2009 2010 - SPD
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72 Arbeitsgemeinschaften - AfB | AGS<br />
Arbeitsgemeinschaften - AGS | ASJ 73<br />
eines neuen Bundesvorstands und zur Beratung<br />
ihrer bildungspolitischen Positionen. Die ehemalige<br />
sächsische Wissenschaftsministerin Dr.<br />
Eva-Maria Stange, die seit 2008 an der Spitze<br />
der Arbeitsgemeinschaft steht, wurde mit großer<br />
Mehrheit als AfB-Bundesvorsitzende bestätigt.<br />
Außerdem wurden Dr. Ursula Dörger<br />
(Hessen), Angelika Heinlein (Brandenburg), Peter<br />
Befeldt (Niedersachsen) und Marlies Stotz,<br />
MdL (Nordrhein-Westfalen), Erhard Kohlrausch<br />
(Berlin) und Thomas Lind (Rheinland-Pfalz) in<br />
den neuen Bundesvorstand der AfB gewählt.<br />
Den Schwerpunkt der Antragsberatungen<br />
bildeten die Leitanträge des AfB-Bundesvorstands<br />
zu folgenden Themen:<br />
n Bildungsfinanzierung in der Krise<br />
n Gute Bildung für Alle in der Kommune. Mehr<br />
kommunale Verantwortung für individuelle<br />
Bildungsbiographien im gesamten Lebenslauf“<br />
n Lehrerbildung in Zeiten von Bachelor und<br />
Master.<br />
Zum Tod der stellvertretenden<br />
AfB-Bundesvorsitzenden<br />
Dr. Ursula Dörger († <strong>2010</strong>),<br />
Mitglied im AfB-Bundesvorstand<br />
von 1995 – <strong>2010</strong><br />
Dr. Ursula Dörger starb am 8. August <strong>2010</strong> im<br />
Alter von 67 Jahren nach schwerer Krankheit.<br />
Sie war seit 1995 stellvertretende Bundesvorsitzende<br />
der AfB und bekleidete seit vielen<br />
Jahren auch die Funktion der stellvertretenden<br />
Bezirksvorsitzenden der AfB in Hessen<br />
Süd. Ursula Dörger stritt zeitlebens für ihre<br />
Vision einer gemeinsamen Schule für alle.<br />
Für sie war diese Vision Leitlinie ihres politischen<br />
Handelns und sie konnte sich in den<br />
letzten Jahren darüber freuen, dass diese<br />
Zielsetzung Eingang gefunden hat in die Programmatik<br />
der <strong>SPD</strong>. Ursula war beseelt von<br />
der Überzeugung, dass das selektive Schulsystem<br />
überwunden werden muss. Dies aufgrund<br />
ihrer reflektierten Überzeugung, dass<br />
es schändlich ist, Kinder in einem nachweislich<br />
ungerechten Schulsystem zu demütigen,<br />
wobei ihr dabei jedes einzelne Kind wichtig<br />
war, unabhängig von Herkunft, Begabungen<br />
und Lernumgebung.<br />
Übergänge im Bildungssystem<br />
erfolgreich gestalten<br />
Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen in der <strong>SPD</strong> - AGS<br />
Wirtschaftspolitik ist<br />
Gesellschaftspolitik<br />
Ziel sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik<br />
ist aus Sicht des organisierten Mittelstands in<br />
der <strong>SPD</strong> das Bekenntnis zum Leitbild der<br />
Beschäf tigungsgesellschaft und die Forderung<br />
einer neuen Kultur der Selbstständigkeit, die<br />
sich am Handeln des Gesamtverantwortung<br />
tragenden Unternehmers orientiert. Eine stärkere<br />
Betei ligung der Arbeitnehmer am Produktivvermögen<br />
findet sich ebenso in den<br />
Forderungen der AGS wie das Bekenntnis zu<br />
einer nachhaltigen und regionalen Wirtschaftsstruktur,<br />
etwa in Hinblick auf eine dezentrale<br />
und regenerative Energieversorgung.<br />
Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Werben<br />
für eine stärkere Kultur der Selbstständigkeit<br />
in Deutschland. Selbst ständigkeit ist der Mo-<br />
