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stahlmarkt 3.2016 (März)

Aus dem Inhalt: Steel International / Werkstoffe / Rohre Profile Flansche - wire & Tube 2016 / IT, Digitalisierung / Edelstahl

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64 K Edelstahl<br />

Edelstahl Rostfrei in der<br />

Umwelttechnik<br />

von Ulrich Heubner* und Hans-Peter Wilbert**<br />

Düsseldorf. Bei Edelstahl Rostfrei verfügt man über eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Sorten für mannigfache Anwendungen. Dabei ist<br />

besonders hervorzuheben, dass nichtrostende korrosionsbeständige Stähle<br />

bei anwendungsgerechter Auswahl und Verarbeitung sich inert verhalten,<br />

in der Regel wartungsarm und langlebig sind und in der Umwelttechnik<br />

eine sehr breite Verwendung finden.<br />

Unter den Begriffen Umwelttechnik<br />

oder Umweltschutztechnik versteht man die<br />

technischen und technologischen Verfahren<br />

zum Schutz der Umwelt sowie zur Wiederherstellung<br />

bereits geschädigter Ökosysteme.<br />

Gegenstand der Umwelttechnik sind<br />

insbesondere die Entsorgung, technische<br />

Maßnahmen zum Gewässer-, Boden-, Lärmund<br />

Strahlenschutz, Verfahren zur Verminderung<br />

der Luftverschmutzung sowie Techniken<br />

für die effektive Nutzung erneuerbarer<br />

Energien. Daneben gibt es auch umwelttechnische<br />

Konzepte und Maßnahmen zur<br />

umweltschonenden Produktion, zum Energiesparen<br />

und zur Vermeidung und Verringerung<br />

von Emissionen und Abfällen.<br />

Edelstahl Rostfrei in der<br />

Hochtemperatur-Brennstoffzelle<br />

Brennstoffzellen wandeln chemische Energie<br />

direkt in elektrische Energie um und liefern<br />

bei Betrieb mit Wasserstoff emissionsfrei<br />

Strom für stationäre und mobile Anwendungen.<br />

Unter den verschiedenen Brennstoffzellentypen<br />

hat die Festoxid-Brennstoffzelle<br />

– eine Variante der Hochtemperatur-Brennstoffzellen<br />

– große Bedeutung. Sie besitzt<br />

einen hohen elektrischen Wirkungsgrad und<br />

ist aufgrund der einfachen<br />

Brennstoffaufbereitung nicht<br />

nur für den Betrieb mit Wasserstoff,<br />

sondern auch mit<br />

Erdgas, Synthesegas oder<br />

Dieselkraftstoff geeignet.<br />

In einer solchen Zelle<br />

reagiert der Brennstoff ohne<br />

Verbrennungsprozess mit<br />

dem Sauerstoff, indem Sauerstoffionen<br />

durch eine ke -<br />

ramische Elektrolytmembran<br />

hindurchwandern. Über<br />

einen elektrischen Leiter<br />

kommt es zum Austausch<br />

von Elektronen, die Brennstoffzelle<br />

wird zur Stromquelle. Für die erforderliche<br />

Spannung werden mehrere Zellen<br />

in Reihe geschaltet und mit dünnwandigen<br />

elektrisch leitfähigen Zwischenplatten aus<br />

Edelstahl, den Interkonnektoren, zu sogenannten<br />

Stacks verbunden.<br />

Arbeitstemperaturen zwischen 700 und<br />

900 °C stellen hohe Anforderungen an den<br />

eingesetzten Edelstahl. Dazu zählen hohe<br />

elektrische Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit<br />

sowie gute Hochtemperaturfestigkeit,<br />

um die Dicke der Interkonnektoren<br />

möglichst gering zu halten. Vor diesem Hintergrund<br />

wurde der neue ferritische Edelstahl<br />

Crofer ® 22 H entwickelt, der neben dem<br />

Hauptlegierungselement Chrom und geringen<br />

Anteilen an Titan und Lanthan ein exakt<br />

abgestimmtes Verhältnis von Niob, Wolfram<br />

und Silizium enthält. Diese drei Elemente bilden<br />

eine spezielle intermetallische Phase, die<br />

sogenannte Lavesphase, die durch ihre sehr<br />

feine Verteilung eine deut liche Steigerung<br />

der Hochtemperaturfestigkeit bewirkt. Die<br />

Entwicklung von Crofer 22 H schafft damit<br />

eine wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche<br />

Einführung der klimaschonenden<br />

Festoxid-Brennstoffzellentechnologie.<br />

Edelstahl Rostfrei in der Gewinnung<br />

von elektrischer Solarenergie<br />

Zur Umwandlung der Sonnenenergie in<br />

elektrische Energie ist nicht nur der direkte<br />

Weg der Photovoltaik denkbar, sondern<br />

auch der indirekte Weg über die Gewinnung<br />

von Wärme und deren anschließende<br />

Umwandlung in elektrische Energie. Das<br />

gemeinsame Grundprinzip solarthermischer<br />

Kraftwerke ist die Nutzung konzentrierender<br />

parabolischer Spiegelsysteme. In diesen<br />

wird die Sonnenstrahlung auf einen Em p-<br />

fänger gebündelt. Die Wärmeenergie kann<br />

dann wie in einem konventionellen Kraftwerk<br />

über Dampf- oder Gasturbinen zu<br />

Strom umgewandelt werden.<br />

Für bestehende Parabolrinnenkraftwerke<br />

wird als Wärmeträger zirkulierendes Thermoöl<br />

eingesetzt, das die Wärme abführt und<br />

in einem Wärmetauscher Wasserdampf mit<br />

einer Temperatur von etwa 390 °C erzeugt,<br />

(Foto: Forschungszentrum Jülich)<br />

Interkonnektorplatten aus dem<br />

nichtrostenden, ferritischen,<br />

hitzebeständigen Edelstahl Crofer ® 22 H<br />

für Hochtemperatur-Brennstoffzellen<br />

* Nickel Institute, Werdohl<br />

** Informationsstelle Edelstahl Rostfrei,<br />

Düsseldorf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>

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