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Bundesbericht Forschung und Innovation 2016 Lorem ipsum dolor

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III Die <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong>spolitik des B<strong>und</strong>es 185<br />

Teilchenbeschleunigung mit<br />

Rekordenergie<br />

Peter Higgs, Begründer des Higgs-Mechanismus, vor dem Teilchenbeschleuniger im CERN<br />

Nach dreijähriger Wartungsphase hat der weltgrößte<br />

Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) am<br />

Europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf<br />

im Mai 2015 eine neue Testphase begonnen. Mit einer<br />

Rekordenergie von 13 Teraelektronenvolt werden Protonen<br />

– positiv geladene Teilchen von Atomkernen – in<br />

einem 27 Kilometer langen Ringtunnel auf Kollisionskurs<br />

gebracht. Bei diesem Zusammenstoß entstehen aus den<br />

Protonen zahlreiche subatomare Bausteine, die mit dreidimensionalen<br />

Digitalkameras zur Messung von Elementarteilchen<br />

genau vermessen werden. Aus den Spuren der<br />

Kollisionsprodukte können die Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong><br />

Wissenschaftler Aussagen über den innersten Aufbau der<br />

Materie treffen.<br />

Mit der neuen Rekordenergie wird physikalisches<br />

Neuland betreten. Mit solch hoher Energie sind noch in<br />

keinem Beschleunigerlabor Protonen kollidiert. Damit<br />

beginnt die Suche nach der neuen Physik, also nach<br />

physikalischen Erkenntnissen, die über das bekannte<br />

Standardmodell der Elementarteilchen hinausgehen.<br />

Mit dem LHC wurden in der ersten Betriebsphase bis<br />

2013 alle Bausteine des Standardmodells der Teilchenphysik<br />

bestätigt <strong>und</strong> das lange gesuchte Higgs-Teilchen<br />

entdeckt. Peter Higgs <strong>und</strong> François Englert erhielten<br />

für diese Entdeckung im Jahr 2013 den Nobelpreis für<br />

Physik.<br />

Das BMBF finanziert r<strong>und</strong> 20 % des Gesamthaushalts<br />

des CERN – 182 Mio. Euro pro Jahr. Zusätzlich fördert<br />

das BMBF über die Verb<strong>und</strong>forschung den Bau <strong>und</strong> die<br />

Entwicklung der Detektorkomponenten der Experimente<br />

am LHC. In der laufenden Förderperiode werden dafür<br />

pro Jahr r<strong>und</strong> 20 Mio. Euro für Universitätsgruppen zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Hierzu zählt insbesondere das Europäische Strategieforum<br />

für <strong>Forschung</strong>sinfrastrukturen (European Strategy<br />

Forum on Research Infrastructures, ESFRI), in dem<br />

seit 2002 europaweite Aktivitäten auf dem Gebiet der<br />

<strong>Forschung</strong>sinfrastrukturen <strong>und</strong> Großgeräte koordiniert<br />

<strong>und</strong> in einer ESFRI Roadmap gebündelt werden. In ei-<br />

nem 2015 europaweit durchgeführten Verfahren wurde<br />

mit der Aktualisierung der ESFRI Roadmap <strong>2016</strong> der<br />

künftige Bedarf an paneuropäischen <strong>Forschung</strong>sinfrastrukturen<br />

eruiert, <strong>und</strong> es wurden Wege zur Implementierung<br />

binnen zehn Jahren aufgezeigt.

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