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Bundesbericht Forschung und Innovation 2016 Lorem ipsum dolor

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330 <strong>B<strong>und</strong>esbericht</strong> <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong> <strong>2016</strong><br />

in die Entstehung <strong>und</strong> Zusammensetzung der Materie<br />

<strong>und</strong> der Kräfte, die sie zusammenhalten.<br />

Das European Southern Observatory (ESO) baut <strong>und</strong><br />

betreibt auf der südlichen Halbkugel gelegene astronomische<br />

Observatorien. Es organisiert das europäische<br />

Zusammenwirken <strong>und</strong> fördert die internationale<br />

Zusammenarbeit der astronomischen <strong>Forschung</strong>. ESO<br />

nutzt drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte<br />

in Chile. In La Silla dienen mehrere mittelgroße<br />

Teleskope den Astronomen. Auf dem Paranal steht<br />

das weltweit leistungsfähigste optische Very Large Teleskop<br />

(VLT), das aus vier identischen Teleskopen mit<br />

jeweils 8,2 Metern Spiegeldurchmesser besteht. Auf<br />

dem benachbarten Gipfel des Cerro Armazones wird<br />

derzeit das größte optische Teleskop mit 39 Metern<br />

Spiegeldurchmesser, das E-ELT (European Extremely<br />

Large Telescope), gebaut. Es wird der Astronomie<br />

<strong>Forschung</strong>smöglichkeiten auf neuen Gebieten erschließen.<br />

Auf dem Plateau Chajnantor wird auf 5.000<br />

Meter Höhe ein flexibles Netzwerk von 66 Radioteleskopen,<br />

das Atacama Large Millimeter Array (ALMA), in<br />

Kooperation mit den USA, Kanada, Japan <strong>und</strong> Taiwan<br />

betrieben.<br />

Die European Molecular Biology Conference (EMBC) mit<br />

Sitz in Heidelberg hat das Ziel, die molekularbiologische<br />

<strong>Forschung</strong> zum Wohl der Menschheit voranzutreiben<br />

<strong>und</strong> weiterzuentwickeln. Sie ist eine internationale<br />

Organisation, die den Rahmen für Kooperationen in<br />

der Molekularbiologie schafft <strong>und</strong> durch internationale<br />

Konferenzen, Kurse <strong>und</strong> Workshops den wissenschaftlichen<br />

Austausch zwischen den Disziplinen fördert. Die<br />

EMBC ist eine wichtige Säule für die Ausbildung <strong>und</strong><br />

umfassende Förderung europäischer Talente zu den<br />

modernsten Herangehensweisen in der Molekularbiologie.<br />

Mit der Umsetzung des Rahmenprogramms<br />

wurde die European Molecular Biology Organization<br />

(EMBO) beauftragt. Die EMBO hat als Vereinigung der<br />

europäischen Spitzenforscher etwa 1.500 Mitglieder,<br />

die auf Gr<strong>und</strong>lage wissenschaftlicher Exzellenz in die<br />

EMBO aufgenommen werden.<br />

Das European Molecular Biology Laboratory (EMBL)<br />

mit Sitz in Heidelberg ist eine der besten biomedizinischen<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtungen weltweit <strong>und</strong><br />

rangiert kontinuierlich unter den ersten fünf Rängen.<br />

Als Impulsgeber hat das EMBL in vielen Bereichen<br />

Maßstäbe gesetzt <strong>und</strong> steht für innovative, unkonventionelle<br />

Ideen <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong>sansätze. Das EMBL ist<br />

eine internationale Institution mit Völkerrechtsstatus,<br />

die zurzeit von 20 Mitgliedstaaten getragen wird.<br />

Deutschland trägt mit etwa 20 Mio. Euro ein Fünftel<br />

des EMBL-Haushalts <strong>und</strong> ist damit der Hauptzuwendungsgeber.<br />

Neben dem Hauptsitz in Heidelberg<br />

hat das EMBL vier Außenstellen, Hamburg, Hinxton<br />

(Großbritannien), Grenoble (Frankreich), Monterotondo<br />

(Italien), die unterschiedliches Spezialwissen<br />

beisteuern. Das EMBL prägte <strong>und</strong> prägt die biomedizinische<br />

<strong>Forschung</strong>slandschaft in Deutschland <strong>und</strong><br />

Europa. Eine Reihe von Führungskräften namhafter<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtungen haben entscheidende Karriereschritte<br />

am EMBL vorzuweisen.<br />

Die European Synchrotron Radiation Facility (ESRF)<br />

betreibt eine hoch leistungsfähige Synchrotron-Strahlungsanlage<br />

für <strong>Forschung</strong>szwecke. Die 620 Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter entwickeln <strong>und</strong> bauen<br />

neuartige Messplätze <strong>und</strong> führen die Experimente<br />

<strong>und</strong> Messungen gemeinsam mit den 4.000 Gastwissenschaftlerinnen<br />

<strong>und</strong> -wissenschaftlern durch <strong>und</strong><br />

unterstützen sie bei der Auswertung der Ergebnisse.<br />

Die Synchrotron-Strahlungsquelle ist ein „Supermikroskop“,<br />

das mit Licht von extrem hoher Intensität<br />

<strong>und</strong> Genauigkeit, Strukturen in der Festkörperphysik,<br />

der Molekularbiologie, der Materialwissenschaft, der<br />

Chemie, für Diagnose <strong>und</strong> Therapie in der Medizin<br />

sowie für spezielle Experimente in der Radiobiologie,<br />

der Gr<strong>und</strong>lagenphysik <strong>und</strong> der physikalischen Chemie<br />

analysieren kann. Mit dieser Synchrotron-Strahlungsquelle<br />

kann Materie auf der Größenskala von Atomen<br />

<strong>und</strong> Molekülen untersucht werden.<br />

Das Institut Max von Laue – Paul Langevin (ILL) verfügt<br />

über einen Hochflussreaktor (HFR) für Neutronenforschung<br />

für friedliche Zwecke. 490 ILL-Wissenschaftlerinnen<br />

<strong>und</strong> -Wissenschaftler sowie Technikerinnen<br />

<strong>und</strong> Techniker unterstützen den Bau neuartiger Messeinrichtungen<br />

<strong>und</strong> die wissenschaftlich-technische<br />

Arbeit der 1.500 auswärtigen Gastforscherinnen <strong>und</strong><br />

-forscher aus 40 Ländern der Welt <strong>und</strong> begleiten die<br />

Auswertung ihrer Experimente <strong>und</strong> Messungen. Die<br />

dort erzeugten Neutronen dienen der zerstörungsfreien<br />

Untersuchung der Struktur <strong>und</strong> Dynamik von fester,<br />

gasförmiger oder flüssiger Materie in den Bereichen<br />

Materialwissenschaft, Biologie, Chemie, Medizin <strong>und</strong><br />

Teilchenphysik. Da das Neutron die einzige Sonde ist,<br />

mit der sowohl die Atomkerne als auch die magneti-

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