2009 2010 - SPD
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2009 2010 - SPD
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76 Arbeitsgemeinschaften - Jusos<br />
Arbeitsgemeinschaften - Jusos | Juso-HG 77<br />
Jusos bei m Castorprotest am 7. November <strong>2010</strong><br />
wir <strong>2009</strong> erstmals ein Neumitgliederseminar<br />
für junge Frauen auf Bundesebene an. Dieses<br />
Angebot wurde weit über unsere Erwartungen<br />
nachgefragt und zeigte, dass Frauenförderung<br />
im Verband und Partei bereits nach dem Eintritt<br />
beginnen sollte. Die Kombination – hier<br />
eine wichtige auch medial beachtete Großveranstaltung<br />
wie den <strong>SPD</strong>-Bundesparteitag in<br />
Dresden, dort kleinere Workshops und die Gelegenheit,<br />
das Erlebte gemeinsam zu reflektieren<br />
– erwies sich als zukunftsträchtiges Konzept<br />
und soll wiederholt werden.<br />
Internationale Veranstaltungen<br />
WBC-Jahreskonferenz – <strong>2010</strong> mit einer<br />
großen Bundesvorstands-Delegation<br />
In beiden Jahren fanden insgesamt mehrere<br />
Dutzend internationale Begegnungen statt,<br />
durchgeführt von Juso-Gliederungen und dem<br />
Juso-Bundesverband. Unter anderem besuchten<br />
eine große Delegation des Bundesverbands<br />
die Jahreskonferenz des Willy-Brandt-<br />
Centers und brachte sich dort inhaltlich ein.<br />
Gleichstellung<br />
Während unserer Veranstaltungen wurde Gender-Mainstreaming<br />
als Querschnittsaufgabe<br />
begriffen. Dies führte insofern zu positiven Ergebnissen,<br />
als so auch junge Menschen, die der<br />
Gleichstellungspolitik im klassischen Sinne eher<br />
kritisch gegenüberstehen, mit diesem wichtigen<br />
Politikfeld in Berührung gebracht werden<br />
konnten. So konnte eine weitere Sensibilisie-<br />
Foto: Jusos.de<br />
rung im Verband für dieses wichtige Thema<br />
erreicht werden. <strong>2010</strong> organisierten wir jeweils<br />
einen feministischen Kongress in Frankfurt am<br />
Main, auf dem wir auch das Gespräch mit Bündnispartnern<br />
und die Auseinandersetzung mit<br />
VertreterInnen neuer feministischer Ansätze<br />
such ten.<br />
<strong>2009</strong> organisierten wir ein Neumitgliederseminar<br />
für junge Frauen parallel zum Bundesparteitag<br />
der <strong>SPD</strong>. Die Bewerbungen für dieses<br />
Seminar waren 10 Mal so hoch, wie Plätze zur<br />
Verfügung standen. Das Format soll deshalb in<br />
ähnlicher Form fortgeführt werden.<br />
Um die Thematik zielgruppengerecht zu kommunizieren,<br />
wurde eine Postkartenreihe im Design<br />
des Street Art-Künstlers Bansky aufgelegt.<br />
Kampf gegen Rechts<br />
Ein wichtiger Punkt der Arbeit des Verbandes<br />
war und ist der Kampf gegen menschenfeindliche<br />
Einstellungen: Aktivitäten gegen jede Form<br />
von Fremdenfeindlichkeit, Homophobie Antisemitismus<br />
und Rassismus sind zum festen<br />
Bestandteil unserer politischen Arbeit geworden.<br />
Wir sehen uns mit der zivilgesellschaftlichen<br />
Herausforderung konfrontiert, dass das<br />
rechte Potential in unserer Gesellschaft leider<br />
viel höher ist, als selbst die schon erschreckenden<br />
Wahlergebnisse von NPD und DVU in mehreren<br />
Bundesländern aussagen. Dies zeigt sich<br />
bei Alltagsrassismus und Wohlstandschauvinismus<br />
sind bis in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen.<br />
Eine besondere Gefahr stellen auch<br />
Burschenschaften, vor allem der Dachver band<br />