Am 26. November <strong>2010</strong> fand die AfB-Expertenanhörung<br />
Übergänge im Bildungssystem erfolgreich<br />
gestalten im Berliner Willy-Brandt-Haus<br />
statt.<br />
Ein zentrales Problem des deutschen Bildungssystems<br />
sind unnötige Hürden an den Übergängen.<br />
Besonders dramatisch ist die Situation<br />
beim Übergang von der Schule in die berufliche<br />
Bildung. Im Jahr 2008 haben rund 500.000<br />
Jugendliche an nichtqualifizierenden Maßnahmen<br />
im sogenannten Übergangssystem teilgenommen.<br />
Mutiger als bisher muss die deutsche<br />
Bildungspolitik auch bei der Öffnung der<br />
Hochschulen für Menschen mit beruflichen<br />
Qua lifikationen werden. Rechtlich ist diese Öffnung<br />
in manchen Bundesländern schon heute<br />
weitgehend umgesetzt, in anderen stehen entsprechende<br />
Gesetzesinitiativen auf der Tages-<br />
tor unserer Volkswirtschaft und der Ursprung<br />
von Innovation und Fortschritt in unserer Gesellschaft.<br />
Inhaltlich orientiert sich die AGS an den Thesen<br />
für eine sozialdemokratische Wirtschaftspolitik<br />
beschlos sen 2006 in Bad Godesberg,<br />
die u. a. fordern:<br />
n eine Unternehmensethik, die sich am Bild des<br />
ehrbaren Kaufmanns und nicht an einem<br />
kurzfristigen und renditegetriebenen shareholder-value<br />
orientiert.<br />
n eine Umweltpolitik, die sich an den Zielen<br />
eines nachhaltigen Wachstums orientiert bei<br />
dem die Ressourcen nicht auf Kosten nachfolgender<br />
Generationen ausbeutet werden.<br />
ordnung. Faktisch sind Menschen mit beruflichen<br />
Qualifikationen aber mit teils schwer<br />
überwindbaren Hürden und einer ausgeprägten<br />
Abwehrhaltung der Hochschulen konfrontiert.<br />
Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft<br />
und Gewerkschaften waren u. a. Dr. Marius<br />
Busemeyer, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung,<br />
Köln, Willi Brase, MdB,<br />
Mitglied der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung<br />
der <strong>SPD</strong>-Bundestagsfraktion, Matthias<br />
Anbuhl, Abteilungsleiter Bildungspolitik beim<br />
DGB-Bundesvorstand, Dipl.-Pol. Ulf Banscherus,<br />
Promotionskolleg Lebenslanges Lernen der Hans-<br />
Böckler-Stiftung, Technische Universität Dresden<br />
und Dr. Ernst Dieter Rossmann, MdB, Sprecher<br />
der AG Bildung und Forschung der <strong>SPD</strong>-Bundestagsfraktion.<br />
Weiterentwicklung der Schulstrukturen<br />
auf dem Weg zum<br />
längeren gemeinsamen Lernen<br />
Nach einer ersten Beratung im Bundesausschuss<br />
im November <strong>2010</strong> wurde die Positionierung<br />
der AfB zur bundesweiten Weiterentwicklung<br />
der Schulstrukturen intensiv in den<br />
Landesverbänden und Bezirken diskutiert. Der<br />
Bundesvorstand hat daraufhin deren Anmerkungen,<br />
Ergänzungen und Änderungsvorschläge<br />
eingearbeitet und der Bundesausschuss hat<br />
das Papier am 19. März 2011 in Heidelberg erneut<br />
intensiv diskutiert und beschlossen. Dieser<br />
„Heidelberger Beschluss über den Weg zum<br />
längeren gemeinsamen Lernen“ ist das Ergebnis<br />
intensiver und sehr sorgfältiger Beratungen<br />
in der AfB.<br />
n eine Energiepolitik, die sich auf dezentrale<br />
und erneuerbare Energieträger stützt.<br />
n eine Bildungspolitik, die allen Heranwachsenden<br />
einen optimalen und kostenfreien<br />
