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2009 2010 - SPD

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170 Landesverband Thüringen<br />

Landesverband Thüringen | Landesverband Sachsen 171<br />

Die Enthüllung eines Großplakates im Landtagswahlkampf<br />

<strong>2009</strong> durch den <strong>SPD</strong>-Landesvorsitzenden Christoph Matschie<br />

Ein Blockadetraining des <strong>SPD</strong>-Landesvorstands gegen<br />

Neonazis im Sommer <strong>2010</strong><br />

Die Abstimmung über den Koalitionsvertrag auf dem<br />

Landesparteitag am 25.10.<strong>2009</strong> in Erfurt<br />

sogar zum ersten Mal stärkste Kraft werden. Teilweise<br />

gelang es die Ergebnisse zu verdoppeln.<br />

In der Regel machten sich hier die erfolgreichen<br />

Wahlen zu den kommunalen Spitzenpositionen<br />

(Oberbürgermeister, Landräte, Bürgermeister)<br />

aus dem Jahr 2006 erstmals bemerkbar.<br />

Der Landtagswahlkampf war geprägt von den<br />

Themen der <strong>SPD</strong>. Längeres gemeinsames Lernen,<br />

faire Löhne und bessere Kitas waren die bestimmenden<br />

Themen des Landtagswahlkampfes.<br />

Das Ergebnis der Landtagswahl zeigte dann<br />

zwar, entgegen dem Bundestrend, einen Zuwachs<br />

von 4 % und 3 Mandaten auf 18,5 % und<br />

18 Mandaten. Das Ziel, zumindest zweitstärks-<br />

Foto: <strong>SPD</strong> Thüringen<br />

Foto: <strong>SPD</strong> Thüringen<br />

Foto: <strong>SPD</strong> Thüringen<br />

te Kraft zu werden, wurde aber verfehlt. Über<br />

mehrere Wochen zog sich im Anschluss an die<br />

Wahlen eine Debatte über die Entscheidung für<br />

eine Koalition. Auf 4 Regionalkonferenzen wurde<br />

im Vorfeld der Landesparteitagsentscheidung<br />

zum Teil kontrovers über die Vor- und Nachteile<br />

einer Koalition mit der CDU diskutiert. Der Landesparteitag<br />

am 25.10.<strong>2009</strong> in Erfurt entschied<br />

sich schließlich mit deutlicher Mehrheit für den<br />

stark von sozialdemokratischen Inhalten geprägten<br />

Koalitionsvertrag zwischen <strong>SPD</strong> und CDU.<br />

Die <strong>SPD</strong> konnte 4 Ministerien besetzen. Die<br />

Regierungsmannschaft der <strong>SPD</strong> im Einzelnen:<br />

n Thüringer Ministerium für Bildung,<br />

Wissenschaft und Kultur<br />

Minister & stellv. Ministerpräsident:<br />

Christoph Matschie<br />

Staatssekretäre: Prof. Dr. Thomas Deufel,<br />

Prof. Dr. Roland Merten<br />

n Thüringer Justizministerium<br />

Minister: Dr. Holger Poppenhäger<br />

Staatssekretär: Prof. Dr. Dietmar Herz<br />

n Thüringer Ministerium für Soziales,<br />

Familie und Gesundheit<br />

Ministerin: Heike Taubert<br />

Staatssekretär: Dr. Hartmut Schubert<br />

n Thüringer Ministerium für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Technologie<br />

Minister: Matthias Machnig<br />

Staatssekretär: Jochen Staschewski<br />

Die <strong>SPD</strong>-Landtagsfraktion wird seit Herbst <strong>2009</strong><br />

