2009 2010 - SPD
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96 Kommissionen, Foren, Projektgruppen, Gesprächskreise, Preisverleihungen<br />
Kommissionen, Foren, Projektgruppen, Gesprächskreise, Preisverleihungen 97<br />
Arbeitskreis Jüdischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten - AKJS<br />
Der AKJS versteht sich als ein Zusammenschluss<br />
von Juden und Jüdinnen, die Mitglieder<br />
der <strong>SPD</strong> sind oder sich mit ihren Zielen<br />
identifizieren und die ihre jüdische Perspektive<br />
in die innerparteiliche Diskussion einbringen.<br />
Außenpolitisch will der Arbeitskreis<br />
vor allem die Transatlantischen Positionen<br />
in der Partei stärken. Er steht solidarisch an<br />
der Seite Israels, versteht sich aber ausdrücklich<br />
nicht einfach als Israel-Lobby innerhalb<br />
der Partei. Vielmehr geht es ihm darum, eine<br />
zukunftsfähige Israel-Politik Deutschlands zu<br />
formulieren und zu unterstützen.<br />
Innenpoli tisch wirbt der Arbeitskreis für die<br />
Belange der wachsenden jüdischen Gemeinschaft<br />
in Deutschland. Kaum jemand weiß,<br />
dass viele aus den ehemaligen GUS-Staaten<br />
eingewanderte neue Mitglieder der Gemeinden<br />
um die Anerkennung von Bildungsabschlüssen<br />
und um Rentenansprüche kämpfen.<br />
Die Stimme des AKJS wird gehört, der Kreis<br />
wächst. Der Zusammenschluss auf Bundesebene<br />
wird durch Regionalgruppen in Berlin-<br />
Brandenburg und Frankfurt am Main ergänzt.<br />
Ein Newsletter informiert über die Aktivitäten<br />
auf Bundesebene und in den Regionen. Die<br />
Homepage www.j-sozis.spd.de wird aufgebaut.<br />
Einmal jährlich findet ein Bundesseminar statt.<br />
Die dritte Jahrestagung am 16. / 17. Oktober<br />
Arbeitskreis ehemaliger politischer Häftlinge der SBZ / DDR<br />
Der Arbeitskreis ehemaliger politischer Häftlinge<br />
der SBZ / DDR beschäftigte sich in Seminaren<br />
und Zeitzeugengesprächen mit der Erinnerung<br />
an und Aufarbeitung der Geschichte<br />
der Verfolgung von Sozialdemokraten und So-<br />
Das Netzwerk Selbst Aktiv hat sich auch in den<br />
Jahren <strong>2009</strong> / <strong>2010</strong> aktiv in die Arbeit der <strong>SPD</strong><br />
eingebracht. Dies gilt insbesondere für die Mitarbeit<br />
am Wahlprogramm <strong>2009</strong>. Auf der Grundlage<br />
des Hamburger Grundsatzprogramms,<br />
das Passagen enthält, an denen Selbst Aktiv<br />
mitgewirkt hat, hat das Netzwerk Beiträge zum<br />
Wahlprogramm für eine Politik der Inklusion für<br />
Menschen mit Behinderungen geleistet. Richt-<br />
<strong>2009</strong> in Frankfurt am Main war thematisch<br />
überschrieben mit Juden in der <strong>SPD</strong> – <strong>SPD</strong> und<br />
Juden. Peter Feldmann und Sergey Lagodinsky<br />
wurden bei der Tagung erneut als Sprecher für<br />
Jahre bestätigt. Sie unterstrichen, es sei kein<br />
Zufall, dass sich der erste Arbeitskreis von Jüdinnen<br />
und Juden ausgerechnet in der <strong>SPD</strong> gegründet<br />
habe. Es gebe eine starke jüdische Tradition<br />
in der <strong>SPD</strong>, die auch die grundlegenden<br />
Überzeugungen der Sozialdemokratie präge.<br />
Bei der Tagung zeichnete Maximilian Strnad,<br />
Mitarbeiter im Projekt Juden in der Bundesrepublik<br />
Deutschland nach 1945 der LMU München,<br />
ein detailliertes Bild vom Verhältnis der<br />
Sozialdemokratie zur jüdischen Gemeinschaft<br />
