Bundesbericht Forschung und Innovation 2016 Lorem ipsum dolor
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III Die <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong>spolitik des B<strong>und</strong>es 105<br />
Elektronik <strong>und</strong> Elektroniksysteme<br />
Elektronische Systeme gehören zu den wichtigsten<br />
Schlüsseltechnologien des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts. Die<br />
Elektronik hat alle Lebens- <strong>und</strong> Wirtschaftsbereiche<br />
unserer Gesellschaft erobert. Elektronische Bauteile in<br />
Computern <strong>und</strong> in Mobiltelefonen, in der Haushalts-,<br />
Unterhaltungs- oder Automobiltechnik erleichtern<br />
den Alltag <strong>und</strong> sind unverzichtbar für <strong>Innovation</strong>en<br />
in allen modernen Technologiebereichen. Auch in<br />
Zukunft werden Elektroniksysteme einen wichtigen<br />
Beitrag leisten, insbesondere für die Steigerung der<br />
Energieeffizienz, im Feld der Elektromobilität <strong>und</strong><br />
in der Digitalisierung der Industrie. Trotz des starken<br />
internationalen Wettbewerbs ist die deutsche Elektronikindustrie<br />
strategisch gut positioniert <strong>und</strong> setzt<br />
sowohl auf gr<strong>und</strong>lagen- als auch anwendungsbezogene<br />
<strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten (siehe auch<br />
Infobox Mikrosystemtechnik).<br />
Die Förderung von Elektronik <strong>und</strong> Elektroniksystemen<br />
erfolgt bisher maßgeblich unter dem Dach der<br />
Programmgruppe IKT 2020, dem BMBF-<strong>Forschung</strong>sprogramm<br />
im Bereich der Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien.<br />
Anfang <strong>2016</strong> erschien ein<br />
neues Rahmenprogramm der B<strong>und</strong>esregierung zur<br />
Förderung der Mikroelektronik in Deutschland. Bis<br />
2020 beabsichtigt das BMBF damit bis zu 400 Mio. Euro<br />
für <strong>Innovation</strong>en in der Mikroelektronikindustrie <strong>und</strong><br />
ihren Anwenderbranchen bereitzustellen.<br />
Im Fokus der Förderung stehen neue Anwendungen<br />
im Bereich der energieeffizienten Leistungselektronik<br />
durch <strong>Forschung</strong>en zu innovativen Materialien,<br />
Bauelementen, Schaltungen sowie neuen Aufbau-,<br />
Verbindungs- <strong>und</strong> Prozesstechniken. Mit moderner<br />
Leistungselektronik lassen sich die Verluste, die bei der<br />
Umformung <strong>und</strong> der Verteilung elektrischer Energie<br />
entstehen, auf ein Minimum reduzieren. Auch die<br />
Elektromobilität ist ein bedeutendes Anwendungsfeld<br />
für innovative <strong>Forschung</strong> an elektronischen Systemen.<br />
Die <strong>Forschung</strong>sförderung auf dem Gebiet der elektronischen<br />
Komponenten <strong>und</strong> Systeme ermöglicht<br />
zukunftsweisende <strong>Innovation</strong>en für das Auto von<br />
morgen (siehe auch III 1.5 Mobilität). Ein weiteres Fördergebiet<br />
im Berichtszeitraum ist die Weiterentwicklung<br />
der elektronischen Sensortechnik. Der Einsatz<br />
moderner sensorgestützter Verfahren <strong>und</strong> Bauteile, wie<br />
z. B. RFID-Transponder (radio-frequency identification),<br />
ermöglicht die Optimierung, Flexibilisierung <strong>und</strong><br />
Beschleunigung von Produktionsprozessen.<br />
Thematische Förderschwerpunkte wurden im Berichtszeitraum<br />
in folgenden Bereichen gesetzt:<br />
∙∙<br />
Kompakte <strong>und</strong> robuste Leistungselektronik der<br />
nächsten Generation (KomroL) zur Erschließung<br />
von Energie-Einsparpotenzialen beispielsweise im<br />
Bereich der nachhaltigen Mobilität<br />
∙∙<br />
Elektroniksysteme für das vollautomatisierte Fahren<br />
(ELEVATE) zur Erarbeitung technologischer Gr<strong>und</strong>lagen<br />
für das automatisierte Fahren in urbanen<br />
Umgebungen <strong>und</strong> die Nutzung von Synergien von<br />
elektrischem <strong>und</strong> automatisiertem Fahren<br />
∙∙<br />
Sensorbasierte Elektroniksysteme für Anwendungen<br />
für Industrie 4.0 (SElekt 4.0) zur Vernetzung der Produktion<br />
durch elektronische Sensoren<br />
Das BMBF unterstützt die regionale Vernetzung <strong>und</strong><br />
enge Zusammenarbeit von Wissenschaft <strong>und</strong> Industrie<br />
zur Sicherung der schnellen wirtschaftlichen Nutzung<br />
von <strong>Innovation</strong>en im Bereich der Mikroelektronik:<br />
∙∙<br />
Die Spitzencluster-Förderung hat mit CoolSilicon in<br />
Sachsen <strong>und</strong> mit MicroTec Südwest in Baden-Württemberg<br />
komplexe Netzwerke aus Produzenten von<br />
Halbleiterbauelementen, Material- <strong>und</strong> Technologiezulieferern,<br />
Serviceeinrichtungen sowie FuE-Strukturen<br />
wachsen lassen. Durch die BMBF-Förderung<br />
von Kompetenzzentren sollen in Zukunft weitere<br />
Technologiecluster <strong>und</strong> regionale Vernetzungsaktivitäten<br />
für Elektronikbauelemente <strong>und</strong> Geräte für die<br />
Elektronikfertigung angestoßen werden.<br />
∙∙<br />
Mit der European Strategy for Micro- and Nanoelectronic<br />
Components and Systems aus dem Jahr 2013 hat<br />
die Europäische Kommission einen Vorschlag zur zukünftigen<br />
Gestaltung der Förderung von <strong>Forschung</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Innovation</strong> auf europäischer Ebene vorgelegt.<br />
Die B<strong>und</strong>esregierung übernimmt eine aktive Rolle<br />
bei der Ausgestaltung <strong>und</strong> Umsetzung der europäischen<br />
Förderstrategie.<br />
∙ ∙ Der B<strong>und</strong> <strong>und</strong> das Land Sachsen stärken die deutsche<br />
Beteiligung an dem europäischen <strong>Forschung</strong>sprogramm<br />
ECSEL (Electronic Components and Systems<br />
for European Leadership) <strong>und</strong> stellen dafür gemein-