stahlmarkt 3.2016 (März)
Aus dem Inhalt: Steel International / Werkstoffe / Rohre Profile Flansche - wire & Tube 2016 / IT, Digitalisierung / Edelstahl
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16 K Steel International<br />
Weniger Rohstahl für die Welt<br />
Brüssel. Nach fünf Jahren kontinuierlichen Anstiegs fiel die weltweite Rohstahlerzeugung 2015 um 2,8 %.<br />
In allen Regionen der Welt, mit Ausnahme von Ozeanien, fuhren<br />
Stahlerzeuger im vergangenen Jahr die Auslastung ihrer Kapazitäten<br />
zurück. Nach Berechnungen des Weltstahlverbands worldsteel<br />
sank die Rohstahlerzeugung im Vergleich zu 2014 um 2,8 %<br />
auf knapp 1,623 Mrd. t. Erklärungen lieferte der Dachverband, der<br />
die Daten von Stahlunternehmen aus 66 Ländern auswertete,<br />
zunächst nicht.<br />
In Asien fiel die Erzeugung um 2,3 % auf 1,114 Mrd. t. Dasselbe<br />
Minus zeigt China mit 803,8 Mill. t. Gleichwohl erhöhte sich der<br />
Anteil des Landes an der weltweiten Erzeugung von 49,3 % im Jahr<br />
2014 auf nun 49,5 %. Japans Stahlerzeuger reduzierten das Volumen<br />
um 5 % auf 105,2 Mill. t. In Südkorea wurden 69,7 Mill. t oder<br />
Rohstahlproduktion: Wachstumstrend<br />
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in %<br />
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2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
B Welt J Rest der Welt H China<br />
Quelle: worldsteel<br />
2,6 % weniger produziert. Indes erhöhten die Stahlunternehmen<br />
Indiens die Rohstahlmenge um 2,6 % auf 89,6 Mill. t.<br />
Von den europäischen Stahlerzeugern kam mit 166,2 Mill. t<br />
1,8 % weniger Rohstahl auf den Markt. In Deutschland lag das<br />
Minus bei 0,6 %. Hier verließen nur noch 42,7 Mill. t Rohstahl die<br />
Anlagen. Den größten Rückgang in dieser Region lieferten die Franzosen<br />
mit 7,2 % auf 15 Mill. t. Italien folgte mit einem Minus von<br />
7,1 % auf 22 Mill. t. Die Spanier steigerten die Erzeugung indes um<br />
4,4 % auf 14,9 Mill. t.<br />
Überproportional hohe Einbußen verzeichneten die nordamerikanischen<br />
Stahlunternehmen. Sie produzierten nur noch 110,7 Mill. t<br />
Rohstahl beziehungsweise 8,6 % weniger als 2014. In den USA lag<br />
der Rückgang sogar bei 10,6 % und die Produktion bei 78,9 Mill. t.<br />
In der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten sank die Stahlerzeugung<br />
um 4,3 % auf 101,5 Mill. t. Russlands Erzeuger lieferten mit<br />
71,1 Mill. t dabei 0,5 % weniger Rohstahl, ihre Mitbewerber aus<br />
der Ukraine 15,6 % weniger (22,9 Mill. t). Beide Länder haben die<br />
Daten für Dezember 2015 noch nicht bestätigt. Es könnten sich<br />
kleine Änderungen ergeben.<br />
Südamerikas Stahlunternehmen erzeugten insgesamt 43,9 Mill. t<br />
Rohstahl. Das sind 2,5 % weniger als im Vorjahr. In Brasilien fiel ein<br />
Minus von 1,9 % auf 33,2 Mill. t an.<br />
Im Dezember 2015 lieferten die internationalen Stahlerzeuger<br />
126,7 Mill. t Rohstahl. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
betrug 5,7 %. Die Kapazitätsauslastung zeigte 64,6 % – das<br />
waren 4,9 Prozentpunkte weniger als im Dezember 2014. Im<br />
Gesamtjahr 2015 lasteten die Stahlerzeuger ihre Anlagen nur zu<br />
69,7 % aus. Im Vorjahr waren es noch 73,4 %.<br />
Die Volksrepublik China erzeugt weiterhin mit großem Abstand<br />
den meisten Rohstahl in der Welt. Es folgen Japan, Indien, die USA,<br />
Russland, Südkorea, Deutschland und Brasilien.<br />
www.worldsteel.org<br />
K<br />
/<br />
(sm 160303169)<br />
Rohstahlproduktion<br />
im Januar 2016<br />
Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />
Deutschland ist im Januar 2016 um 2 % auf<br />
3,6 Mill. t und damit das dritte Mal in Folge im<br />
Jahresvergleich zurückgegangen. Die nun endgültig<br />
für den Dezember vorliegenden Zahlen<br />
bestätigen den starken Produktionsrückgang<br />
zum Jahresende. Vor allem die Herstellung bei<br />
den flachgewalzten Erzeugnissen ging mit<br />
einer zweistelligen Rate zurück. Die Perspektiven<br />
bleiben angesichts der schwierigen Auftragslage<br />
weiterhin gedrückt.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum) K<br />
L STEEL TICKER<br />
STAHLKONJUNKTUR ZUM<br />
JAHRESBEGINN 2016<br />
Düsseldorf. Die Auftragslage in der Stahlindustrie<br />
in Deutschland hat sich im vierten Quartal<br />
2015 deutlich verschlechtert, wie die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl meldete. Die Bestellungen sanken<br />
um 6 % gegenüber dem Vorjahresquartal, der<br />
Auftragsbestand sogar um 13 % auf 7,2 Mill. t.<br />
Vor allem die Auslandsnachfrage erlitt einen<br />
Rückschlag: So gingen die Aufträge aus der EU<br />
um 10 % und aus dem Nicht-EU-Ausland sogar<br />
um mehr als 30 % zurück. Dagegen konnten die<br />
Inlandsbestellungen, zum ersten Mal seit fünf<br />
Quartalen, leicht zulegen.<br />
Die jüngsten Daten spiegeln die schwierige<br />
weltweite Stahlkonjunktur wider, hieß es. Massive<br />
Bremswirkungen gehen insbesondere von dem<br />
hohen Importdruck aus China aus. Diese wurden<br />
zum Jahresende verstärkt, da in erheblichem Um -<br />
fang Lagerbestände im Distributionssektor abgebaut<br />
wurden. Die Stahlindustrie in Deutschland<br />
startete daher mit einer ungünstigen Auftragslage<br />
in das neue Jahr. Das erste Quartal 2016 dürfte<br />
erwartungsgemäß schwierig ausfallen.<br />
MUSS WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303203)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>