2009 2010 - SPD
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Materialsammlung Bundestagswahlkampf <strong>2009</strong><br />
Onlinewahlkampf aus einem Guss<br />
Interaktiv und vernetzt, alle<br />
Informationen und Service<br />
auf den <strong>SPD</strong>-Internetplattformen<br />
Informieren, organisieren, kommunizieren.<br />
Das Internet bietet viel Raum für den Wahlkampf,<br />
nicht nur auf den eigenen Plattformen,<br />
sondern insbesondere in den sozialen Netzwerken<br />
wie Facebook, meinVZ, auf Twitter<br />
und in den Weblogs.<br />
Die Kampagne im Netz ist nur eine Seite der<br />
Medaille. Wichtig ist und bleibt das Gespräch<br />
vor Ort, die Präsenz im Land. Auch für den Offlinewahlkampf<br />
hält das Internet eine breite<br />
Palette an Werkzeugen bereit - von Aktionstipps<br />
bis hin zu Material für die Kampagne.<br />
Informationsangebote auf:<br />
n www.spd.de<br />
n www.wahlkampf09.de<br />
n meinespd.net<br />
Ein Überblick:<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
Zukunftswerkstätten als Zeichen der Erneuerung<br />
Zukunftswerkstatt<br />
Faires Deutschland<br />
Bundesparteitag am 26. September in Berlin<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> hat die <strong>SPD</strong> ihre Erneuerung – inhaltlich<br />
wie organisatorisch – vorangetrieben.<br />
Mit Beschlüssen in den Bereichen Wirtschaft,<br />
Finanzen und Arbeitsmarkt hat die <strong>SPD</strong> auf<br />
dem Berliner Bundesparteitag am 26. September<br />
wichtige inhaltliche Weichen für die<br />
Zukunft gestellt.<br />
Ein neues Fortschrittsmodell<br />
Die <strong>SPD</strong> machte sich dabei wirtschaftspolitisch<br />
für ein neues Fortschrittsmodell stark.<br />
Auf dem Bundesparteitag kritisierten die Delegierten<br />
den Finanzkapitalismus der letzten<br />
zwei Jahrzehnte, da er sich als Hemmschuh<br />
für wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen<br />
Fortschritt erwiesen hat. Ebenso wurde<br />
die mangelnde Aktivität der schwarz-gelben<br />
Bundesregierung kritisiert, die Initiativen vermissen<br />
lässt, um das vorhandene Kapital in<br />
neue Investitionen statt in Spekulationen fließen<br />
zu lassen. Die <strong>SPD</strong> hingegen will ein neues<br />
Fortschrittsmodell etablieren. Der Parteitagsbeschluss<br />
bekräftigt etwa das Ziel der Vollbeschäftigung.<br />
Möglich sei dies, wenn es gelänge,<br />
die Investitionsquote der Unternehmen<br />
deutlich anzuheben. Wo der Markt versagt,<br />
seien neue Anreize und Instrumente nötig, damit<br />
in Produkte von morgen investiert wird.<br />
Deutschland muss fairer werden<br />
Ziel der wirtschafts- und finanzpolitischen<br />
Vorschläge des Parteitages ist ein faires und<br />
gerechtes Deutschland, in dem die Menschen<br />
zuversichtlich in die Zukunft blicken. Nachhaltiges<br />
neues Wachstum, das nicht auf Kosten der<br />
Natur und zu Lasten des sozialen Ausgleichs<br />
geht. Ein anderer Wohlstand, der sich nicht nur<br />
am Bruttoinlandsprodukt, sondern vor allem<br />
auch an der Lebensqualität einer möglichst<br />
großen Zahl von Menschen bemisst.<br />
Mehr Mittel für Bildung und Kommunen<br />
Auf dem Parteitag wurde vereinbart, dass<br />
künftig der Spitzensteuersatz von 42 auf 49 %<br />
steigen soll. Greifen soll der neue Spitzensatz<br />
bei einem steuerpflichtigen Einkommen von<br />
100.000 Euro für Ledige. Des Weiteren sollen<br />
die 1996 abgeschaffte Vermögensteuer wie-<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
der einführt und die Abgeltungssteuer von<br />
25 % für private Kapitaleinkünfte angehoben<br />
werden. Die Mehreinnahmen in Höhe von<br />
rund 15 Milliarden Euro sollen untere Einkommen,<br />
Familien und Kommunen entlasten und<br />
zusätzlich in Bildung investiert werden. Das<br />
beschlossene Eckpunktepapier zu Fairness auf<br />
dem Arbeitsmarkt enthält folgende konkrete<br />
Maßnahmen: Um die Binnennachfrage anzukurbeln,<br />
müsse sich die Lohnentwicklung<br />
konsequent an der Produktivität orientieren.<br />
Ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro<br />
sowie eine gerechtere Einkommens- und Vermögensverteilung<br />
