2009 2010 - SPD
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Arbeitsgemeinschaften - AfA<br />
Schwerpunkt: Gute Arbeit einfordern –<br />
Prekäre und atypische Beschäftigung<br />
zurückdrängen<br />
Ebenfalls auf der Grundlage des Leitantrages<br />
von 2008 hat der AfA-Bundesvorstand das<br />
Thema Gute Arbeit in den Mittelpunkt seiner<br />
Arbeit gestellt. Im Vordergrund standen die Bekämpfung<br />
des Missbrauchs von Leiharbeit zu<br />
Tarifflucht und Lohndumping und die Forderung,<br />
das Prinzip Gleiches Geld für gleiche Arbeit<br />
endlich ohne Ausnahme durchzusetzen.<br />
Unsere Positionen wurden bereits im Regierungsprogramm<br />
der <strong>SPD</strong> für die Bundestagswahl<br />
<strong>2009</strong> aufgenommen und in einem Beschluss<br />
des Parteivorstands im Januar <strong>2010</strong><br />
noch einmal bekräftigt. Weiter hat sich die AfA<br />
für die Abschaffung der befristeten Beschäftigung<br />
ohne sachlichen Grund eingesetzt. Diese<br />
Forderung wurde im vom Parteivorstand be-<br />
Vorsitzender<br />
Ottmar Schreiner, MdB<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
Klaus Barthel, MdB<br />
Annegret Hansen<br />
Guntram Schneider<br />
Andreas Steppuhn<br />
Beisitzerinnen und Beisitzer<br />
Sabine-Almut Auerbach<br />
Detlef Baer, MdL<br />
Stefan Brangs, MdL<br />
Dirk Frohne<br />
Wolfgang Jägers<br />
Renate Kleinfeld<br />
Alfred Klingel<br />
Wolfgang Lorenz<br />
Dagmar Losert<br />
schlossenen Positionspapier Fairness auf dem<br />
Arbeitsmarkt vom 15. März <strong>2010</strong> und dem Parteitagsbeschluss<br />
vom September <strong>2010</strong> übernommen.<br />
Bereits seit 2006 fordert die AfA die<br />
Einrichtung eines öffentlich verantworteten<br />
Beschäftigungssektors mit sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitsplätzen. In sozialdemokratischer<br />
Regierungszeit ist dem teilweise<br />
bereits durch die Einführung des Kommunal-<br />
Kombis und des Beschäftigungszuschusses<br />
entsprochen worden. Die <strong>SPD</strong> hat diese Forderung<br />
nach einem sozialen Arbeitsmarkt nun<br />
mit der Positionierung in dem Beschluss Fairness<br />
auf dem Arbeitsmarkt weiterentwickelt.<br />
Wahlkämpfe<br />
Europawahlkampf<br />
Die AfA hat sich mit einem zentralen Arbeitnehmerwahlaufruf<br />
und dezentralen Veranstal-<br />
Mitglieder des AfA-Bundesvorstands - gewählt am 17. April <strong>2010</strong><br />
Udo Lutz<br />
Olaf Schüssler<br />
Gunter Wachholz<br />
Elke Watzema<br />
Frank Weber, MdL<br />
Alfons Wobbeler<br />
Ludwig Wörner, MdL<br />
Kooptierte Mitglieder<br />
Martin Burkert, MdB<br />
Wilfried Busemann<br />
Dietmar Glaßer<br />
Hermann Hibbeler<br />
Alexander Naujoks<br />
Jörg Wenghöfer<br />
Ehrenvorsitzender<br />
Rudolf Dreßler<br />
tungen am Europawahlkampf beteiligt. Der<br />
Wahlaufruf wurde von vielen Europäischen Betriebsräten<br />
unterschrieben. Im Zentrum stand<br />
die Forderung, die Europäische Union zu einer<br />
Sozialunion weiter zu entwickeln. Am 29. Mai<br />
<strong>2009</strong> führte der AfA-Bundesvorstand eine Betriebsrätekonferenz<br />
zu europäischen Themen<br />
in Saarbrücken durch.<br />
Bundestagswahlkampf<br />
Die AfA hat sich mit vielen dezentralen Betriebsrätekonferenzen<br />
am Bundestagswahlkampf be -<br />
teiligt. In den meisten Bundesländern fand eine<br />
solche Konferenz statt. Seitens des AfA-Bundesvorstands<br />
wurde ein zentraler Arbeitnehmerwahlaufruf<br />
