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Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof Interlaken 4. Der Bau des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof 1855/56<br />

4. Der Bau des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof 1855/56<br />

4.1 Der Bauherr: Johann Strübin-Müller<br />

Im Juni 1856 wurde die Eröffnung eines neuen Hotels in Interlaken in<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen S<strong>ch</strong>weizer Zeitungen angekündet: „Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof in<br />

Interlaken in s<strong>ch</strong>önster Lage und Fernsi<strong>ch</strong>t in die Ho<strong>ch</strong>gebirge ist eröffnet“, hiess<br />

es am 28. Juni im S<strong>ch</strong>weizer Handels-Courier. „Vorzügli<strong>ch</strong>es Mobiliar, gut<br />

eingeri<strong>ch</strong>tete Zimmer und gute Bedienung empfehlen dieses Etablissement.“<br />

(42). Der Besitzer, Johann Strübin-Müller, hoffte darauf, mit dem neuen Hotel<br />

das Vertrauen seiner Gäste zu erfüllen. Strübin war in den 1840er Jahren von<br />

Liestal na<strong>ch</strong> Interlaken gekommen und hatte hier zunä<strong>ch</strong>st einen Laden am<br />

Höheweg übernommen, den er aber bald wieder veräusserte (43). Strübin<br />

gehörte in Interlaken zum Kreis der rührigen Unternehmer, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> die<br />

Aufbru<strong>ch</strong>stimmung im jungen Bundesstaat zu Nutze ma<strong>ch</strong>ten und erkannten,<br />

wel<strong>ch</strong> grosses Potential der Fremdenverkehr in Interlaken zu bieten hatte. Als<br />

angesehenes Mitglied der freisinnigen Partei vers<strong>ch</strong>affte er si<strong>ch</strong> im Interlakner<br />

Gemeindewesen eine bedeutende Stellung.<br />

Johann Strübins Karriere als Hotelier begann bereits 1850 mit der Übernahme<br />

des Gasthauses, nun Hotel Interlaken genannt, der früheren Klostertaverne.<br />

Na<strong>ch</strong> Ablauf des Pa<strong>ch</strong>tvertrages strebte er dana<strong>ch</strong>, dieses traditionsrei<strong>ch</strong>e Haus<br />

zu erwerben. Da jedo<strong>ch</strong> mit dem damaligen Besitzer, S<strong>ch</strong>iffskapitän Rits<strong>ch</strong>ard-<br />

Bonin, keine Einigung über den Kaufpreis zustande kam, sah si<strong>ch</strong> Strübin na<strong>ch</strong><br />

einem anderen Grundstück um, um darauf ein eigenes Hotel zu erri<strong>ch</strong>ten. Das<br />

Projekt nahm s<strong>ch</strong>on bald Gestalt an, denn im Herbst 1852 su<strong>ch</strong>te Strübin<br />

offenbar einen Ar<strong>ch</strong>itekten. Im Gästebu<strong>ch</strong> des Hotel Interlaken trugen si<strong>ch</strong><br />

jedenfalls mehrere Ar<strong>ch</strong>itekten ein, unter ihnen der Burgdorfer Ar<strong>ch</strong>itekt Robert<br />

Roller (sen.). Zwei weitere Aufenthalte Rollers im Hotel Interlaken im Januar und<br />

Mai 1853 könnten darauf hinweisen, dass si<strong>ch</strong> Strübin bezügli<strong>ch</strong> des Ar<strong>ch</strong>itekten<br />

für sein Hotel-Projekt ents<strong>ch</strong>ieden hatte (44).<br />

4.2 Der Ar<strong>ch</strong>itekt: Robert Roller (sen.)<br />

Christoph Robert August Roller, 1805 im Württembergis<strong>ch</strong>en Enzingen geboren,<br />

war 1831 ins Amt des Burgdorfer Bauinspektors berufen worden (45). Roller<br />

(sen.) gehörte zu der grossen Zahl von Deuts<strong>ch</strong>en, die in Folge der<br />

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