in Deutschland von Kriegsende bis heute. Hans<br />
Erler, Sohn von Fritz Erler und Autor des Buchs<br />
Judentum und Sozialdemokratie. Das antiautoritäre<br />
Fundament der <strong>SPD</strong>, würdigte den Beitrag<br />
jüdischer Persönlichkeiten für die <strong>SPD</strong> von<br />
der Gründung bis heute. Die jüdischen Wurzeln<br />
der Sozialdemokratie bewusst und für die innerparteiliche<br />
Diskussion fruchtbar zu machen,<br />
wird auch künftig ein Ziel des AKJS sein.<br />
Im Mittelpunkt der vierten Jahrestagung vom<br />
11. – 12. Juni <strong>2010</strong> im Anny-Lang-Haus in Wiesbaden<br />
stand die jüdische Auffassung von sozialer<br />
Gerechtigkeit. Abraham de Wolf aus Heidelberg<br />
erläuterte unter dem Titel Tikkun Olam die<br />
zialdemokratinnen in der DDR. Die Weitergabe<br />
dieser Erinnerung an die nachfolgenden Generationen<br />
bleibt das Ziel des Arbeitskreises.<br />
Am 14. September <strong>2009</strong> verstarb der langjährige<br />
Vorsitzende des Arbeitskreises ehemaliger<br />
Selbst Aktiv - Netzwerk von Menschen mit Behinderung in der <strong>SPD</strong><br />
Der Seniorenrat der <strong>SPD</strong><br />
Seit fast 40 Jahren ist es die Aufgabe der Mitglieder<br />
des Seniorenrats, in Gesprächen mit<br />
der Spitze der Partei ihren Rat weiterzugeben.<br />
Dem ist der Seniorenrat auch im Berichtszeitraum<br />
nachgekommen. So traf der Seniorenrat<br />
schnur war dabei die UN-Konvention über die<br />
Rechte von Menschen mit Behinderung. Das<br />
Netzwerk Selbst Aktiv organisiert Menschen mit<br />
Behinderungen, die Mitglied der <strong>SPD</strong> sind oder<br />
ihr nahestehen, in allen Ländern und Bezirken.<br />
Regionalguppen Nord, Ost, Süd und West wurden<br />
gebildet. Auf der Bundesebene sprechen für<br />
Selbst Aktiv Karl Finke, Christina Fuchs und Karin<br />
Aridas. Als kooptiertes Mitglied nimmt Karl Finke<br />
im November <strong>2010</strong> mit der Generalsekretärin<br />
der Partei, Andrea Nahles, zusammen. In diesem<br />
Gespräch brachten die Mitglieder ihre Einschätzungen<br />
der Entwicklung der Partei im Jahr<br />
nach der Niederlage bei der vorausgegangenen<br />
Bundestagswahl zum Ausdruck. In der Diskussion<br />
wurde aber auch deutlich, dass es die Auf-<br />
Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit nach<br />
jüdischem Recht und jüdischer Tradition. Auch<br />
hier zeigte die Diskussion: das ist ein Thema, an<br />
dem der Arbeitskreis weiter arbeiten wird und<br />
über das er den Dialog zu anderen Gruppen in<br />
der Partei sucht. Einen zweiten Schwerpunkt<br />
der Tagung bildete die Verabschiedung einer<br />
Geschäftsordnung für den Kreis sowie ein erster<br />
Entwurf eines Manifests jüdischer Sozialdemokratinnen<br />
und Sozialdemokraten, das das<br />
Selbstverständnis der Gruppe beschreiben<br />
und Leitlinien für ihre inhaltliche Arbeit bestimmen<br />
soll. Über die Bundesseminare hinaus<br />
lud der AKJS zusammen mit der Jüdischen<br />
Gemeinde zu Berlin am 28.01.<strong>2009</strong> zur Veranstaltung<br />
Neue Strategien gegen ein altes Phänomen:<br />
Antisemitismusbekämpfung in Berlin und<br />
Deutschland in das Centrum Judaicum in Berlin<br />
ein. Nach einem Grußwort der Vorsitzenden<br />
der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süßkind,<br />
diskutierten dazu Erhart Körting, Berliner<br />
Innensenator, Bilkay Öney, damals noch Grüne<br />