initiiert. Den Aufruf haben 30 Kolleginnen<br />
und Kollegen aus Konzern- und<br />
Gesamtbetriebsräten verschiedener Unternehmen<br />
und Betriebe unterzeichnet. Der Aufruf<br />
wurde überwiegend über das Internet verbreitet.<br />
Im Zentrum unserer Forderungen stand, dass<br />
gerechte Einkommen, Mindest löhne, gute<br />
Arbeitsbedingungen und starke Arbeit neh merrechte<br />
nur mit einer starken <strong>SPD</strong> zu verwirklichen<br />
sind. Über die AfA wurde die Beteiligung<br />
vieler prominenter Betriebsräte auf Wahlkampfkundgebungen<br />
der <strong>SPD</strong> organisiert.<br />
AfA Bundeskongress <strong>2010</strong><br />
Unter dem Motto Vorwärts und nicht vergessen:<br />
Gute Arbeit – Sicherheit – Mitbestimmung<br />
diskutierten vom 16. bis 18. April <strong>2010</strong><br />
250 Delegierte in Potsdam über zentrale Arbeitnehmerthemen.<br />
Im Mittelpunkt der Beratungen<br />
standen Beschlüsse zum Themenkomplex<br />
Gute Arbeit und Zukunft der<br />
Rentenversicherung. Bei den Neuwahlen zum<br />
AfA-Bundesvorstand wurde der AfA-Bundesvorsitzende<br />
Ottmar Schreiner in seinem Amt<br />
bestätigt.<br />
Organisation<br />
Die letzte Abfrage zum Stand der Betriebsorganisation<br />
bei den Landesverbänden und<br />
Bezirken hat ergeben, dass in 244 von 422<br />
Unterbezirken / Kreisverbänden Arbeitsgemeinschaften<br />
für Arbeitnehmerfragen bestehen. Die<br />
Landesverbände / Bezirke haben die Frage nach<br />
der Anzahl der bestehenden <strong>SPD</strong>-Betriebsgruppen<br />
dahingehend beantwortet, dass insgesamt<br />
438 Betriebsgruppen bestehen. Hinzu<br />
kommen 126 Betriebsgruppen im Bereich<br />
Eisen bahn, die vom zentralen Betriebsgruppenausschuss<br />
Eisenbahn betreut und koordiniert<br />
werden.<br />
Der AfA-Bundesvorstand hat <strong>2010</strong> eine Projektgruppe<br />
beauftragt, mittels einer Befragung in<br />
allen Unterbezirken eine Bestandsaufnahme<br />
der AfA-Organisation durchzuführen. Die Befragung<br />
wurde im Frühjahr 2011 begonnen.<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>SPD</strong> 60 plus<br />
Erfahrung packt an!<br />
Wahlkämpfe<br />
<strong>2009</strong> war geprägt durch die zahlreichen Aktivitäten<br />
der älteren Sozialdemokratinnen und<br />
Sozialdemokraten zum Europa- und Bundestagswahlkampf.<br />
Im Februar traf der 60 plus-<br />
Bundesvorstand mit dem damaligen BGF Kajo<br />
Wasserhövel und seinen MitarbeiterInnen<br />
zusammen, um für die Wahlkampagnen Inhalte<br />
und Anspracheformen zu besprechen, die<br />
sich gezielt an das für die <strong>SPD</strong> wichtige ältere<br />
Drittel der Wählerschaft richten sollten. Zu<br />
den dringenden Themen zählten Sicherung<br />
der Arbeitsplätze gegen Ende der Berufszeit,<br />
selbständiges Leben in der eigenen Wohnung,<br />
Erhalt der solidarischen Kranken- und Rentenversicherung,<br />
Einbeziehung in Information<br />
und Bildung. Der Bundesvorstand bat darum,<br />
60 plus auf allen Ebenen in die Planung der<br />
Seniorenwahlkämpfe einzubeziehen. Schon<br />
Anfang des Jahres wurden die 60 plus Teams<br />
gebildet, die oftmals gemeinsam mit den<br />
Jungen Teams bei Straßenaktionen, Infoständen,<br />
großen und kleinen Kundgebungen dabei<br />
waren und für gute Stimmung sorgten. Zum<br />
Europawahlkampf gestaltete die AG ihren<br />
Aktionstag unter dem Motto: Unser Europa –<br />
sicher, sozial, solidarisch. Da die Europäische<br />