müssten dazu durchgesetzt<br />
werden. Außerdem solle die Leih- und Zeitarbeit<br />
begrenzt werden.<br />
Parteireform steht weiter im Mittelpunkt<br />
Ebenso engagiert wie die inhaltlichen Themen<br />
hat der Parteitag den Fortgang der Parteireform,<br />
die auch 2011 eine wichtige Rolle spielen<br />
wird, debattiert. Dabei geht es um mehr,<br />
als einmalig die Organisationsstruktur neuen<br />
Rahmenbedingungen anzupassen. Denn in<br />
einer Zeit des rasanten Wandels muss die <strong>SPD</strong><br />
organisatorisch in der Lage sein, jederzeit auf<br />
sich ändernde Bedingungen zu reagieren.<br />
Als Rahmen für die Parteireform soll unter der<br />
Federführung der Generalsekretärin ein „Organisationspolitisches<br />
Grundsatzprogramm“<br />
entwickelt werden. Eine zentrale Frage ist dabei,<br />
wie Mitglieder und Nichtmitglieder besser<br />
in die Parteiarbeit eingebunden werden<br />
können, um die Kampagnenfähigkeit der <strong>SPD</strong><br />
nachhaltig zu stärken. Denn Kampagnenfähigkeit<br />
hängt von mehr ab als nur der Qualität<br />
werblicher Maßnahmen. Wichtiger ist, Mitglieder<br />
für die Partei zu begeistern, sie sprachfähig<br />
zu machen und die <strong>SPD</strong> für Interessierte zu öffnen.<br />
Hierzu zählen auch Mitglieder der vielen<br />
sozialen Bewegungen, der Umweltverbände,<br />
von lokalen – oder auch durch das Internet gestützten<br />
– Initiativen.<br />
Debatte über Integration<br />
So diskutierten vor Beginn des Parteitags Sigmar<br />
Gabriel, Heinz Buschkowsky, Lothar Kannenberg<br />
und Naika Foroutan unter dem Titel Ohne<br />
Angst und Träumereien den Kurs der künftigen<br />
Integrationspolitik der <strong>SPD</strong>. Damit machte die<br />
<strong>SPD</strong> deutlich, dass die Herausforderungen rund<br />
um eine moderne Integrationspolitik nicht erst<br />
seit dem umstrittenen Buch Thilo Sarrazins ein<br />
zentrales Politikfeld der <strong>SPD</strong> sind.<br />
20 Jahre Vereinigung der Sozialdemokratie<br />
Mit einem Festakt feierte die <strong>SPD</strong> am Vortrag<br />
des Parteitages die Vereinigung der beiden sozialdemokratischen<br />
Parteien in Ost und West<br />
Foto: dbutzmann.de<br />
Berichte des Willy-Brandt-Hauses 29<br />
im September 1990. Mit einer eindrucksvollen<br />
Rede würdigte Hans-Jochen Vogel die Protagonisten<br />
dieser historischen Stunde.<br />
Hans-Jochen Vogel bei seiner Rede zum Jubiläum der<br />
Vereinigung der Sozialdemokratie vor 20 Jahren<br />
Für eine offene und bürgernahe Partei<br />
Zukunftswerkstätten und Bürgerkonferenzen<br />
des Willy-Brandt-Hauses<br />
Der Prozess der Öffnung, den der Dresdner<br />
Parteitag <strong>2009</strong> beschlossen hatte, stand <strong>2010</strong><br />
im Zentrum der Arbeit des Willy-Brandt-Hauses.<br />
Dieser Prozess wurde in Form von sechs<br />
Zukunftswerkstätten organisiert, die die programmatische<br />
Weiterentwicklung der Partei,<br />
die Etablierung einer neuer Diskussionskultur<br />
über neue Beteiligungsformen sowie eine Öffnung<br />
der Partei nach innen und nach außen<br />
zum Ziel haben. Das Willy-Brandt-Haus half<br />
mit, die <strong>SPD</strong> zu einem Ort des gemeinsamen<br />
Austauschs zu machen, bei dem sich Politik<br />
und Bürger auf Augenhöhe begegnen und<br />
über die Zukunftsfragen der Gesellschaft gemeinsam<br />
beraten. Die Alltagserfahrungen der<br />
Menschen wurden dabei stärker in die politische<br />
Arbeit einbezogen. Außerdem sollten die<br />
Zukunftswerkstätten zum Resonanzboden für<br />
sozialdemokratische Werte und Vorstellungen<br />
werden. Hierzu wurde auch der neugestaltete<br />
Internet-Auftritt mit neuen Kommunikationsangebot<br />
zu den Zukunftswerkstätten genutzt.<br />
Entsprechend sozialdemokratischen Zukunftsthemen<br />
wurden folgende 6 Werkstätten eingerichtet:<br />
n Gut und sicher leben<br />
n Arbeit, Innovation, Umwelt<br />
n Familie<br />
n Bildung<br />
n Integration<br />
n Demokratie und Freiheit<br />
In diesen Zukunftswerkstätten kamen die Erfahrung<br />
vieler <strong>SPD</strong>-Mitglieder mit dem Wissen<br />
von außenstehenden Experten zusammen.