Deutsche Burschenschaft, dar. Durch diese Organisationen<br />
versuchen oft rechte Akademiker<br />
junge Studierende mit völkischer Ge sinnung in<br />
einflussreiche Positionen zu bringen. Der Juso-<br />
Bundesverband setzt sich deshalb nach wie<br />
vor für einen allgemeinen Unvereinbarkeitsbeschluss<br />
mit der Deutschen Burschenschaft ein.<br />
Menschenfeindliche Einstellungen sind für uns<br />
kein Phänomen, das sich allein in Gewalttaten<br />
äußert, sondern auch immer mehr in den Köpfen<br />
der Menschen verankert ist. Daher haben<br />
wir uns mit der Frage auseinandergesetzt, woraus<br />
diese Einstellungen resultieren, wie Vorurteile<br />
bekämpft und wie die Zivilgesellschaft<br />
im Kampf gegen Rechts gestärkt werden kann.<br />
In der Netzwerkstelle Antifaschismus haben wir<br />
dazu eine Koordinationsstelle der in diesem Bereich<br />
Engagierten geschaffen. Für uns war es<br />
wichtig, sowohl in der gesellschaftlichen Debatte<br />
als auch in der praktischen Auseinandersetzung<br />
mit diesem Phänomen voranzukommen.<br />
Wir haben deshalb unterschiedliche<br />
Materialien für die verschiedenen Zielgruppen<br />
entworfen. So wurde das Heft „Argumente ge-<br />
gen Rechts“ aufgelegt, dass mit den üblichen<br />
Vorurteilen aufräumt. Mit der Entwicklung des<br />
Nazizwergs, einem Gartenzwerg der in seiner<br />
Aufmachung an Adolf Hitler erinnert, gelang<br />
es uns, Jugendliche auf dieses Thema aufmerksam<br />
zu machen. Das Symbol wird auf Postkarten,<br />
Postern und Flyern verwendet und ist vor<br />
allem in der ersten Ansprache von Interessierten<br />
sehr erfolgreich. Der Nazizwerg kann auch<br />
in einer selbst gebauten Kegelbahn von Jugendlichen<br />
weggekegelt werden. Dieses Instrument<br />
setzten wir insbesondere auf der Jugendmesse<br />
You ein aber auch an anderen Or ten.<br />
Diese Aktionsform wird insbesondere aus der<br />
Fläche nachgefragt. Auch im Netzt waren wir<br />
aktiv und gründeten Foren und Seiten gegen<br />
Rechts. Auf der Straße beteiligten wir uns an<br />
mehreren Bündnissen gegen Aufmärsche von<br />
Neonazis. Insbesondere in Dresden waren wir<br />
<strong>2009</strong> und <strong>2010</strong> aktiv und mobilisierten stark.<br />
Materialien<br />
Wie auch in den vergangenen Jahren veröffentlicht<br />
der Juso-Bundesverband neben zahlreichen<br />
Einzelmaterialen wie Flyern, Plakaten<br />
und Broschüren auch weiterhin die regelmäßig<br />
erscheinenden Publikationen. Mit der sechsmal<br />
jährlich erscheinenden Verbandszeitschrift<br />
Update informiert der Bundesverband seine<br />
Mitglieder über aktuelle Positionen, anstehende<br />
Termine oder neue Materialen. Hier erhalten<br />
auch die Landes- und Bezirksverbände Platz<br />
für die Berichterstattung über ihre Arbeit vor<br />
Ort und ihre internationalen Begegnungen. Viermal<br />
jährlich erscheinen die Argumente, welche<br />
mit wissenschaftlichen Texten als Argumentationshilfe<br />
für unsere Verbandsmitglieder dienen<br />
sollen. Beide Publikationen haben die Themensetzung<br />
<strong>2009</strong> und <strong>2010</strong> flankiert und einzelne<br />
Themenschwerpunkte mit Artikeln aufgegriffen<br />
und vertieft.<br />
Verändertes Medienverhalten<br />
Nicht zu übersehen war die wachsende Bedeutung<br />
des Internets für die politische Jugendarbeit.<br />
Jugendliche verbringen mittlerweile mehr<br />
Zeit im Netz als vor dem Fernseher oder mit dem<br />
Lesen von Zeitungen. Das Internet ist das neue<br />
