Bundesbericht Forschung und Innovation 2016 Lorem ipsum dolor
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82 <strong>B<strong>und</strong>esbericht</strong> <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong> <strong>2016</strong><br />
3.1 FuE-Ergebnisse<br />
Erfolgreiche FuE-Aktivitäten führen zu wissenschaftlichen Erkenntnissen bzw. Entdeckungen oder technischen<br />
Erfindungen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse schlagen sich nieder in wissenschaftlichen Publikationen, die technischen<br />
Erfindungen in Patenten.<br />
Bibliometrische Parameter wie die Anzahl der Publikationen<br />
bzw. der Zitationen werden oftmals als<br />
Indikatoren der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit<br />
eines Landes im engeren Sinne herangezogen; Patente<br />
dienen demgegenüber als Messzahl der technologischen<br />
Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus lassen sich<br />
wissenschaftliche Publikationen <strong>und</strong> Patente auch<br />
als Output-Indikatoren des FuE-Prozesses bezeichnen.<br />
Bezogen auf den gesamten <strong>Innovation</strong>sprozess<br />
entsprechen sie allerdings eher Zwischenergebnissen,<br />
die ihrerseits wiederum Voraussetzung (Input) für die<br />
Verwertung dieser Erkenntnisse <strong>und</strong> für Erfindungen<br />
in Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft sind. Deshalb wird auch<br />
bei wissenschaftlichen Publikationen <strong>und</strong> Patenten<br />
von sogenannten Throughput-Indikatoren gesprochen.<br />
Wissenschaftliche Leistung:<br />
Publikationen<br />
Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Produktionsfaktors<br />
Wissen werden Publikationsaktivitäten<br />
in innovationspolitischen Kontexten zunehmend<br />
für internationale Vergleiche der wissenschaftlichen<br />
Leistung verwendet. Zu berücksichtigen ist hier, dass<br />
quantitätsbezogene Vergleiche von Publikationskennziffern<br />
eine umsichtige Erfassung <strong>und</strong> Interpretation<br />
der Daten voraussetzen. So bestehen beispielsweise bei<br />
der Publikationsneigung zwischen den Wissenschaftsdisziplinen<br />
erhebliche Unterschiede. 6<br />
Die Anzahl der wissenschaftlichen Publikationen ist<br />
in den vergangenen Jahren weltweit kontinuierlich<br />
gestiegen. Der Publikationsoutput in Deutschland folgt<br />
diesem Trend. Der weltweite Anstieg wird zum Teil<br />
durch die Entwicklungen bei in BRIC-Staaten, hier in<br />
erster Linie von China bestimmt. Zwischen 2004 <strong>und</strong><br />
6 GWK (2015): Pakt für <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong>, Monitoring-<br />
Bericht 2015, Heft 42.<br />
2014 hat China seinen Publikationsoutput um mehr<br />
als das vierfache gesteigert. Die Anteile der USA <strong>und</strong><br />
die der EU-28-Länder verzeichnen hingegen einen<br />
graduellen Rückgang. Die USA stellen jedoch weiterhin<br />
weltweit den größten Teil der wissenschaftlichen Publikationen.<br />
Deutschlands Anteil ist im Zeitverlauf von<br />
2004 bis 2014 von 6,1 % auf 4,8 % gesunken. 7<br />
Bei der Anzahl der Publikationen pro eine Million<br />
Einwohnerinnen <strong>und</strong> Einwohner eines Landes verzeichnen<br />
die Schweiz <strong>und</strong> die skandinavischen Länder<br />
besonders hohe Werte. Deutschland lag 2014 bei<br />
1.318 Publikationen pro eine Million Einwohnerinnen<br />
<strong>und</strong> Einwohner <strong>und</strong> damit über dem Wert der USA, der<br />
EU-28 <strong>und</strong> Japans (siehe auch EB I Daten <strong>und</strong> Fakten<br />
zum deutschen <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong>ssystem).<br />
Der internationale Vergleich von Publikationsaktivitäten<br />
hat für sich betrachtet noch einen geringen Aussagegehalt<br />
über die Würdigung von wissenschaftlichen<br />
Veröffentlichungen. Bibliometrische Kennzahlen, die<br />
beispielsweise Rückschlüsse auf die Zitationshäufigkeit<br />
des nationalen Publikationsoutputs oder den Vernetzungsgrad<br />
des Wissenschaftssystems ermöglichen, sind<br />
z. B. die Exzellenzrate <strong>und</strong> der Anteil der Ko-Publikationen.<br />
Die Exzellenzrate Deutschlands (Anteil der Publikationen,<br />
die zu den 10 % höchstzitierten Publikationen in<br />
den jeweiligen Wissenschaftsdisziplinen gehören) ist in<br />
den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Im<br />
Jahr 2012 betrug die Exzellenzrate der wissenschaftlichen<br />
Publikationen Deutschlands 16 %. Damit liegt<br />
Deutschland auf Rang 6 (2004 Rang 9) hinter Belgien,<br />
den USA, den Niederlanden, Dänemark <strong>und</strong> der<br />
Schweiz (siehe auch Abb. II-14). Das bedeutet, dass in<br />
Deutschland nicht nur mehr, sondern vermehrt auch<br />
7 M<strong>und</strong>, C. et al. (<strong>2016</strong>): Performance and Structures of the German<br />
Science System 2015, Studien zum deutschen <strong>Innovation</strong>ssystem,<br />
Nr. 7-<strong>2016</strong>.