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stahlmarkt 3.2016 (März)

Aus dem Inhalt: Steel International / Werkstoffe / Rohre Profile Flansche - wire & Tube 2016 / IT, Digitalisierung / Edelstahl

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10 K Steel International<br />

EU-Markt kann Stahlimporte<br />

nicht absorbieren<br />

Stahlwerke fürchten um weitere Marktanteile<br />

Brüssel. Der EU-Stahlmarkt war auch im zweiten Halbjahr 2015 Ziel<br />

hoher Einfuhren aus Drittländern. Trotz eines leichten Wachstums konnte<br />

die europäische Nachfrage das Angebot nicht vollständig absorbieren,<br />

das Überangebot habe in Folge zu Lageraufstockungen geführt, meldete<br />

der europäische Stahlverband EUROFER. Für 2016 und 2017 rechnet der<br />

Verband mit weiterem leichten Wachstum.<br />

Der Stahleinsatz in der Europäischen<br />

Union wird im laufenden und im kommenden<br />

Jahr leicht steigen. Damit rechnet der<br />

europäische Stahlverband EUROFER. Für<br />

2016 und 2017 geht der Verband jeweils<br />

vom einem Plus von 1,5 % aus. Die europäischen<br />

Erzeuger kämpfen trotz dieser leicht<br />

positiven Aussichten mit großen Unsicherheiten<br />

– allen voran mit den Importen aus<br />

China. Wenn die chinesischen Stahlerzeuger<br />

auch weiterhin ihre überschüssigen Produktionen<br />

exportieren, werden die europäischen<br />

Mitbewerber nach Einschätzung des<br />

EUROFER-Generaldirektors Axel Eggert weitere<br />

Marktanteile in Europa und in ihren<br />

wichtigsten Exportmärkten verlieren.<br />

Auch in der zweiten Hälfte des Jahres<br />

2015 haben hohe Exporte aus Drittländern<br />

die europäischen Märkte erreicht – trotz<br />

einer relativ geringen Binnennachfrage und<br />

sehr niedriger Preise. Der anhaltende Kampf<br />

um die Absatzmärkte in Europa werde auch<br />

künftig große Unsicherheiten hervorrufen,<br />

heißt es im Marktausblick des Verbandes<br />

(Economic & Steel Market Outlook 2016-<br />

2017).<br />

Die wirtschaftlichen Aussichten in der EU<br />

bis 2017 beschreibt EUROFER als einigermaßen<br />

gut. So steige die Aktivität der stahleinsetzenden<br />

Industrien weiterhin langsam<br />

aber stetig an, Bau- und Maschinenbau<br />

dürften sich überproportional entwickeln.<br />

Die Grundlagen für wieder steigende Investitionen<br />

seien geschaffen. Sie könnten 2016<br />

und 2017 Treiber des Wachstums werden.<br />

Bei gleichbleibenden Ausgaben der privaten<br />

Haushalte und der öffentlichen Hand sowie<br />

nicht nachlassenden Exporten könnten die<br />

europäischen Länder wieder vermehrt aus<br />

eigener Kraft wachsen.<br />

Allerdings sieht der Stahlverband auch<br />

nicht zu unterschätzende Risiken für die<br />

weitere Entwicklung der Weltwirtschaft.<br />

Sollten sich die wichtigsten Schwellenländer<br />

schwächer entwickeln als erhofft, könnte<br />

dies schnell Nachteile für alle Nationen nach<br />

sich ziehen.<br />

Im dritten Quartal 2015 stieg die Stahlnachfrage<br />

in der EU laut EUROFER auf Jahressicht<br />

um 2,7 %. Der Löwenanteil des<br />

vergrößerten Volumens ist jedoch in den<br />

Lägern zu finden. Die Endnutzer hätten den<br />

Importzuwachs von 29 % nicht verarbeiten<br />

können. Der reale Stahleinsatz befinde sich<br />

auf Vorjahresniveau.<br />

»Die europäischen Stahlerzeuger leiden<br />

weiterhin unter dieser Entwicklung«, sagte<br />

Eggert. Steigende Importe und um 13 %<br />

gesunkene Exporte hätten den Absatz im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast<br />

4 % reduziert. Die Preise seien wegen des<br />

hohen Überangebots und des Konkurrenzkampfes<br />

gesunken. Unsicherheit beherrsche<br />

das Marktgeschehen.<br />

Vorläufige Zahlen für das Schlussquartal<br />

2015 bringen keine Erleichterung: Die Im -<br />

porte sind weiter gestiegen, die Exporte<br />

erneut abgerutscht. Die Stahlläger sind voll,<br />

da die Endverbraucher im vierten Quartal so<br />

wenig wie möglich Material ordern und erst<br />

einmal ihre eigenen Vorräte nutzen. Im Ge -<br />

samtjahr 2015 dürfte der Stahleinsatz inklusive<br />

Lagerbestände um 2,3 % gestiegen<br />

sein.<br />

K<br />

(sm 160303165)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>

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