Leitmedium für die Jugend. Im Wahlkampf <strong>2009</strong><br />
erkannten alle Parteien die enorme Bedeutung<br />
des Internets für die politische Kommunikation.<br />
Wir Jusos wissen, dass wir cross-medial<br />
agieren müssen, d.h. sowohl mit tra di tionellen<br />
Textflyern als auch über das Internet. Jugendliche<br />
sehen das Internet vornehmlich als Unterhaltungs-<br />
und Serviceangebot. Dies müssen wir<br />
in unserem Online-Angebot mitdenken.<br />
Die Jusos bieten deshalb, so weit möglich, Argumentations-<br />
und Servicematerial zum Download<br />
an. Das alles geschieht ohne Beschränkun-<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
gen oder interne Bereiche. Mit über 20 Mil lionen<br />
Nutzern z. B. bei Facebook ist das web 2.0 zu<br />
einer wichtigen Kommunikationsschnittstelle<br />
geworden. Der Bereich des web 2.0 ist allerdings<br />
nach wie vor hohen Schwankungen zwischen<br />
verschiedenen Portalen ausgesetzt, wie<br />
die nachlassende Popularität von myspace zeigt.<br />
Der Juso-Bundesverband war deshalb in verschiedenen<br />
Portalen wie den VZ-Netzwerken,<br />
Facebook, Twitter, myspace oder youtube aktiv.<br />
Wichtig ist vor allem eine aktive und partizipative<br />
Kommunikation. Wir versuchen, auf Kommentare<br />
auf unseren Seiten der Geschwindigkeit<br />
des Mediums entsprechend zu reagieren<br />
und betreiben eine möglichst offene und transparente<br />
Diskussionskultur. Meinungsäußerungen<br />
auf unseren Plattformen sind ein wichtiger<br />
Teil der Verbandsdebatte.<br />
Online-Aktionen spielten in den Jahren <strong>2009</strong><br />
und <strong>2010</strong> eine immer größere Rolle. Wir haben<br />
aber immer verstärkter versucht, die online- und<br />
offline-Kommunikation miteinander zu verbinden<br />
und nach Möglichkeiten zu suchen, wie<br />
wir über den eigenen UnterstützerInnenkreis<br />
hinaus über inhaltliche Initiativen im Netz Relevanz<br />
entfalten können. So wurden bspw. Aktionen<br />
gegen Nazis im Netz gestartet, die nicht<br />
offiziell als Juso-Aktion gebrandet wurden.<br />
Weiterhin erwies es sich für den Juso-Bundes-<br />
Arbeitsgemeinschaft Juso-Hochschulgruppen<br />
Das Studium der Zukunft<br />
Die Juso-Hochschulgruppen sind die Vertretung<br />
der Jusos und der <strong>SPD</strong> an den Hochschulen. Mit<br />
fast 80 aktiven Gruppen im gesamten Bundesgebiet<br />
repräsentieren und gestalten die Juso-<br />
Hochschulgruppen die Sozialdemokratie im studentischen<br />
Umfeld.<br />
Das Engagement reicht von der Vertretung in<br />
akademischen und studentischen Gremien, Beratungs-<br />
und Serviceangeboten bis hin zu Veranstaltungen<br />
rund um hochschul- und bildungspolitische<br />
Themen. Dabei verstehen sich die<br />
Juso-Hochschulgruppen als politische Akteure<br />
im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang<br />
und lassen sich daher in ihren Aktivitäten nicht<br />
auf diese Themenbereiche beschränken.<br />
Die bildungspolitische Debatte wurde in den<br />
Jahren <strong>2009</strong> und <strong>2010</strong> sehr stark durch den<br />
Bildungsstreik geprägt, an dem sich auch die<br />
Juso-Hochschulgruppen aktiv beteiligt haben.<br />
Als Themen konnten u. a. der zu hohe<br />
Prüfungsdruck, die fehlende Mitbestimmung<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
verband als nützlich, dass durch die flächendeckende<br />
Vertretung von kommunalen Jusostrukturen<br />
