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Bundesbericht Forschung und Innovation 2016 Lorem ipsum dolor

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V Die internationale Zusammenarbeit in <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong> 279<br />

2.3 Deutschlands Beteiligung an Horizont 2020<br />

Horizont 2020 – das EU-Rahmenprogramm für <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong> ist mit einem Gesamtbudget von ca. 77 Mrd. Euro<br />

für die Laufzeit von 2014 bis 2020 das weltweit größte Programm der <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong>sförderung. Es ist das<br />

zentrale Finanzierungsinstrument der EU zur Umsetzung der europäischen Flaggschiff-Initiative der <strong>Innovation</strong>sunion.<br />

Horizont 2020 ist mehr als ein 8. <strong>Forschung</strong>srahmenprogramm:<br />

Es führt bislang getrennte Förderelemente<br />

wie z. B. das Europäische <strong>Innovation</strong>s- <strong>und</strong> Technologieinstitut<br />

(EIT), die innovationsrelevanten Teile des Rahmenprogramm<br />

für Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong><br />

(CIP, 2007–2013) <strong>und</strong> das <strong>Forschung</strong>srahmenprogramm<br />

selbst in einen gemeinsamen strategischen Rahmen für<br />

<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong> zusammen.<br />

Programmstruktur<br />

Die Schwerpunkte von Horizont 2020 sind gleichermaßen<br />

auf Nutzeffekte für Wissenschaft, Industrie,<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> Politik zugeschnitten. Diesem Ansatz<br />

entsprechend gliedert sich Horizont 2020 wie folgt:<br />

∙∙<br />

Im ersten Teil Wissenschaftsexzellenz fördert Horizont<br />

2020 sowohl Einzel- als auch Verb<strong>und</strong>vorhaben in<br />

der Gr<strong>und</strong>lagenforschung <strong>und</strong> frühen Technologieentwicklung.<br />

Dies sind z. B. die Vergabe individueller<br />

Projektmittel durch den Europäischen <strong>Forschung</strong>srat<br />

(ERC – engl. European Research Council),<br />

die Förderung der Ausbildung <strong>und</strong> Mobilität von<br />

Nachwuchskräften in Wissenschaft <strong>und</strong> Industrie<br />

(Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen, MSC), die<br />

Förderung von Verb<strong>und</strong>projekten zu künftigen <strong>und</strong><br />

neu entstehenden Technologien (FET – engl. Future<br />

and Emerging Technologies) sowie von <strong>Forschung</strong>sinfrastrukturen.<br />

∙∙<br />

Im zweiten Teil Führende Rolle der Industrie unterstützt<br />

Horizont 2020 gezielt die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Validierung gr<strong>und</strong>legender <strong>und</strong> industrieller<br />

Technologien (u. a. die sogenannten Schlüsseltechnologien),<br />

den Zugang zu Risikofinanzierung <strong>und</strong> KMUspezifische<br />

Maßnahmen (in der Regel als Einzelmaßnahmen).<br />

Die sechs Schlüsseltechnologien (Mikro-/<br />

Nanoelektronik, Nanotechnologie, Photonik,<br />

Materialwissenschaften, industrielle Biotechnologie<br />

<strong>und</strong> fortschrittliche Fertigungstechniken) aus der<br />

europäischen KET-Definition (KET – engl. Key Enabling<br />

Technologies) von 2009 bilden dabei die zentralen<br />

Förderlinien in Horizont 2020. Wissensbasierte<br />

<strong>Innovation</strong>en werden durch spezielle Instrumente<br />

wie vorkommerzielle Beschaffung, Demonstrationsvorhaben<br />

<strong>und</strong> Pilotanlagen oder öffentlich-private<br />

Partnerschaften gefördert.<br />

∙∙<br />

Der dritte Teil Gesellschaftliche Herausforderungen<br />

befasst sich mit sieben drängenden zukunftsorientierten<br />

Themenkomplexen, denen ein einzelner<br />

Staat nur schwer begegnen kann. Erforscht werden<br />

Themen wie alternde Gesellschaften, umweltverträglicher,<br />

sicherer <strong>und</strong> vernetzter Transport, effizientere<br />

Nutzung von Ressourcen <strong>und</strong> Rohstoffen, Energie,<br />

Klimawandel <strong>und</strong> Klimaanpassung, kulturelle<br />

Vielfalt <strong>und</strong> europäische Identität sowie die Rolle<br />

Europas als globaler Akteur. Dabei steht – durch den<br />

an den großen globalen Herausforderungen ausgerichteten<br />

Anspruch – die Entwicklung innovativer<br />

Lösungsansätze für die Bewältigung der Herausforderungen<br />

unserer Zeit stärker im Vordergr<strong>und</strong> als in<br />

den Vorläuferprogrammen. Die beteiligten Einrichtungen<br />

bekommen mehr Raum bei der Entwicklung<br />

von <strong>Forschung</strong>skonzepten <strong>und</strong> Lösungsansätzen <strong>und</strong><br />

die Umsetzung der Projektergebnisse wird stärker in<br />

den Vordergr<strong>und</strong> gestellt.<br />

Komplementär zu den drei oben genannten Säulen<br />

beinhaltet das Programm weitere Maßnahmen zur<br />

Unterstützung der <strong>Innovation</strong>sunion: die Verbreitung<br />

von Exzellenz <strong>und</strong> Ausweitung der Beteiligung zur<br />

besseren Integration der neuen EU-Mitgliedstaaten<br />

zur besseren Integration in den Europäischen <strong>Forschung</strong>sraum,<br />

den Bereich Wissenschaft mit <strong>und</strong> für<br />

die Gesellschaft, das Europäische <strong>Innovation</strong>s- <strong>und</strong><br />

Technologieinstitut (EIT) sowie die Gemeinsame <strong>Forschung</strong>sstelle<br />

(JRC – engl. Joint Research Centre).

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