>SPD</strong>-<br />
Würfel auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem<br />
Hbf. Magdeburg) blieb das Interesse der Bevölkerung<br />
weit hinter den Erwartungen zurück.<br />
Für den Bundestagswahlkampf 2013 ist dies unbedingt<br />
zu berücksichtigen – mit dem PV muss<br />
rechtzeitig über alternative Veranstaltungskonzepte<br />
mit dem Ziel mehr Wählerkontakte<br />
bei geringerem finanziellen Aufwand diskutiert<br />
werden. Das Ergebnis der Bundestagswahlen<br />
traf den Landesverband mit besonderer Härte.<br />
Die <strong>SPD</strong> Sachsen-Anhalt verlor alle Direktmandate<br />
und stellt seitdem nur noch 3 MdB.<br />
Kommunalwahlen <strong>2009</strong> und <strong>2010</strong><br />
An den zeitgleich mit den Europawahlen<br />
stattfindenden Kommunalwahlen am 7.6.09<br />
beteiligten sich nur 38 % der Wahlberechtigten.<br />
Gewählt wurde in den altmärkischen<br />
Landkreisen Salzwedel und Stendal, den kreisfreien<br />
Städten Magdeburg und Halle sowie<br />
in knapp 900 Städten und Gemeinden. Überlagert<br />
wurden diese Wahlen bereits durch<br />
den Prozess der Bildung von Einheits- und<br />
Verbandsgemeinden. In Halle wurde die <strong>SPD</strong><br />
nach CDU und Linkspartei dritte Kraft (19,2 %),<br />
in Magdeburg knapp vor Linkspartei und CDU<br />
zur stärksten Kraft (23,9 %). Bei den beiden<br />
Kreistagswahlen waren die <strong>SPD</strong>-Ergebnisse<br />
ähnlich (22,7 % im Altmarkkreis Salzwedel,<br />
zweitstärkste Kraft hinter der CDU; 18,7 % im<br />
Landkreis Stendal, drittstärkste Kraft hinter<br />
CDU und Linkspartei).<br />
Aufgrund der flächendeckenden Bildung von<br />
Einheits- und Verbandsgemeinden in Sachsen-<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
Foto: <strong>SPD</strong> Sachsen-Anhalt<br />
Landesvorstand, gewählt auf dem außerordentlichen Landesparteitag in Magdeburg am 19.12.10<br />
Anhalt fanden im Berichtszeitraum zahlreiche<br />
Wahlen für hauptamtliche BürgermeisterInnen<br />
statt. Bei diesen insgesamt 31 Wahlen zwischen<br />
dem 27.09.<strong>2009</strong> und dem 28.11.<strong>2010</strong> gingen in<br />
4 Städten / Gemeinden unsere <strong>SPD</strong>-Bewerber<br />
als Sieger hervor (Harzgerode, Nienburg, Biederitz,<br />
Burg), in zwei weiteren Gemeinden von<br />
der örtlichen <strong>SPD</strong>-Basis unterstützte parteilose<br />
Bewerber (Seengebiet Mansfelder Land, Elbe-<br />
Havel-Land). Trotz dieser einzelnen Erfolge ist<br />
unsere Präsenz in den Städten und Gemeinden,<br />
oftmals an kommunalpolitische Akteure<br />
gebunden, dadurch gefährdet, dass es uns oft<br />
schwerfällt, eigene KandidatInnen für diese<br />
Ämter aufzustellen.<br />
Die Unterstützung durch den Landesverband<br />
umfasste den Einsatz von RednerInnen, technische<br />
Unterstützung bei der Werbemittelgestaltung<br />
(u. a. Kandidatenflyer-Vorlagen<br />
auf CD-ROM) sowie einen Wahlkampfkosten-Zuschuss.<br />
Vorbereitung der<br />
Landtagswahlen 2011<br />
Für die Nominierung von Jens Bullerjahn zum<br />
Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2011<br />
wurde eine neue Form der Beteiligung unserer<br />
Basis gefunden: Am 19. Juni 2011 fand im<br />
Volkspark Halle der erste Mitgliederkonvent<br />
statt. Nicht Delegierte, sondern alle Mitglieder<br />
des Landesverbands waren zur Abstimmung<br />
aufgerufen. Die gute Beteiligung der Mitgliedschaft<br />
(ca. 380 Genossinnen und Genossen)<br />
bestätigte das Konvent-Konzept eindrücklich.<br />
Jens Bullerjahn wurde in geheimer Wahl mit<br />
90% zum Spitzenkandidaten gewählt.<br />
Foto: <strong>SPD</strong> Sachsen-Anhalt<br />
In die Erarbeitung des Wahlprogramms wurden<br />
Arbeitsgemeinschaften und Fachausschüsse<br />
frühzeitig eingebunden. Der Wahlprogramm-<br />
Entwurf wurde in der Programmkommission<br />
weiterbearbeitet und zum Mitgliederkonvent<br />
am 19. Juni eingebracht.<br />
Bundestagswahlkampf <strong>2009</strong> in Magdeburg mit Frank-Walter<br />
Steinmeier und den KandidatInnen aus Sachsen-Anhalt<br />
Das Wahlprogramm Klare Ziele, sichere Wege<br />
wurde beim ordentlichen Landesparteitag in<br />
Dessau beschlossen.<br />
Im Herbst <strong>2010</strong> wurde mit der Veranstaltungsreihe<br />
<strong>SPD</strong> konkret ein neues Format in der<br />
Vorwahlkampfphase ausprobiert. Ziel war es,<br />
die politischen Schwerpunkte des Wahlprogramms<br />
mit der Bevölkerung zu diskutieren.<br />
Die Bilanz ist durchwachsen: Einerseits erreichten<br />
wir in den ausgewählten Veranstaltungsorten<br />
(Stendal, Wittenberg, Merseburg,<br />
Wernigerode und Magdeburg) maximal je<br />
80 BürgerInnen; andererseits zeigten die angeregten<br />
Diskussionen, dass die Themen (Arbeitsmarktpolitik,<br />
Bildungspolitik, Wirtschaft