Union für viele Bürgerinnen und Bürger weit<br />
weg ist, war uns hier wichtig, die Vorzüge der<br />
Europäischen Union deutlich zu machen. Der<br />
Seniorenwahlkampf war u. a. mit Kandidatenbodenzeitungen,<br />
Europaquiz, Aktionen gegen<br />
Lohndumping und für den Mindestlohn in der<br />
ganzen Republik unterwegs. Die AG <strong>SPD</strong> 60 plus<br />
war ein bundesweiter Aktivposten der <strong>SPD</strong>.<br />
Der Newsletter PlusInfo wurde <strong>2009</strong> eingeführt<br />
und erscheint seitdem in unregelmäßigen<br />
Abständen. Er ist eine gute Unterstützung<br />
der politischen Arbeit der Arbeitsgemeinschaften<br />
60 plus vor Ort.<br />
Im Willy-Brandt-Haus trafen sich im Mai <strong>2009</strong><br />
gewerkschaftlich organisierte Seniorinnen und<br />
Senioren, um mit dem 60 plus Bundesvorstand<br />
und BGF Kajo Wasserhövel über die Politik der<br />
<strong>SPD</strong> zu diskutieren. Neben einem allgemeinen<br />
Erfahrungsaustausch war es unser Anliegen,<br />
die Zusammenarbeit mit gewerkschaftlichen<br />
Organisationen wieder zu stärken.<br />
Im Rahmen des Bundestagswahlkampfes und<br />
der verstärkten Kooperation der Zielgruppen<br />
untereinander, führten die Arbeitsgemeinschaft<br />
der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten<br />
im Gesundheitswesen (ASG) und die<br />
AG <strong>SPD</strong> 60 plus die Veranstaltung Medizin und<br />
Pflege in einer älter werdenden Gesellschaft<br />
am 4. Juli in Dresden durch.<br />
Verstärkung erfuhr der Seniorenwahlkampf<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
durch die Initiative<br />
Erfahrung packt an.<br />
Erfahrene Sozialdemokratinnen<br />
und So -<br />
zialde mokraten, wie<br />
Erhard Eppler oder<br />
Henning Scherf und<br />
auch der ehemalige<br />
Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern<br />
Dr. Harald Ringstorff, forderten in Aufrufen<br />
und Veranstaltungen dazu auf, die <strong>SPD</strong> und<br />
Frank-Walter Steinmeier zu wählen.<br />
Die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs unterstützte<br />
die AG <strong>SPD</strong> 60 plus mit ihrem Bundeskongress<br />
unter dem Motto Gemeinsam Zukunft<br />
gestalten. Der Kongress wurde bewusst in Erfurt<br />
durchgeführt, um die Aufmerksamkeit auf<br />
den Thüringer Landtagswahlkampf zu lenken.<br />
Der 9. Deutsche Seniorentag fand vom 8. - 10.<br />
Juni in Leipzig unter dem Motto Alter leben -<br />
Verantwortung übernehmen statt. Die AG <strong>SPD</strong><br />
60 plus warb mit einem Stand und dem Forum<br />
Alter mit Engagement leben um die Sympathien<br />
und Stimmen der Älteren. Franz Müntefering,<br />
Wolfgang Tiefensee, Rolf Schwanitz, Erika<br />
Drecoll, Angelika Graf, Rudolf Herbers u. v. a. m.<br />
vertraten die <strong>SPD</strong> prominent.<br />
Verbändegespräche - 60 plus im Gespräch<br />
<strong>2010</strong> wurde allen 60 plus Landesverbänden<br />
und Bezirken der Leitfaden Länger leben bei guter<br />
Gesundheit, Chancen der Prävention nutzen<br />
vom Referat Generationenpolitik zur Verfügung<br />
gestellt. Die Gliederungen nutzten die Vorarbeit,<br />
um mit gesellschaftlich relevanten Gruppen<br />
ins Gespräch zu kommen. Die Themenpalette,<br />
die von gesundem älter werden, Sport,<br />
Prävention – auch am Arbeitsplatz, gesunde Ernährung,<br />
lebenslanges Lernen bis zur Teilhabe<br />
reichte, wurde gut angenommen. Interessante<br />
Gesprächspartner konnten gewonnen und für<br />