von Uwe Höhn geführt und hat seit dem Wechsel<br />

des Abgeordneten der Linkspartei Dr. Thomas<br />

Hartung im August <strong>2010</strong> 19 Abgeordnete.<br />

Das erste Jahr in der Landesregierung wurde<br />

durch die <strong>SPD</strong> und ihre Inhalte geprägt. So konnten<br />

die Verwaltungsgebühren an den Hochschulen<br />

abgeschafft und somit wieder ein gebührenfreies<br />

Studium abgesichert werden. Mit<br />

dem im April <strong>2010</strong> verabschiedeten Kita-Gesetz<br />

wurde u. a. die Zahl der Erzieherinnen um<br />

2.400 Stellen erhöht, eine Betreuungsgarantie<br />

ab dem 1. Geburtstag eingeführt und die Mitbestimmung<br />

der Eltern gestärkt. Außerdem<br />

wurden die Stichwahlen bei Kommunalwahlen<br />

wieder eingeführt und somit die kommunale<br />

Demokratie gestärkt. Das Blindengeld<br />

wurde wieder eingeführt, die Zahl der Sozialrichterstellen<br />

erhöht, ein neues Schulgesetz mit<br />

der Thüringer Gemeinschaftsschule und damit<br />

längeres gemeinsames Lernen beschlossen und<br />

für 2011 ein Thüringer Vergabegesetz vorbereitet.<br />

Mit dem Landesprogramm für Demokratie,<br />

Toleranz und Weltoffenheit wurde außerdem<br />

das Engagement gegen den Rechtsextremismus<br />

gestärkt. Im Oktober <strong>2010</strong> wurde auf einer<br />

landesweiten Konferenz der Ortsvereins- und<br />

Kreisvorsitzenden in einem offenen Dialog mit<br />

allen Kabinettsmitgliedern und dem Fraktions-<br />

vorsitzenden der Landtagsfraktion eine erste<br />

Zwischenbilanz der Regierungsarbeit gezogen.<br />

Im Januar <strong>2010</strong> wurde im Gothaer Tivoli das<br />

20jährige Jubiläum der <strong>SPD</strong> Thüringen begangen.<br />

In einer bewegenden Diskussionsrunde<br />

ließen Mitglieder der ersten Stunde und der ehemalige<br />

Bundesfinanzminister Hans Eichel die<br />

politische Wendezeit Revue passieren. In den<br />

Jahren <strong>2009</strong> und <strong>2010</strong> fanden erstmals landesweite<br />

Betriebsratskonferenzen von AfA und <strong>SPD</strong><br />

statt, die mit jeweils über einhundert Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern sehr gut besucht<br />

waren. Weitere Höhepunkte des Parteilebens<br />

waren der Politische Aschermittwoch in Arnstadt,<br />

der inzwischen die zweitgrößte Veranstaltung<br />

ihrer Art in Thüringen ist sowie die<br />

Verleihung des nach dem sozialdemokratischen<br />

Reichstagsabgeordneten Wilhelm Bock benannten<br />

und vom Gothaer Oberbürgermeister Knut<br />

Kreuch gestifteten Ehrenpreises Roter Bock an<br />

Egon Bahr für sein Engagement für Ost- und<br />

Mitteleuropa. Ebenfalls zum festen sozialdemokratischen<br />

Kalender in Thüringen gehörte auch<br />

in den Jahren <strong>2009</strong> und <strong>2010</strong> die Ehrung von<br />