Abgeordnete im Berliner Abgeordnetenhaus,<br />
Michael Wolfssohn von der Bundeswehruniversität<br />
München, und Sergey Lagodinsky.<br />
politischer Häftlinge, Hans-Joachim Helwig-<br />
Wilson, in Berlin. Nunmehr leitet Lothar Otter<br />
den Arbeitskreis. Er war nach Verurteilung<br />
durch das Sowjetische Militärtribunal wegen<br />
seiner Arbeit für die Berliner Falken in den Jahren<br />
von 1949 bis 1955 politischer Häftling in<br />
Bautzen.<br />
regel mäßig an den Parteivorstandssitzungen<br />
teil. Auf den Parteitagen<br />
<strong>2009</strong> und <strong>2010</strong> war Selbst<br />
Aktiv mit einem Stand<br />
vertre ten. Schwerpunkt<br />
der Arbeit der kommenden<br />
Jahre wird die Verwirklichung der Grundsätze<br />
der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
über die Inklusion und Teilhabe von Menschen<br />
mit Behinderung innerhalb der <strong>SPD</strong> sein.<br />
gabe der Parteispitze sein muss, sich nicht nur<br />
für eine Stärkung der <strong>SPD</strong> einzusetzen, sondern<br />
auch gegen die nachlassende Zustimmung der<br />
Bevölkerung zum parlamentarischen System<br />
der Bundesrepublik. Aus diesem Grund fand<br />
es das besondere Interesse des Seniorenrats,<br />
dass der Parteivorstand mit einem unter der<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
Leitung des Vorsitzenden der saarländischen<br />
<strong>SPD</strong>, Heiko Maas, erarbeiteten Beschluss Mehr<br />
Demokratie leben die Forderung nach einer<br />
Einführung plebiszitärer Elemente in die öffentliche<br />
Entscheidungsfindung erhob. Der Seniorenrat<br />
hat dieses Thema daher im Mai 2011<br />
mit Heiko Maas diskutiert und beabsichtigt,<br />
im Hinblick auf den ordentlichen Parteitag<br />
dazu eine Stellungnahme zu entwickeln.<br />
Auf Vorschlag des Präsidiums hat der Parteivorstand<br />
im März <strong>2009</strong> folgende GenossInnen in<br />
den Seniorenrat der <strong>SPD</strong> berufen: Norbert Burger,<br />
Irene Ellenberger, Cornelius Weiss.<br />
Gewerkschaftsrat<br />
Im Berichtszeitraum fand vierteljährlich die<br />
Sitzung des Gewerkschaftsrats statt. Auf der<br />
Tagesordnung standen die Finanzmarktkrise,<br />
Arbeitsgemeinschaft der Schwusos<br />
Weg mit den schwarzen Schnecken<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> haben die Schwusos ihre Öffentlichkeitsoffensive<br />
weiter fortgesetzt und unter<br />
Berücksichtigung der bevorstehenden Bundestagswahl<br />
alle Tätigkeit darauf ausgerichtet.<br />
Das Motto unserer CSD-Kampagne war Gleichstellung<br />
jetzt – Weg mit den schwarzen Schnecken.<br />
Dieses wurde sowohl innerhalb als auch<br />
au ßer halb der Partei sehr gut angenommen.<br />
Zusammen mit inhaltlichen Forderungen der<br />
weiteren Gleichstellung von Lebenspartnerschaften<br />
wurden schwarze Lakritzschnecken<br />
verteilt. Ein einheitliches Auftreten<br />
unterstütze den Erfolg der Kampagne und<br />
stärkte den Wiedererkennungswert. In allen<br />
großen Städten waren die Schwusos mit Wagen<br />
und Info-Stand vertreten und auch bei den<br />
kleineren Christopher-Street-Days waren die<br />
Schwusos präsent. So konnten wir nicht nur<br />
für unsere Forderungen eintreten und deutlich<br />
machen, dass es eine vollkommene Gleichstellung<br />
nur mit der <strong>SPD</strong> gibt, sondern eben auch<br />
für die Mutterpartei Wahlkampf betreiben.<br />
Zusammen mit Klaus Wowereit und Vertretern<br />