Zugang zu Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten<br />
bietet.<br />
n eine Finanzpolitik, welche dem Mittelstand<br />
ausreichenden Zugang zum Kapitalmarkt<br />
sichert und bloße Finanz-Spekulation eindämmt.<br />
n eine Steuerpolitik, die auch dem Staat, insbesondere<br />
den Kommunen als wichtigem<br />
Auftraggeber des Mittelstands eine ausreichende<br />
Finanzgrundlage sichert.<br />
n eine Europapolitik, die auch dem Mittelstand<br />
den Zugang zum europäischen Binnenmarkt<br />
ermöglicht.<br />
n eine Sozialpolitik, die auch die Risiken der<br />
Selbstständigkeit solidarisch abfedern hilft.<br />
n eine Integrationspolitik, die Menschen mit<br />
Migrationshintergrund als kulturelle Bereicherung<br />
unserer Wirtschaft begreift.<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
Die Höhepunkte <strong>2009</strong> und <strong>2010</strong><br />
Bundestagswahlkampf <strong>2009</strong><br />
<strong>2009</strong> konzentrierten sich alle Aktivitäten auf<br />
den Bundestagswahlkampf <strong>2009</strong>. AGS-Mitglieder<br />
beteiligten sich in unterschiedlichen Wählerinitiativen<br />
für Frank-Walter Stein meier.<br />
AGS-Bundeskonferenz <strong>2010</strong><br />
11./12. Juni <strong>2010</strong> in Berlin mit dem Motto: Kommunikation<br />
– neue Welten: Chancen für den Mittelstand?<br />
und einem gleichnamigen Beschluss<br />
und einem Vortrag von Frank Schomburg der<br />
Unternehmensberatung nextpractice. Gäste<br />
waren die Generalsekretärin Andrea Nahles und<br />
der Unternehmensberater Hans-Wolff Graf aus<br />
München, der sich in seinem Vortrag mit den<br />
Problemen von Selbstständigen beschäftigte.<br />
Innovationspreis und Wirtschaftsempfang<br />
<strong>2010</strong>: Neue Kreativität und Innovation –<br />
UnternehmerInnen mit Migrationshintergrund<br />
Die Preisverleihung fand am 2. Dezember <strong>2010</strong><br />
statt. Bundesminister a. D. Peer Steinbrück<br />
hielt eine Festrede unter dem Titel Das Ende<br />
des Nationalen – Lehren aus der Finanzkrise.<br />
Prof. Dr. Andrea Bührmann gab mit ihrem Vortrag<br />
Unter nehmehmerInnen mit Migrationshintergrund<br />
– Ideen umsetzen, Integration<br />
verwirk lichen und Wirtschaftsdynamik fördern<br />
Mitglieder des AGS Bundesvorstands<br />
Bundesvorsitzender<br />
Jörg Schintze bis 12. Juni <strong>2010</strong><br />
Sven Kaerkes ab 12. Juni <strong>2010</strong><br />
BeisitzerInnen<br />
Marie-Jeanne Beringer<br />
Helga Koch<br />
Babette Reimers<br />
Christiane Schmitz<br />
Thorsten Heintze<br />
Franz Müller<br />
Ralph Weinbrecht<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
einen Impuls zum Thema. Der Innovationspreis<br />
von <strong>SPD</strong> und AGS, der Mittelstandsvereinigung<br />
in der <strong>SPD</strong> wird einmal im Jahr an innovative,<br />
erfolgreiche und so zial verantwortliche<br />
UnternehmerInnen oder wirtschaftlich tätige<br />
Organisationen verliehen. <strong>2010</strong> standen die<br />
Ausschreibung und der Preis unter dem Motto<br />
Neue Kreativität und Innovationskraft – Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer mit Migrationshintergrund.<br />
Mit dem Innovationspreis<br />
wurden UnternehmerInnen oder wirtschaftlich<br />
tätige Organisationen gewürdigt werden,<br />
die einen besonderen Beitrag zur Selbstständigkeit<br />
von Menschen mit Migra tions hin tergrund<br />