Rudolf Breitscheid in der Gedenkstätte Buchenwald<br />

an dessen Todestag, dem 24. August, unter<br />

Anteilnahme vieler Genossinnen und Genossen.<br />

Die Mitgliederentwicklung bewegt sich nach<br />

wie vor auf vergleichsweise geringem Niveau.<br />

Zum 31.12.<strong>2010</strong> verzeichnete der Landesverband<br />

1.205 weibliche und 3.171 männliche Mitglieder<br />

und dabei einen steigenden Anteil junger Mitglieder.<br />

Der Landesvorstand hat deshalb ein<br />

verstärktes Augenmerk auf die Mitgliederbetreuung<br />

und Entwicklung gelegt und im Jahr<br />

<strong>2010</strong> begonnen, ein Bündel an Maßnahmen zur<br />

besseren Mitgliederbetreuung auf den Weg zu<br />

bringen. Im Jahr <strong>2010</strong> wurde so ein landesweites<br />

Neumitgliedertreffen, das halbjährlich stattfindet,<br />

neu aufgelegt. Darüber hinaus werden alle<br />

Neueintritte umgehend kontaktiert und erhalten<br />

ein Paket an verschiedenen Angeboten für<br />

die aktive Mitarbeit in der <strong>SPD</strong> Thüringen. Im<br />

zweiten Halbjahr <strong>2010</strong> wurde außerdem begonnen,<br />

in allen Kreisverbänden und größeren<br />

Ortsvereinen Mitgliederbeauftragte zu etablieren.<br />

Ebenfalls seit dem zweiten Halbjahr <strong>2010</strong><br />

wird ein umfassendes Bildungsprogramm für<br />

Funktionsträger und Mitglieder angeboten.<br />

Aufgrund zurückgehender Finanzmittel und einem<br />

Rückgang der Mitarbeiterzahl im Oktober<br />

<strong>2009</strong> war der Landesverband zudem gezwungen,<br />

sich mit einer Strukturreform auseinanderzusetzen.<br />

Nach intensiver Diskussion in den<br />

Gliederungen im Landesparteirat und im Landesvorstand<br />

wurde schließlich im Juni <strong>2010</strong> eine<br />

Strukturreform beschlossen, mit deren Umsetzung<br />

im September <strong>2010</strong> begonnen wurde.<br />

Diese sieht u. a. vor die bisherigen Regionalgeschäftsführer<br />

mit zentralen Aufgabenfeldern<br />

(Mitgliederwerbung und -betreuung; Parteior-<br />

<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />

ganisation und Kampagnen; Arbeitsgemeinschaften<br />

& Foren) für den gesamten Landesverband<br />

und alle Gliederungen zu betrauen. Neben<br />

den bestehenden Arbeitsfeldern soll so erreicht<br />

werden, dass im ganzen Landesverband und für<br />

alle Gliederungen eine vergleichbare Betreuung<br />

Mitglieder des Landesvorstands <strong>2010</strong><br />

Der Landesparteitag am 06.03.<strong>2010</strong> in Ilmenau<br />

stand ganz im Zeichen der Neuwahlen zum<br />

Landesvorstand. Dem Landesvorstand gehören<br />

seit dem Parteitag an:<br />

Landesvorsitzender<br />

Christoph Matschie, MdL<br />

Stellv. Landesvorsitzende<br />

Andreas Bausewein<br />

Iris Gleicke, MdB<br />

Frank Roßner<br />

Heike Taubert, MdL<br />

Schatzmeister<br />

Cornelia Kraffzick<br />

Beisitzer<br />

Rolf Baumann, MdL<br />

Dagmar Becker<br />

Bernd Brösdorf<br />

Sabine Doht, MdL<br />

Ronny Fritzlar<br />

Landesverband Sachsen<br />

Januar – März <strong>2009</strong>: Erstellung und<br />

Vorstellung des Regierungsprogramms<br />

für die Landtagswahl<br />

Im Januar <strong>2009</strong> wurde die Erstellung des Regierungsprogrammes<br />