die Inhalte der <strong>SPD</strong> geworben werden.<br />
Bundesweite Mobilisierungsfähigkeit beim<br />
Aktionstag<br />
Im Rahmen des jährlichen bundesweiten Aktions<br />
tags setzt sich die AG im Jahr <strong>2010</strong> für ein<br />
Leben ohne Barrieren – Barrierefreies Leben ein.<br />
Barrierefreies Leben heißt uneingeschränkte<br />
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Ob Menschen<br />
mit Gehbehinderungen vom öffent lichen<br />
Nahverkehr ausgeschlossen, ältere Arbeitnehmer<br />
aus dem Job gedrängt oder ein bestimmtes<br />
Lebensalter reicht, um nicht mehr<br />
kreditwürdig zu sein - 60 plus macht diese<br />
Diskriminierungen sichtbar und fordert Zivilcourage<br />
ein.<br />
60 plus setzt sich ein für eine Gesellschaft, in<br />
der Teilhabe weder vom Alter, den finanziellen<br />
Möglichkeiten, noch von Bildungschancen<br />
oder dem Wohnort abhängt. Ziel ist, dass<br />
Arbeitsgemeinschaften - AG <strong>SPD</strong> 60 plus<br />
Diskriminierungen aufgrund des Lebensalters<br />
bald der Vergangenheit angehören werden.<br />
Mit kreativen und pressewirksamen Aktionen<br />
wurde Front gegen unterschiedliche gesellschaftliche<br />
Barrieren gemacht.<br />
Die AG 60 plus führt als einzige AG der <strong>SPD</strong> seit<br />
vielen Jahren den bundesweiten Aktionstag zu<br />
relevanten politischen Themen durch.<br />
Zukunftswerkstätten<br />
Die Bundesvorsitzende der AG <strong>SPD</strong> 60 plus,<br />
Erika Drecoll, vertritt die AG in der Zukunftswerkstatt<br />
Familie.<br />
Schon im Januar <strong>2010</strong> führte die AG <strong>SPD</strong> 60<br />
plus die Zukunftswerkstatt: Die neuen Alten<br />
durch. In dem gut besuchten Seminar wurden<br />
5 Schwerpunkte behandelt:<br />
n Demografischer Wandel - Chancen für die<br />
Gesellschaft<br />
n Die neuen Alten – Moderne Lebensmodelle<br />
für den 3. Lebensabschnitt<br />
n Generationengerechtigkeit versus Generationensolidarität?<br />
n Jung und Alt: gemeinsame Werte? – gemeinsame<br />
Ziele?<br />
n Wie wollen wir leben? Bestandsaufnahme<br />
Hervorzuheben ist, dass dieses Seminar als<br />
Modell diente, das von weiteren 60 plus-Landesverbänden<br />
und -Bezirken erfolgreich aufgegriffen<br />
wurde.<br />
Bekämpfung der Altersarmut<br />
Altersarmut erschwert die gesellschaftliche<br />
Teilhabe und erhöht die Gefahr der Ausgrenzung<br />
und der sozialen Isolation. Armut im Alter<br />
hat viele Gesichter, sie wird in Zukunft größer<br />
und unterschiedlicher werden. In einer Projektgruppe<br />
setzt sich die AG <strong>SPD</strong> 60 plus mit der<br />
Bekämpfung der Alters-Armut aus einander. Im<br />
Sinne des Generationengedankens wird u. a.<br />
daran gearbeitet, dass nicht nur für die heutigen,<br />
sondern auch für die zukünftigen RentenempfängerInnen<br />
die Ruhestandsbe züge<br />
armutsfest werden.<br />
Mitglieder des 60 plus Bundesvorstands<br />
Vorsitzende<br />
Erika Drecoll, LV Meckl.-Vorpommern<br />
Stellv. Vorsitzende<br />
Ruth Brand, LV Nordrhein-Westfalen<br />
Rudolf Herbers, LV Hamburg<br />
BeisitzerInnen<br />
Lothar Binding, LV Baden-Württemberg<br />
Peter-Wilhelm Dröscher, LV Rheinland-Pfalz<br />
Angelika Graf, LV Bayern<br />
Reinhold Hemker, LV Nordrhein-Westfalen<br />
Renate Mögling, BZ Weser-Ems<br />
Gesche Peters, LV Schleswig-Holstein<br />
Ehrenvorsitzender<br />
Otto Graeber<br />
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