Bundesbericht Forschung und Innovation 2016 Lorem ipsum dolor
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124 <strong>B<strong>und</strong>esbericht</strong> <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong> <strong>2016</strong><br />
Raumordnung, Stadtentwicklung<br />
<strong>und</strong> Wohnen<br />
Stadt <strong>und</strong> Land stehen in Deutschland unter einem<br />
enormen Veränderungsdruck. Nicht nur demografische<br />
<strong>und</strong> ökonomische Prozesse, vor allem der Klimawandel<br />
erzeugt Handlungsdruck. Es gilt, soziale Spaltungen zu<br />
mindern, sozioökonomische <strong>und</strong> räumlich-städtebauliche<br />
Strukturen zu stabilisieren sowie zugleich umwelt<strong>und</strong><br />
gesellschaftsverträgliche neue technische Systeme<br />
in Infrastrukturen, gewerblichen Unternehmen <strong>und</strong><br />
privaten Haushalten zu etablieren. Städte <strong>und</strong> ländliche<br />
Räume stehen hierbei gleichermaßen vor einem tiefgreifenden<br />
Transformationsprozess. Dabei kristallisieren<br />
sich als Leitidee die Nachhaltigkeit <strong>und</strong> das Bild einer<br />
Urbanisierung International<br />
Bis zum Jahr 2050 werden mehr als 70 % der Weltbevölkerung<br />
in Städten leben (mehr als sieben Milliarden);<br />
der Trend zur Urbanisierung ist vor allem in<br />
Entwicklungs- <strong>und</strong> Schwellenländern ungebrochen.<br />
Städte verbrauchen 70 bis 80 % der weltweit erzeugten<br />
Energie, erwirtschaften 80 % des globalen Bruttoinlandsprodukts<br />
<strong>und</strong> sind für bis zu 70 % des Treibhausgasausstoßes<br />
der Menschheit verantwortlich. Wie das<br />
High-Level-Panel für die 2030-Agenda für Nachhaltige<br />
Entwicklung der Vereinten Nationen konstatiert: „Es<br />
sind die Städte, wo der Kampf um eine nachhaltige<br />
Entwicklung gewonnen oder verloren wird.“<br />
Stadtentwicklungsprozesse müssen auch global in den<br />
Blick genommen werden. Der Weltklimarat IPCC stellt<br />
in seinem 5. Sachstandsbericht 2014 fest, dass Anstrengungen<br />
zur Minderung von Treibhausgasemissionen in<br />
städtischen Gebieten einen entscheidenden Hebel der<br />
internationalen Klima- <strong>und</strong> Energiepolitik darstellen.<br />
Der Trend zum raschen Wachstum urbaner Regionen ist<br />
insbesondere in den Entwicklungs- <strong>und</strong> Schwellenländern<br />
Afrikas <strong>und</strong> Asiens ungebrochen. Es gilt, die Urbanisierung<br />
so zu bewältigen, dass wirtschaftliche <strong>Innovation</strong>en <strong>und</strong><br />
ökonomischer Aufschwung nicht auf Kosten ökologischer<br />
Tragfähigkeit <strong>und</strong> sozialer Teilhabe erzielt werden.<br />
Internationale <strong>Forschung</strong>sverbünde unter Beteiligung der<br />
Städte in rasch expandierenden urbanen Regionen sollen<br />
<strong>Innovation</strong>en mit breitem Wirkungsradius <strong>und</strong> hohen<br />
Chancen für „grünes“ Wachstum vorbereiten.<br />
Aufbauend auf den Erfahrungen der BMBF-Maßnahme<br />
Future Megacities trägt seit 2014 das BMBF-geförderte<br />
Vorhaben Rapid Planning wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte<br />
Praxislösungen zum Themenbereich Urbanisierung/<br />
international bei. In vier ausgewählten globalen <strong>und</strong> urbanen<br />
Zentren laufen Bestandsaufnahmen, Analysen <strong>und</strong><br />
Verbesserungen urbaner Systeme. Das <strong>Forschung</strong>svorhaben<br />
fußt auf Kooperationen zwischen deutschen <strong>und</strong><br />
ausländischen Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftlern<br />
sowie auf der Zusammenarbeit <strong>und</strong> dem Austausch<br />
mit der Zivilgesellschaft vor Ort.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sollen geplante zukünftige Aktivitäten im<br />
Bereich Urbanisierung/international vor allem Realisierungsmöglichkeiten<br />
einer integrierten nachhaltigen<br />
Stadtplanung für Schwellen- <strong>und</strong> Entwicklungsländer<br />
aufzeigen. Dabei soll die Resilienz von Städten <strong>und</strong><br />
Stadtregionen ebenso im Mittelpunkt stehen wie die<br />
Verbesserung ökologischer Faktoren (Senkung der Treibhausgasemissionen,<br />
verbesserte Energie- <strong>und</strong> Ressourceneffizienz<br />
etc.).