der <strong>SPD</strong> Sachsen <strong>2009</strong> –<br />

2014 durch thematische Dialogveranstaltungen<br />

mit externen Experten begleitet. Innerparteilich<br />

wurde das Regierungsprogramm auf den Regionalkonferenzen<br />

vom 23. Februar bis 27. Februar<br />

<strong>2009</strong> diskutiert.<br />

7. März <strong>2009</strong>: Landeswahlkonferenz in Oschatz<br />

Die <strong>SPD</strong> Sachsen hat auf der Landeswahlkonferenz<br />

am 7. März <strong>2009</strong> in Oschatz die personellen<br />

und programmatischen Weichen für die bevorstehende<br />

Landtagswahl und die Bundestagswahl<br />

gestellt. Das Regierungsprogramm der<br />

sächsischen <strong>SPD</strong> mit dem Titel Anpacken. Zukunft<br />

gestalten. Für Sachsen. wurde von den Delegierten<br />

sowie den Kandidatinnen und Kandi-<br />

<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />

sichergestellt ist. Neben den zentralen Aufgaben<br />

der Landesgeschäftsstelle existieren noch 4 Regionalbüros<br />

mit je einer in Teilzeit beschäftigten<br />

Kollegin und Zuständigkeit für je eine Region<br />

mit 5 bis 6 Kreisverbänden. Die erste<br />

Phase der Strukturreform soll im Herbst 2011<br />

Enrico Gropp<br />

Susanne Köhler<br />

Ernst Kranz, MdB<br />

Diana Lehmann<br />

Bettina Löbl<br />

Eleonore Mühlbauer, MdL<br />

Dr. Werner Pidde, MdL<br />

Barbara Rinke<br />

Dr. Hartmut Schubert<br />

Dr. Albrecht Schröter<br />

Brita Schweitzberger<br />

Sven Steinbrück<br />

Dr. Norbert Vornehm<br />

Neben den gewählten Mitgliedern gehören<br />

Landesparteiratsvorsitzender Wilhelm Schreier und<br />

Landesgeschäftsführer René Lindenberg (bis Oktober<br />

<strong>2009</strong> Jochen Staschewski) sowie die Vorsitzenden<br />

der Arbeitsgemeinschaften dem Gremium an:<br />

Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB)<br />

Andreas Räuber<br />

daten beraten und verabschiedet. Thomas Jurk<br />

wurde mit 89,9 % zum Spitzenkandidaten für<br />

die Landtagswahl gewählt. Die Liste mit 55 Kandidatinnen<br />

und Kandidaten für die Landtagswahl<br />

wurde aufgestellt. Im Anschluss wurde<br />

Wolfgang Tiefensee mit 92,4 % zum Spitzenkandidaten<br />

für die Bundestagswahl gewählt.<br />

Die Liste mit 15 Kandidatinnen und Kandidaten<br />

für die Bundestagswahl wurde verabschiedet.<br />

März – Mai <strong>2009</strong>: Vorbereitung der<br />

Wahlkämpfe<br />

In einzelnen Vorbereitungsseminaren stimmten<br />

sich alle sächsischen Kandidatinnen und Kandidaten,<br />

alle Hauptamtlichen sowie alle Wahlkampfhelfer<br />

auf die Wahlkämpfe ein. Die Wahlkampfzentrale<br />

in Dresden wurde eingerichtet.<br />

25. April <strong>2009</strong>: Kommunalpolitische Konferenz<br />

Die sächsische Sozialdemokratie traf sich am<br />

25. April in Grimma zu ihrer zweiten Kommunalpolitischen<br />

Konferenz. Die <strong>SPD</strong> Sachsen gab hier<br />

den inhaltlichen und strategischen Startschuss<br />

für die heiße Phase des Kommunalwahlkampfes.<br />

07. Juni <strong>2009</strong>: Europawahl<br />

Nach einem landesweiten Wahlkampf schaffte<br />

Constanze Krehl aus Leipzig den Wiedereinzug<br />

ins Europäische Parlament.<br />

einer Überprüfung unterzogen werden. Die<br />

Jahre <strong>2009</strong> und <strong>2010</strong> waren somit von intensiven<br />

Wahlkampfanstrengungen und der ersten<br />

Regierungsbeteiligung seit 10 Jahren und der<br />

damit verbunden Umsetzung sozialdemokratischer<br />

Leitprojekte geprägt.<br />

Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen<br />

(AfA)<br />

Frank Weber<br />

Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer<br />

Juristen (ASJ)<br />

Thomas Notzke<br />

Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen (AGS)<br />

Wulf Schröter<br />

Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen<br />

(ASF)<br />

Dr. Cornelia Klisch<br />

Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokraten im<br />

Gesundheitswesen (ASG)<br />

David Eckardt<br />

bis 25.05.<strong>2010</strong>: Guido Dressel<br />

Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten (Jusos)<br />

Diana Lehmann<br />

bis 28.11.<strong>2009</strong>: Peter Metz<br />

Arbeitsgemeinschaft 60plus<br />

Wolf-Dietrich Waack<br />

August <strong>2009</strong>: Landtagswahl<br />

Am 9. August fand der Wahlkampfauftakt verbun<br />

den mit einem außerordentlichen Landesparteitag<br />

(Wahl der Bundes parteitagsdelegierten<br />

und der Mitglieder des Bundesparteirats) als<br />

Open Air-Veranstaltung auf dem Leipziger Augustusplatz<br />

statt. Bei bestem Wetter gab Matthias<br />

Platzeck den Startschuss für den Landtagswahlkampf<br />

der sächsischen <strong>SPD</strong>. Die Resolution<br />

Wir kämpfen: Für ein soziales, starkes und weltoffenes<br />

Sachsen! wurde verabschiedet.<br />

Die Tour des Spitzenkandidaten Thomas Jurk<br />

startete mit insgesamt 10 Stationen in Sachsen.<br />

Zum Zwischenspurt am 22. August begrüßten<br />

die sächsischen Sozialdemokraten Franz Müntefering<br />

in Chemnitz. Den Wahlkampfendspurt<br />

für den Landtagswahlkampf sowie den Auftakt<br />

für den Bundestagswahlkampf läutete Frank-<br />

Walter Steinmeier am 27. August in Dresden ein.<br />

Mit dem Wahlergebnis von 10,4 % zogen am<br />

30. August <strong>2009</strong> nur vierzehn Abgeordnete für<br />

die <strong>SPD</strong> in den Sächsischen Landtag ein. Aufgrund<br />

des enttäuschenden Wahlergebnisses<br />

und dem damit einhergegangenen Verlust der<br />

Regierungsbeteiligung trat Thomas Jurk als Vorsitzender<br />

zurück. Rolf Schwanitz übernahm als<br />

amtierender Vorsitzender.

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