geleistet haben.<br />
Die Preisträgerinnen und Preisträger<br />
n Initiative Selbständiger Immigrantinnen e. V.<br />
(ISI e. V.), Berlin<br />
n Unternehmer ohne Grenzen e. V., Hamburg<br />
n Ender Önder, Unternehmer und Geschäftsführer<br />
von ida GmbH Rheinland-Pfalz, Integration<br />
durch Ausbildung<br />
n Atilla Karka, Geschäftsführer BIRFOOD GmbH<br />
& Co. KG (Reinigung und Service), Schleswig-<br />
Holstein<br />
Ausblick 2011<br />
In 2011 sind zu folgenden Themen Veranstaltungen<br />
der AGS geplant:<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
seit 12. Juni <strong>2010</strong><br />
Manfred Schmidt<br />
Metin Hakverdi<br />
Ehrenvorsitzende<br />
Jürgen Vahlberg<br />
Franz Leo Wirtz<br />
Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen<br />
Ein Jahrbuchbeitrag zur ASJ, warum? Warum<br />
eigentlich nicht? Ja, wir schauen zufrieden zurück<br />
auf Geleistetes, wir klopfen uns bescheiden,<br />
aber sichtbar auf die Schulter (da andere das<br />
nicht so oft tun, uns gar mitunter vorwerfen,<br />
unsere Positionen dienten nicht immer dem<br />
Wohle der Partei), wir sagen der Partei Dank<br />
für die finanzielle Unterstützung und weisen<br />
darauf hin, dass wir verantwortungsvoll mit<br />
den Finanzmitteln umgegangen sind, dass<br />
die <strong>SPD</strong> sich eigentlich glücklich schätzen<br />
könnte, eine quirlige juristische Arbeitsgemeinschaft<br />
zu haben.<br />
Kommt zu uns, rufen wir allen Juristinnen und<br />
Juristen innerhalb und außerhalb der <strong>SPD</strong> und<br />
den an sozialdemokratischer Rechts politik<br />
Interessierten zu, die diese Zeilen in die Hände<br />
oder auf den Bildschirm bekommen! Die Arbeitsgemeinschaft<br />
Sozialdemokratischer Juristinnen<br />
und Juristen (ASJ) freut sich stets über<br />
neugierige, kritische, begeisterungsfähige Mitstreiterinnen<br />
und Mit streiter. 16 ASJ Landesver-<br />
Foto: AGS<br />
Festrede zum Wirtschaftsempfang der AGS <strong>2010</strong><br />
Foto: AGS Bundesfinanzminister a. D. Peer Steinbrück hält die<br />
Die Preisträgerinnen und Preisträger des AGS-Innovationspreises<br />
<strong>2010</strong> zusammen mit dem Bundesvorsitzenden Sven Kaerkes<br />
n Soloselbstständige und ihre soziale Absicherung<br />
n Genossenschaften, ein erfolgreiches Unternehmensmodell<br />
auch in schwierigen Zeiten<br />
n Einrichtung von sogenannten Politikwerkstätten<br />
für die Bereiche Steuern und Finanzen,<br />
Arbeit und Handwerk sowie Umweltwirtschaft<br />
Der Wirtschaftsempfang mit der Verleihung<br />
des Innovationspreises wird sich im Jahr 2011<br />
dem Thema Genossenschaften widmen. Zudem<br />
steht die Vertiefung der Kontakte mit verantwortlichen<br />
Wirtschaftsorganisationen (DIHK,<br />
ZDH, Einzelhandelsverband, BFB, VDMA,<br />
BVMW etc.) ebenso im Fokus wie das Knüpfen<br />
internationaler Kontakte etwa zum österreichis<br />
chen SWV.<br />
bände, die ASJ Gruppierungen<br />
in Bezirken<br />
und Kommunen und<br />
an der Universität<br />
Göttingen laden ein<br />
zum Mitmachen!<br />
Auch in den letzten beiden Jahren haben wir<br />
an verschiedenen Orten der Republik engagiert<br />
diskutiert über den Spannungsbogen zwischen<br />
Sicherheit und Freiheit, über Gefahren für Menschen-<br />
und Bürgerrechte, über die Ausgestaltung<br />
der Rechtsverhältnisse zwischen dem Staat<br />
und seinen Bürgern und zwischen Privaten