Bundesbericht Forschung und Innovation 2016 Lorem ipsum dolor
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I Die <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> innovationspolitischen Ziele der B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> ihre Schwerpunkte 27<br />
1.3 <strong>Innovation</strong>skraft des Mittelstands stärken<br />
<strong>und</strong> Wertschöpfung steigern<br />
Der Mittelstand ist ein zentraler Bestandteil des deutschen <strong>Innovation</strong>ssystems. Als Kern des deutschen Wirtschaftsmodells<br />
ist seine Erneuerungskraft dafür mitentscheidend, wie sich Deutschland künftig im globalen Wettbewerb<br />
behaupten wird. Die Digitalisierung, veränderte Rollen in Wertschöpfungsketten <strong>und</strong> die Globalisierung stellen den<br />
Mittelstand derzeit <strong>und</strong> in Zukunft vor neue <strong>und</strong> große Herausforderungen.<br />
Die Ausgaben der Unternehmen in Deutschland für<br />
<strong>Innovation</strong>en, also für <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> Entwicklung,<br />
Marketing, Prototypen oder Produktionsaufbau, liegen<br />
zwar mit 145 Mrd. Euro im Jahr 2014 auf einem stabilen<br />
hohen Niveau, doch der Anteil der kleinen <strong>und</strong> mittleren<br />
Unternehmen (KMU) daran nimmt ab. Gleichzeitig<br />
ist der Anteil der Unternehmen, die erfolgreich<br />
neue Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen in den Markt<br />
eingeführt haben, die sogenannte Innovatorenquote,<br />
zurückgegangen, allerdings inzwischen mit 37 % im<br />
Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr stabil.<br />
Seit vielen Jahren kommt die staatliche FuE-Förderung<br />
überproportional den KMU zugute. Im Zeitraum 2007<br />
bis 2015 stieg die <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> Entwicklungsförderung<br />
des B<strong>und</strong>es zugunsten von KMU von 783<br />
Mio. Euro auf 1.445 Mio. Euro an. Die <strong>Innovation</strong>sprogramme<br />
für den Mittelstand wurden neu strukturiert,<br />
gebündelt <strong>und</strong> übersichtlicher gestaltet sowie um neue<br />
passfähige Maßnahmen erweitert. Dieses verstärkte<br />
Engagement wird von der Expertenkommission <strong>Forschung</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Innovation</strong> in ihrem neunten Jahresgutachten<br />
ausdrücklich begrüßt.<br />
Entlang des <strong>Innovation</strong>szyklus werden künftig vier<br />
Programmfamilien Unternehmen Von der Idee zum<br />
Markterfolg begleiten. Die Förderangebote zielen auf:<br />
∙∙<br />
Innovative Gründungen (Zuschüsse <strong>und</strong> Wagniskapital<br />
für Gründungen <strong>und</strong> junge Unternehmen,<br />
wie EXIST, INVEST <strong>und</strong> Hightech Gründerfonds),<br />
∙∙<br />
<strong>Innovation</strong>skompetenz (Zuschüsse für Beratungsleistungen,<br />
wie z. B. go-inno <strong>und</strong> go-digital)<br />
∙∙<br />
Technologietransfer (Zuschüsse für Patentanmeldungen<br />
<strong>und</strong> vorwettbewerbliche <strong>Forschung</strong>svorhaben,<br />
wie z. B. die Industrielle Gemeinschaftsforschung<br />
IGF)<br />
∙∙<br />
marktorientierte Technologieprojekte (Zuschüsse<br />
für marktnahe Technologieprojekte, wie das Zentrale<br />
<strong>Innovation</strong>sprogramm Mittelstand – ZIM)<br />
Komplementär hierzu wurde ein Zehn-Punkte-Programm<br />
Vorfahrt für den Mittelstand entwickelt. Dieses<br />
zielt in vier Handlungsfeldern auf:<br />
∙∙<br />
mehr Beteiligung von KMU an den thematischen<br />
Fachprogrammen (z. B. mit KMU-innovativ in den<br />
Schlüsselbereichen Digitale Wirtschaft, Ges<strong>und</strong>es<br />
Leben, Nachhaltiges Wirtschaften)<br />
∙∙<br />
die Vernetzung mit großen Unternehmen <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
(z. B. mit starken Fachhochschulen<br />
– FH-Impuls, in künftig deutschlandweiten<br />
<strong>Innovation</strong>sforen sowie über Strategische <strong>Innovation</strong>sverbünde)<br />
∙∙<br />
die Sicherung der Fachkräfte <strong>und</strong> Qualifikationsbedarfe<br />
(z. B. mit einem MINT-Recruiting für den<br />
Mittelstand, einem Sonderprogramm zur Digitalisierung<br />
in Überbetrieblichen Ausbildungsstätten <strong>und</strong><br />
befristeten Seitenwechseln zwischen Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Wissenschaft)<br />
∙∙<br />
sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> Vereinfachung von Förderverfahren (z.B. durch<br />
zweistufige Antragsverfahren <strong>und</strong> die Vorab-Finanzierung<br />
von Sondierungs- oder Machbarkeitsstudien).<br />
Die Förderberatung <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong> des B<strong>und</strong>es<br />
informiert über die einzelnen Maßnahmen, nicht<br />
nur der B<strong>und</strong>esregierung, sondern auch der Länder<br />
<strong>und</strong> der Europäischen Kommission.<br />
Die Förderverfahren werden laufend weiter verbessert.<br />
Bürokratische Hürden wurden abgebaut; z. B wurden<br />
für kleine Unternehmen vereinfachte Antragsverfahren<br />
eingeführt, alle Verfahren werden sukzessive