stahlmarkt 3.2016 (März)
Aus dem Inhalt: Steel International / Werkstoffe / Rohre Profile Flansche - wire & Tube 2016 / IT, Digitalisierung / Edelstahl
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20 K Steel International<br />
thyssenkrupp baut Werk für Lenksysteme in Mexiko<br />
Essen. Der Industrie- und Technologiekonzern thyssenkrupp investiert weiter in sein Automobilzuliefergeschäft<br />
in Nordamerika und baut in Puebla, Mexiko, ein Werk für Lenksysteme.<br />
Das Unternehmen investiert dafür in<br />
den kommenden Monaten rd. 70 Mill. €.<br />
Mit der Erschließung des insgesamt rd.<br />
135.000 m² großen Geländes im Nordwesten<br />
der Stadt wird in Kürze begonnen. Die<br />
Fertigstellung ist im Frühjahr 2017 geplant.<br />
In dem neuen Werk sollen jährlich rd.1,4<br />
Mill. elektrisch unterstützte Lenksysteme<br />
hergestellt werden. Die Serienbelieferung an<br />
deutsche und amerikanische Automobilhersteller<br />
ist ab 2018 vorgesehen. Durch das<br />
neue Werk entstehen in den kommenden<br />
Jahren rd. 400 neue Arbeitsplätze. »Allein<br />
im vergangenen Jahr haben wir im Geschäftsbereich<br />
für elektrisch unterstützte<br />
Lenksysteme Aufträge mit einem Gesamtumsatz<br />
von über 6 Mrd. € gewinnen können.<br />
Ein ganz wesentlicher Teil davon geht<br />
an unsere Kunden im nordamerikanischen<br />
Automobilmarkt. Deshalb bauen wir unsere<br />
Produktionskapazitäten dort weiter aus, um<br />
die zukünftigen großen Modellplattformen<br />
unserer Kunden vor Ort bedienen zu können«,<br />
erläutert Dr. Karsten Kroos, CEO der<br />
Business Area Components Technology bei<br />
thyssenkrupp. Insgesamt sind die Auftragsbücher<br />
im automobilen Komponentenzuliefergeschäft<br />
des Konzerns gut gefüllt. So<br />
sind bereits 60 % des für das Jahr 2020<br />
geplanten Umsatzes durch gebuchte Kundenaufträge<br />
gesichert. Ausgehend von diesen<br />
Aufträgen plant thyssenkrupp bis 2020<br />
Investitionen von rd. 500 Mill. € in das Komponentengeschäft<br />
in Nordamerika. Rund die<br />
Hälfte davon ist für profitables Wachstum in<br />
Mexiko vorgesehen. Bereits im vergangenen<br />
Jahr hatte das Unternehmen in Puebla ein<br />
Werk für Lenkungskomponenten sowie<br />
einen neuen Montagestandort für Achssysteme<br />
in Betrieb genommen. Ein weiteres<br />
großes Achsmontagewerk entsteht derzeit<br />
auch im 70 km entfernten San Jose Chiapa.<br />
Es soll noch in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen.<br />
Darüber hinaus hat zu Anfang<br />
dieses Jahres der Bau eines Werks für<br />
Motorkomponenten am Standort San<br />
Miguel de Allende im mexikanischen Bundesstaat<br />
Guanajuato begonnen.<br />
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte die<br />
Komponentensparte von thyssenkrupp<br />
ihren Umsatz in Nordamerika im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 17 % steigern auf insgesamt<br />
rd. 1,9 Mrd. €. Für den Konzern insgesamt<br />
ist die NAFTA- Region mit rd. 23 % des<br />
Gesamtumsatzes der wichtigste Absatzmarkt<br />
außerhalb Deutschlands. Beim weltweiten<br />
Wachstum der Komponentensparte<br />
fokussiert thyssenkrupp zunehmend auf<br />
Hightech-Systeme, die innerhalb des globalen<br />
Produktionsnetzwerks in allen Märkten<br />
unter denselben Produktions- und Qualitätsstandards<br />
hergestellt werden und die Bedarfe<br />
der Kunden bedienen. So sind die von<br />
thyssenkrupp entwickelten elektrisch unterstützten<br />
Lenkungen energieeffizienter als<br />
konventionelle hydraulische Lenksysteme.<br />
Sie ermög lichen je nach Fahrzeug Kraftstoffeinsparungen<br />
von bis 0,5 l / 100 km. Zudem<br />
sind sie eine technologische Voraussetzung<br />
für alle elektronischen Fahrerassistenzsysteme,<br />
wie automatisiertes Parken, Spurhaltehilfe<br />
oder autonomes Fahren. Immer mehr<br />
Automobilhersteller setzen diese Technologie<br />
verstärkt auch in den volumenstarken<br />
Mittel- und Kleinwagensegmenten ein.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 160303095)<br />
L STEEL TICKER<br />
TATAL STEEL FÜR<br />
INTERVENTIONEN BEI CHINA-<br />
IMPORTEN<br />
London. Tata Steel will nicht länger zusehen,<br />
wie chinesische Importe das Unternehmen und<br />
die britische Stahlindustrie gefährden. »Die Europäische<br />
Kommission muss schneller und wirkungsvoller<br />
auf Dumpingimporte reagieren«,<br />
sagte Tatas Europachef Karl Koehler. Das Unterlassen<br />
gefährde die gesamte europäische Stahlindustrie.<br />
Auch die britische Regierung soll nun handeln<br />
und die Wettbewerbsbedingungen für die heimische<br />
Stahlindustrie verbessern. Neben attraktiven<br />
finanziellen Rahmenbedingungen verlangt der<br />
international tätige Stahlerzeuger auch hier das<br />
Sicherstellen fairer Wettbewerbsbedingungen.<br />
Die britische Tochter des indischen Unternehmens<br />
hatte zuvor den Abbau von 1.050 Arbeitsplätzen<br />
in der Erzeugung und der Verwaltung angekündigt,<br />
um anhand von Einsparungen mit den Preisen<br />
der chinesischen Konkurrenz mithalten zu<br />
können.<br />
kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303150)<br />
EUROFER FORDERT<br />
SCHONUNGSLOSE AUFKLÄRUNG<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />
FER hat von Politikern klare Aussagen über die<br />
Konsequenzen der Anerkennung Chinas als<br />
Marktwirtschaft gefordert. Die Mitgliedsländer<br />
müssten genau wissen, wie sich diese Entscheidung<br />
auf Arbeitsplätze, Wachstum und Investitionen<br />
in der Union auswirken würden. »China ist<br />
immer noch keine Marktwirtschaft. Der staatliche<br />
Einfluss ist viel zu hoch«, sagte EUROFER-Generaldirektor<br />
Axel Eggert und be kräftigte die Position<br />
des Verbandes.<br />
EUROFER kritisiert, dass China Politiker unter<br />
Druck setze, damit diese die Anerkennung des<br />
Marktwirtschaftsstatus befürworten. Würde das<br />
Reich der Mitte diesen Status erhalten, würden<br />
die Antidumpingmaßnahmen als Schutz gegen<br />
unfairen Wettbewerb aus China gänzlich unwirksam<br />
und 330.000 Arbeitsplätze in der europäischen<br />
Stahlindustrie gefährden. Die Welthandelsorganisation<br />
WTO will bis Ende 2016 über Chinas<br />
handelsrechtlichen Status entscheiden.<br />
kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303117)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>