stahlmarkt 3.2016 (März)
Aus dem Inhalt: Steel International / Werkstoffe / Rohre Profile Flansche - wire & Tube 2016 / IT, Digitalisierung / Edelstahl
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Vorführmodell zum<br />
S-in-motion-Konzept<br />
S-in-motion-Türring aus Usibor 1500 mit unter schiedlichen<br />
Blechdicken (B-Säule, Mitte: 1,7 mm; A-Säule,<br />
re.: 1,0 mm bis 1,2 mm) und aus Ductibor 500<br />
(Knoten unten)<br />
geht. Stähle der Usibor-Familie sind ebenfalls<br />
borhaltig und presshärtbar, können<br />
eine Aluminium-Silizium-Vorbeschichtung<br />
besitzen (z. B. für Abgasanlagen) und zeichnen<br />
sich durch extrem hohe Festigkeit<br />
(inzwischen bis 2.000 MPa Zugfestigkeit)<br />
aus. Sie weisen zudem keine Rückfederung<br />
auf, sodass auch komplexe Bauteile realisierbar<br />
sind bei sehr gutem Korrosionswiederstand<br />
und mit großem Potenzial zur<br />
Gewichtseinsparung bei Crashbauteilen. Es<br />
sind exakt angepasste Eigenschaften durch<br />
Laser Welded Blanks (LWB, laserstrahlgeschweißte<br />
Platinen) möglich. Das heißt, dass<br />
in be stimmten Abschnitten der Karosserie<br />
hohe Festigkeiten gewährleistet werden,<br />
während in anderen Abschnitten, wo eine<br />
kontrollierte Verformung<br />
erwünscht ist, entsprechend<br />
niedrigere Festigkeiten<br />
und bessere Um -<br />
formeigenschaften sichergestellt<br />
werden.<br />
So setzt VW bei den<br />
neuen Volkswagenmodellen<br />
u. a. Usibor 1500P ein.<br />
»VW gehört mit dem VW<br />
Golf VII zu den Pionieren,<br />
denn der Pkw enthält bereits<br />
28 % ultrahochfester Stähle (UHSS),<br />
davon 24 % presshärtbare Stähle, PHS, und<br />
4 % moderner hochfester Stähle (AHSS) im<br />
Vergleich zu 6 % beim Vorgängermodell«,<br />
erläuterte Van der Hoeven. Ganz aktuell liege<br />
beim Volvo XC90, in dem sogar 40 % pressgehärtete<br />
Stähle enthalten sind – der bisher<br />
höchste in einem Auto verwendete Anteil<br />
vor. Das Fahrzeug ist etwa 125 kg leichter als<br />
sein Vorgängermodell und etwa 200 kg<br />
leichter als die meisten Wettbewerbermodelle.<br />
Optimierung der Technologien auch<br />
bei der Verarbeitung<br />
Ein im wahrsten Sinne des Wortes »ausgezeichnetes«<br />
Beispiel ist das neue »door ring<br />
concept«, ein Türrahmenkonzept, bei dem<br />
eine optimale Kombination des Warmumformens<br />
und Laserstrahlschweißens von<br />
Platinen erreicht wurde. Denn während der<br />
Türrahmen ursprünglich aus mehreren zu -<br />
sammengefügten Einzelbauteilen aus Usibor<br />
1500 und Dualphasenstählen bestand,<br />
gibt es nun eine ringförmige Lösung (»door<br />
ring«), wofür warmgeformte, lasergeschweißte<br />
Platinen aus Usibor 1500 und<br />
Ductibor 500 eingesetzt werden. Dabei werden<br />
die Stärken des Laserstrahlschweißens<br />
und der Warmumformung ausgenutzt. An -<br />
stelle von vier Einzelteilen, existiert nur noch<br />
ein ringförmiges Bauteil, für das lediglich ein<br />
einziges Stanzwerkzeug, ein einziger Stanzvorgang<br />
und keine weiteren Montagevorgänge<br />
mehr nötig sind. Die neue Lösung<br />
spart 20 % des Gewichtes ein (Reduktion<br />
von 15,8 auf 12,7 kg). Material, Blechdicke<br />
und Lage der Schweißnaht können über den<br />
Ringumfang individuell angepasst werden<br />
und somit Gewicht einsparen. Vorteile ergeben<br />
sich dabei nicht nur durch die verbesserte<br />
Leichtigkeit und Ökobilanz, sondern auch<br />
durch die Crashfestigkeit und Steifigkeit.<br />
ArcelorMittal entwickelte außerdem für<br />
das Laserstrahlschweißen einen eigenen,<br />
speziellen Prozess: Vor dem Schweißvorgang<br />
wird die Aluminium-Silizium-Beschichtung<br />
an der Nahtkante partiell per Laser<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>