aus dem Kulturleben wie Marco Kreutzpaintner<br />
und Maren Kroymann zeichneten<br />
sich die Schwusos für die Unterstützungskampagne<br />
Vielfalt für Steinmeier verantwortlich.<br />
Im Frühjahr <strong>2010</strong> wurden auf dem Bundeskoordiniertentreffen<br />
in Köln ein neuer Bundesvorstand<br />
gewählt und ebenso die Weichen für die<br />
Arbeit der kommenden 2 Jahre gestellt. Die<br />
beiden stellvertretenden Parteivorsitzenden<br />
Klaus Wowereit und Hannelore Kraft begleiteten<br />
das Treffen.<br />
<strong>SPD</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong> • <strong>2010</strong><br />
Seniorenrat der <strong>SPD</strong> - Gründung auf Beschluss des Parteitags der <strong>SPD</strong> 1973<br />
n Vorsitzende: Ilse Brusis<br />
n Stellv. Vorsitzende:<br />
Herbert Ehrenberg, Wilma Simon, Karl Ravens<br />
n Weitere Mitglieder: Christine Bergmann, Ernst<br />
Breit, Anke Brunn, Norbert Burger, Anke Fuchs,<br />
Hans Eichel, Irene Ellenberger, Otto Graeber,<br />
Antje Huber, Georg Leber, Gerda Linde, Ernst<br />
Im März 2011 wurden berufen: Hans Eichel,<br />
Ingrid Matthäus-Maier, Jürgen Schmude,<br />
Beate Weber.<br />
die aktuelle Wirtschaftsentwicklung, die Sozialpolitik<br />
sowie die Arbeitsmarktpolitik. Ausführlich<br />
wurde im Vorfeld der Bundestagswahl das<br />
Hier wurde auch der Hamburger Antrag zur<br />
Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften<br />
beschlossen, der positive Resonanz<br />
innerhalb der Partei hervorrief und nun auf<br />
dem Bundesparteitag der <strong>SPD</strong> 2011 zur Abstimmung<br />
kommen wird.<br />
Auch <strong>2010</strong> traten die Schwusos mit einem einheitlichen<br />
Erscheinungsbild auf den Christopher-Street-Days<br />
in ganz Deutschland auf. Das<br />
Motto des Jahres lautete Vielfalt statt Einfalt<br />
und auch dieses stieß überall auf Lob. Als Symbol<br />
der Vielfalt verteilten wir verschieden farbige<br />
Gummibärchen.<br />
Der Vorstand zusammen mit Hannelore Kraft<br />
anlässlich des Starts der Unterschriftenaktion:<br />
Vielfalt statt Einfalt – gemeinsam gegen Homophobie.<br />
Foto: Schwusos<br />
Fotos: Schwusos<br />
Gottfried Mahrenholz, Ulrike Mascher, Anke<br />
Martiny, Ingrid Matthäus-Maier, Heidi Merk,<br />
Brunhilde Peter, Walter Romberg, Eva Rühmkorf,<br />
Herbert Schmalstieg, Jürgen Schmude, Herbert<br />
Schnoor, Manfred Stolpe, Helga Timm, Beate<br />
Weber, Cornelius Weiss, Rolf Wernstedt, Inge<br />
Wettig-Danielmeier<br />
Im Berichtszeitraum verstorbene Mitglieder des<br />
Seniorenrats der <strong>SPD</strong>: Friedrich Halstenberg,<br />
Luise Herklotz, Rolf Krumsiek, Rudolf Sperner.<br />
Regierungsprogramm vorgestellt und diskutiert.<br />
Die Zusammenarbeit im Gewerkschaftsrat<br />
war solidarisch, kollegial und konstruktiv.<br />
Vielfalt für Steinmeier<br />
Ansgar Dittmar, Olaf Scholz und Astrid Klug<br />
Komplettiert wurde die Kampagne mit einer<br />
Unterschriftenaktion: Vielfalt statt Einfalt –<br />
gemeinsam gegen Homophobie. Gestartet<br />
wurde die Aktion mit dem Hissen der Regenbogenfahne<br />
vor dem Willy-Brandt-Haus zusammen<br />
mit Olaf Scholz. Ziel der Kampagne<br />
ist es, Unterschriften für konkrete Forderungen<br />
für die Arbeit gegen Homophobie und<br />
gegen weitere staatliche Diskriminierungen<br />
zu sammeln, um diese als Druckmittel gegen<br />
die Blockadehaltung der Bundesregierung zu<br />
verwenden.