Bundesbericht Forschung und Innovation 2016 Lorem ipsum dolor
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266 <strong>B<strong>und</strong>esbericht</strong> <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong> <strong>2016</strong><br />
Ländergrenzen halt. Sie können nur im Rahmen<br />
gemeinsamer, länderübergreifender Anstrengungen<br />
auf europäischer <strong>und</strong> internationaler Ebene bewältigt<br />
werden. Bildung <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong> schaffen das<br />
notwendige Wissen <strong>und</strong> eröffnen konkrete Lösungen<br />
für globale Herausforderungen. Darüber hinaus<br />
stellt die Wissenschaft das notwendige Wissen<br />
bereit, um eine „informierte“ Politik zu ermöglichen.<br />
Die internationale Kooperation bei globalen<br />
Herausforderungen hat viele Vorteile, angefangen<br />
vom Teilen von <strong>Forschung</strong>srisiken über die Bündelung<br />
von Ressourcen (Budget <strong>und</strong> Personal) bis hin<br />
zur Ausbildung eines weltweiten Verständnisses für<br />
spezifische globale Herausforderungen. Die B<strong>und</strong>esregierung<br />
unternimmt große Anstrengungen, um<br />
eine wirksame <strong>und</strong> effiziente <strong>Forschung</strong> zu globalen<br />
Herausforderungen zu unterstützen. Mit der<br />
Hightech-Strategie, den aktuellen Rahmenprogrammen<br />
des BMBF <strong>Forschung</strong> für Nachhaltige Entwicklung<br />
(FONA 3 ) <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong> für die zivile Sicherheit<br />
2012–2017 sowie der nationalen <strong>Forschung</strong>sstrategie<br />
BioÖkonomie 2030 liegt bereits ein starker Schwerpunkt<br />
auf <strong>Forschung</strong> zu globalen Herausforderungen.<br />
5. Durch Ausbildung Perspektiven für Mensch <strong>und</strong><br />
Wirtschaft schaffen<br />
Zunehmende Bedeutung kommt in der internationalen<br />
Kooperation der beruflichen Bildung zu. Ihr Beitrag<br />
zur wirtschaftlichen Stabilität <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
sowie zur Beschäftigungsfähigkeit junger<br />
Menschen ist gerade seit den wirtschaftlichen Krisen<br />
nach 2008 allgemein anerkannt. Die europäischen<br />
Institutionen haben die Berufsbildung (Vocational<br />
Education & Training – VET) zu einem Schwerpunkt<br />
der Förderung in Bildung, Kultur <strong>und</strong> Jugend bis zum<br />
Jahr 2020 gemacht. Die OECD-Länderberichte <strong>und</strong><br />
-Studien Learning for Jobs <strong>und</strong> Skills beyond School<br />
belegen das wachsende internationale Interesse am<br />
deutschen System der dualen Ausbildung. Das Strategiepapier<br />
der B<strong>und</strong>esregierung zur internationalen<br />
Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand (2013)<br />
rückt dieses Handlungsfeld in den Fokus. In internationalen<br />
Berufsbildungskooperationen mit mehreren<br />
Ländern wird es konkret ausgestaltet. Aktuell unterhält<br />
das BMBF fünf europäische <strong>und</strong> zwölf außereuropäische<br />
Berufsbildungskooperationen; die 2013 im<br />
B<strong>und</strong>esinstitut für Berufsbildung (BIBB) eingerichtete<br />
„Zentralstelle für internationale Berufsbildungskooperationen“<br />
steht als erster Ansprechpartner für berufs-<br />
Ressortforschungseinrichtungen<br />
des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> internationale<br />
Zusammenarbeit<br />
Die Translation von <strong>Forschung</strong>sergebnissen in die Praxis<br />
hängt heute insbesondere von der Schaffung geeigneter<br />
internationaler Rahmenbedingungen ab. Hier nehmen die<br />
Ressortforschungseinrichtungen des B<strong>und</strong>es mit ihren<br />
internationalen Kontakten <strong>und</strong> ihren spezifischen Aufgaben<br />
an der Schnittstelle von Wissenschaft <strong>und</strong> Politik<br />
eine entscheidende Rolle ein. Durch ihr wissenschaftliches<br />
Engagement im Bereich der Entwicklung <strong>und</strong> internationalen<br />
Harmonisierung von Methoden, Standards, Normen<br />
<strong>und</strong> Regelungen schaffen sie die Voraussetzungen für den<br />
Erfolg von <strong>Innovation</strong>sprozessen <strong>und</strong> für die internationale<br />
Zusammenarbeit bei der Bewältigung von globalen gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen. Ein Beispiel dafür ist<br />
das Engagement der Ressortforschungseinrichtungen im<br />
Bereich der Ges<strong>und</strong>heit von Mensch<br />
<strong>und</strong> Tier bei der Bewältigung globaler<br />
Infektionskrankheiten. Auf Basis<br />
der im Rahmen der Ebola-Epidemie<br />
gemachten Erfahrungen arbeiten die<br />
Einrichtungen mit dem Deutschen<br />
Zentrum für Infektionsforschung, der<br />
Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation, der Europäischen Arzneimittelagentur,<br />
der US-amerikanischen Food and Drug<br />
Administration <strong>und</strong> anderen internationalen Behörden<br />
zusammen, um schnell geeignete Notfallmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> -behandlungen zu entwickeln, wissenschaftlich<br />
begründete Kriterien für deren Einsatz zu generieren,<br />
die Internationalen Ges<strong>und</strong>heitsvorschriften zur<br />
Bewältigung solcher Epidemien umzusetzen <strong>und</strong> beim<br />
Aufbau entsprechender Strukturen in Drittweltländern<br />
zu helfen. Durch diese auf eigener <strong>Forschung</strong> basierende<br />
Schlüsselstellung tragen die Ressortforschungseinrichtungen<br />
des B<strong>und</strong>es wesentlich zum Erhalt <strong>und</strong> zur<br />
Weiterentwicklung einer leistungsfähigen <strong>Innovation</strong>sinfrastruktur<br />
in Deutschland, Europa <strong>und</strong> der Welt bei.