die Möglichkeit besteht, mittels<br />
MultiplikatorInnen bundesweit die eigenen Veranstaltungen<br />
auch jenseits klassischer Medienkanäle<br />
bekannt zu machen.<br />
Fortgeführt wurde der zentrale Newsletter, der<br />
mehrere Tausend Interessierte unsere Veranstaltungen,<br />
Aktionen und Kampagnen informiert.<br />
Bei Veranstaltungen ist immer mehr sichtbar,<br />
dass vor allem das Internet wichtig für die ad-<br />
Mitglieder des Juso-Bundesvorstands<br />
Bundesvorsitzende der Jusos<br />
Franziska Drohsel (bis <strong>2010</strong>)<br />
Sascha Vogt (seit <strong>2010</strong>)<br />
BundesgeschäftsführerInnen der Jusos<br />
Katrin Münch (bis <strong>2010</strong>)<br />
Jan Böning (seit <strong>2010</strong>)<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
Simone Burger<br />
Michael Clivot<br />
Ralf Höschele<br />
Martin Margraf<br />
Sonja Pellin<br />
Sina Tiedtke (seit Juni <strong>2009</strong>)<br />
Sascha Vogt (bis Juni <strong>2010</strong>)<br />
von Studierenden sowie die Probleme von<br />
Bachelor-AbsolventInnen beim Übergang in<br />
den Beruf oder zum Master in die öffentliche<br />
Debatte gebracht werden. Letzteres wurde<br />
auch <strong>2010</strong> zu einem wichtigen Kampagnenthema<br />
der Juso-Hochschulgruppen. Zudem<br />
nahm natürlich auch bei den Juso-Hoch-<br />
ministrative Abwicklung der Veranstaltungen<br />
wie der Organisation von Anmeldungen, sowie<br />
zur kurzfristigen Kampagnenbewerbung wichtig<br />
ist. Sind Veranstaltungen längerfristig planbar,<br />
ist eine Bewerbung dieser ohne Unterstützung<br />
klassischer Printmaterialien allerdings<br />
weiterhin schwieriger.<br />
Es wird auch in Zukunft darauf ankommen, die<br />
zur Verfügung stehenden medialen Möglichkeiten<br />
effektiv einzusetzen, sich neuem Medienverhalten<br />
zu öffnen und Synergieeffekte<br />
zu nutzen.<br />
Bettina Schulze (seit Juni <strong>2009</strong>)<br />
Thilo Scholle (bis Juni <strong>2009</strong>)<br />
Katie Baldschun (bis Juni <strong>2009</strong>)<br />
Jan Schwarz (bis Juni <strong>2009</strong>, seit Juni <strong>2010</strong>)<br />
Jendrik Schröder (bis Juni <strong>2009</strong>)<br />
Gudrun Hofmann (bis Juni <strong>2009</strong>)<br />
Kooptierte Mitglieder<br />
IUSY-VizepräsidentIn<br />
Cordula Drautz (seit November 2007)<br />
ECOSY-VizepräsidentIn<br />
Nils Hindersmann (ab Mai 2007)<br />
Vertreterin der Hochschulgruppen<br />
Erkan Ertam<br />
schulgruppen die Bundestagswahl einen großen<br />
Raum ein. Im Rahmen einer Reiche Eltern<br />
für alle-Bustour besuchte der Bundesvorstand<br />
über 70 Hochschulstätte und unterstützte<br />
die lokalen Wahlkämpfe. Für die Juso-<br />
Mitglieder des Bundesvorstands der Juso-Hochschulgruppen 2008 – <strong>2010</strong><br />
2008 / <strong>2009</strong><br />
Erkan Ertan<br />
Florian Hillebrand<br />
Jan Krüger<br />
Marie-Christine Reinert<br />
Kerstin Rothe<br />
Ninja Schmiedgen<br />
Carola Rühling<br />
<strong>2009</strong> / <strong>2010</strong><br />
Matthias Brune<br />
Maren Butz<br />
Erkan Ertan<br />
Jan Krüger<br />
Marie-Christine Reinert<br />
Kerstin Rothe<br />
Carola Rühling<br />
Seit November <strong>2010</strong><br />
Patrick Ehinger<br />
Jan Krüger<br />
Jakob Lohmann<br />
Marie-Christine Reinert<br />
Anna Schreiber<br />
Anna Spaenhoff<br />
Mareike Strauß<br />
Bundesgeschäftsführung<br />
Martin Timpe (Mai 2008 – Februar <strong>2010</strong>)<br />
Tobias Keim (seit März <strong>2010</strong>)