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Bundesbericht Forschung und Innovation 2016 Lorem ipsum dolor

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86 <strong>B<strong>und</strong>esbericht</strong> <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong> <strong>2016</strong><br />

wickelter europäischer Industrieländer sowie der USA<br />

<strong>und</strong> Japans größtenteils rückläufig. Der Anteil Chinas<br />

am weltweltweiten Handel mit FuE-intensiven Waren<br />

ist im gleichen Zeitraum beträchtlich gestiegen. 11<br />

Internationale Positionierung<br />

Die Leistungsfähigkeit des deutschen FuI-Systems im<br />

europäischen <strong>und</strong> internationalen Vergleich ist als sehr<br />

hoch einzuschätzen. Die selektive Betrachtung einzelner<br />

Indikatoren wird der Komplexität <strong>und</strong> Vielschichtigkeit<br />

des FuI-Systems nicht gerecht, da diese lediglich<br />

Teilaspekte messen. Im Folgenden wird diese Betrachtung<br />

durch sogenannte zusammengesetzte Indikatoren<br />

(Kompositindikatoren) ergänzt. Dabei wird nicht nur<br />

ein einziger Indikator, sondern meist eine größere<br />

Anzahl von Indikatoren betrachtet, um die jeweilige<br />

Leistungsfähigkeit des <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong>ssystems<br />

eines Landes zu charakterisieren. Beispiele sind<br />

der Leistungsanzeiger der <strong>Innovation</strong>sunion (<strong>Innovation</strong><br />

Union Scoreboard – IUS) der Europäischen Kommission<br />

<strong>und</strong> der innovationsbezogene Teil des Global<br />

Competiveness Index des Weltwirtschaftsforums.<br />

Das IUS ist ein institutionalisiertes Monitoringsystem<br />

der Europäischen Kommission <strong>und</strong> dient zur Beobachtung<br />

der Umsetzung der Leitinitiative <strong>Innovation</strong>sunion<br />

der Strategie Europa 2020. Anhand vergleichender<br />

Daten über die <strong>Innovation</strong>sentwicklung wird die Leistungsfähigkeit<br />

der <strong>Innovation</strong>ssysteme der EU-Mitgliedstaaten<br />

<strong>und</strong> ausgewählter Drittstaaten dargestellt.<br />

Gr<strong>und</strong>lage sind eine Vielzahl von themenspezifischen<br />

Indikatoren, die die äußeren <strong>Innovation</strong>sbedingungen,<br />

das Maß der <strong>Innovation</strong>stätigkeit in den Unternehmen<br />

selbst sowie den sich daraus für die gesamte Wirtschaft<br />

ergebenden Nutzen erfassen.<br />

Methodisch berücksichtigt das IUS insgesamt 25 Einzelindikatoren,<br />

untergliedert in die Bereiche <strong>Innovation</strong>streiber<br />

(Enablers), Unternehmensaktivitäten<br />

(Firm activities) sowie <strong>Innovation</strong>sergebnisse (Output).<br />

11 Schiersch, A.; Gehrke, B. (2014): Die Wissenswirtschaft im internationalen<br />

Vergleich: Strukturen, Produktivität, Außenhandel, Studien<br />

zum deutschen <strong>Innovation</strong>ssystem, Nr. 6-2014, <strong>und</strong> Schiersch, A.;<br />

Gehrke, B. (2015): Globale Wertschöpfungsketten <strong>und</strong> ausgewählte<br />

Standardindikatoren zur Wissenswirtschaft, Studien zum deutschen<br />

<strong>Innovation</strong>ssystem, Nr. 10-2015 sowie Gehrke, B.; Schiersch, A.<br />

(<strong>2016</strong>): FuE-intensive Industrien <strong>und</strong> wissensintensive Dienstleistungen<br />

im internationalen Vergleich, Studien zum deutschen<br />

<strong>Innovation</strong>ssystem, Nr. 6-<strong>2016</strong>.<br />

Deutschland liegt im IUS 2015 an vierter Stelle aller<br />

EU-28-Länder <strong>und</strong> gehört damit zur Gruppe der <strong>Innovation</strong>sführer.<br />

Das IUS 2015 betont insgesamt – zusätzlich<br />

zu den vorgestellten Indikatoren der vorherigen<br />

Abschnitte – die hohe Leistungsfähigkeit des deutschen<br />

<strong>Innovation</strong>ssystems <strong>und</strong> die aktuelle Attraktivität des<br />

Wissenschaftsstandorts. Deutschland zählt im IUS<br />

regelmäßig zur Spitzengruppe.<br />

Die relativen Stärken des deutschen <strong>Innovation</strong>ssystems<br />

liegen vor allem in den Output-Dimensionen<br />

„Unternehmensinvestitionen“ sowie „Vernetzung <strong>und</strong><br />

unternehmerische Initiative“ (siehe auch Abb. II-16).<br />

Die größten Leistungssteigerungen im Vergleich zum<br />

Vorjahr waren bei den Einzeldimensionen „Lizenz- <strong>und</strong><br />

Patenteinnahmen aus dem Ausland“, „Nicht-FuErelevante<br />

<strong>Innovation</strong>sausgaben“ <strong>und</strong> „Internationale<br />

wissenschaftliche Ko-Publikationen“ zu verzeichnen.<br />

Stärken des deutschen <strong>Innovation</strong>ssystems liegen<br />

zudem im Wissenschaftsbereich „Anzahl von Universitätsabsolventen<br />

mit Doktortitel“. Relative Schwächen<br />

des deutschen <strong>Innovation</strong>ssystems sieht das IUS 2015<br />

u. a. in der geringen Zahl von Nicht-EU-Doktorandinnen<br />

<strong>und</strong> Doktoranden sowie in schwachen Wagniskapitalinvestitionen.<br />

12<br />

Der Global Competitiveness Index (GCI) des Weltwirtschaftsforums<br />

bildet die Gr<strong>und</strong>lage für den jährlich<br />

erscheinenden Global Competitiveness Report. Im<br />

Gegensatz zum IUS ist der GCI thematisch breiter<br />

aufgestellt. Der Bericht bewertet die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von derzeit 140 Volkswirtschaften hinsichtlich<br />

ihrer Wachstumschancen anhand von 114 Einzelindikatoren,<br />

die zu zwölf Themenbereichen, drei Subindizes<br />

bzw. einem Gesamtindex statistisch verdichtet<br />

<strong>und</strong> als Ranking veröffentlicht werden. Berücksichtigung<br />

finden eine Reihe von öffentlich zugänglichen<br />

Datenquellen, u. a. vom IWF, der Weltbank <strong>und</strong> der<br />

UN. Hinzu kommen qualitative Daten aus Unternehmensbefragungen.<br />

Der Subindex „<strong>Innovation</strong>s- <strong>und</strong><br />

Vollkommenheitsfaktoren“ ist insbesondere für<br />

innovationsgetriebene Volkswirtschaften von großer<br />

Bedeutung. Er speist sich aus Einzelindikatoren, die die<br />

<strong>Innovation</strong>sfähigkeit <strong>und</strong> den Entwicklungsgrad des<br />

Wirtschaftssektors bestimmen.<br />

12 Hollanders, H. et al. (2015): <strong>Innovation</strong> Union Scoreboard 2015.<br />

European Commission, Directorate-General for Internal Market,<br />

Industry, Entrepreneurship and SMEs.

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